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Keine Zeit für Vampire

Keine Zeit für Vampire

Titel: Keine Zeit für Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie MacAlister
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zerrte an seinem Halstuch, bis seine Kehle freilag. Er schaffte es noch geistesgegenwärtig einzuwerfen: »Weib! Lass von mir ab! Ich finde es nicht im Mindesten erregend, sich mitten auf der Straße in Sichtweite der Stadt der Lust hinzugeben.«
    Was natürlich gelogen war, denn er konnte wohl kaum noch erregter sein als just in diesem Augenblick. Doch ein Mann musste seinen Prinzipien treu bleiben, und diese entzückende, verlockende Frau mitten auf der Straße zu lieben wurde seinen Ansprüchen nicht gerecht.
    Sie auf dem Grünstreifen neben der Straße zu nehmen, war dagegen durchaus vertretbar.
    Io verharrte reglos über ihm und sah ihn aus großen Augen an. »Oh Gott, ich habe es schon wieder getan! Ich habe dich angefallen! Unfassbar, jetzt attackiere ich dich schon zum zweiten Mal!«
    »Also, als Attacke würde ich es nun nicht bezeichnen wollen, auch wenn ich es bevorzugt hätte, nicht so hart zu landen.« Sie rollte sich von ihm herunter, und Nikola rappelte sich auf. Ios Wangen waren stark gerötet.
    »Es tut mir so leid! Ich kann nicht glauben, dass ich dich einfach so besprungen habe. Ich weiß nicht, wie ich mich entschuldigen soll. Ich war plötzlich einfach so … ich wollte unbedingt … da war plötzlich so eine Gier, ein Hunger auf alles Mögliche … na ja, hungrig bin ich ganz nebenbei auch, aber es ging dabei nicht ums Essen. Es fühlte sich rot und pulsierend an und war so überwältigend. Ich musste dich einfach berühren und schmecken und ablecken …« Sie unterbrach sich und klappte hastig den Mund zu. Dann fuhr sie fort: »Nochmals, es tut mir sehr leid. Auf einmal bin ich scheinbar zur Miss Sexuelle Belästigung mutiert.«
    Nikola hatte sich den Dreck von der Kleidung gewischt und sah sie nun fragend an. »Rot?«
    »Mein Gesicht? Oh ja.« Sie marschierte davon und legte kurz die Hände an die Wangen, die, wie er feststellte, tatsächlich auffallend rosig aussahen. »Ich kann dir gar nicht sagen, wie peinlich mir das ist. Ich scheine in deiner Gegenwart vollkommen die Kontrolle zu verlieren.«
    »Nein, ich meine den Hunger, den du verspürt hast. Du sagtest, er wäre rot gewesen?«
    »Darüber werde ich nie hinwegkommen, nie im Leben komme ich darüber … wie bitte? Oh, ja, richtig, er fühlte sich rot an und heiß und … und …« Sie verstummte und musterte ihn sonderbar. »Ich sage jetzt nichts mehr, sonst mache ich mich nur wieder zum Idioten. Ich habe mein Limit für heute Nacht erreicht, mehr kann ich wirklich nicht mehr verarbeiten. Zuerst die überraschende Zeitreise, dann mache ich einen fremden Mann an, der sich als Vampir entpuppt und mein Blut trinkt … hey, könnte es möglicherweise damit zusammenhängen, dass ich ständig versuche, dich zu bespringen? Vielleicht ist ja alles deine Schuld. Ja, so muss es sein. Du hast etwas mit mir angestellt, das mich dazu treibt, völlig unangebrachte, sexy Sachen mit dir anzustellen. Wie dem auch sei, jedenfalls reicht das, von dem Zeitsprung ganz abgesehen, um mein armes Gehirn kurz vor den Kollaps zu treiben. Noch eine weitere Skurilität, und es wird explodieren. Darum werde ich jetzt einfach weitergehen, schweigen und meditieren, bis ich mein Gleichgewicht wiedergefunden habe. Om.«
    Nach kurzer Überlegung verkündete Nikola: »Ich möchte ein Experiment wagen.« Er sah sich kurz um, um sicherzugehen, dass niemand sie beobachten konnte. In weniger als einer Stunde würde der Morgen anbrechen, und er wusste, dass das Licht die Städter aus ihren Häusern locken würde.
    »Was für ein Experiment?«, fragte Io misstrauisch.
    Nikola zog sie von der Straße über einen Streifen hohen Grases auf ein brachliegendes Feld. Nun war er ihr ganz nah. Er berührte sie jedoch nicht, nahm nur ihren Duft auf. Sofort meldete sich wieder sein Hunger mit wildem Verlangen.
    Ein tiefes Grollen drang aus Ios Kehle, und erneut warf sie sich auf ihn. Dieses Mal war er jedoch darauf vorbereitet, und als ihr Leib auf seinen prallte, ruckte er nur ein wenig zurück. Sie biss ihm ins Ohrläppchen, in den Hals, ins Kinn, verteilte Küsse auf seiner Haut und murmelte allerlei Worte, die keinen Sinn ergaben. Nikola hatte das Gefühl, vor Lust zu vergehen, jedoch hätte sie eine derart extreme Reaktion seinerseits möglicherweise als Undank oder sogar Unhöflichkeit auffassen können, und das wollte er unter allen Umständen vermeiden. Also riss er sich zusammen und ließ sie gewähren.
    Bis zu dem Augenblick, als sich eine ihrer Hände unter sein Hemd stahl und

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