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Keine Zeit für Vampire

Keine Zeit für Vampire

Titel: Keine Zeit für Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie MacAlister
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Ansprache gehalten hatte, war er aufgestanden und auf mich zugekommen. Nun zog er mich hoch und drückte mich an sich. Das Gefühl seines festen Körpers an meinem brachte meinen weichen Leib zum Jubilieren.
    »Fass mich nicht an«, befahl ich und biss ihm sanft in die Unterlippe.
    »Ich begehre nicht …«
    Weiter kam er nicht, denn sein Mund legte sich über meine Lippen, und seine Zunge drängte sich mit derselben Arroganz in meinen Mund, die auch ihr Besitzer gern an den Tag legte.
    Oh, du begehrst sehr wohl, sagte ich, denn ich spürte, wie die Leidenschaft statisch knisternd in ihm erwachte. Du begehrst wie verrückt. Oh, Himmel, das von eben, mach das noch mal!
    Seine Hände wanderten zu meinen Brüsten, umfingen sie und kneteten sie gnadenlos, während er mich mit seinem Mund beinahe zum Wahnsinn trieb vor Verlangen, bis mich die Lust mit ihrer prickelnden, elektrostatischen Kraft genauso packte wie ihn.
    Ich habe mich falsch ausgedrückt, gestand er. Seine Zunge erkundete ausgiebig meinen Mund und zog sich dann wieder zurück. Ich stelle fest, dass ich dich mehr will, als mich jemals zuvor nach etwas verlangt hat .
    Das beruht auf Gegenseitigkeit, wollte ich sagen, erinnerte mich dann aber wieder an meine guten Vorsätze und daran, dass ich mich eigentlich von ihm fernhalten wollte.
    Langsam zog ich mich von dem warmen, starken, unglaublich verlockenden Mann zurück und wunderte mich dabei selbst, wie ich die Kraft dazu aufbrachte. Ich machte einen Schritt rückwärts und schlug die Hand auf den Mund. Meine Lippen fühlten sich ungewöhnlich empfindlich an, als wäre auch durch sie elektrischer Strom geflossen.
    »Weshalb bist du hier?«, fragte er. Seine Augen hatten einen rauchigen, meerblauen Ton angenommen. Offenbar färbte Erregung sie dunkler. Ein bizarres Phänomen und gleichzeitig so unendlich faszinierend. Ob ich wohl irgendwie beeinflussen konnte, welche Farbe seine Iris annahm?
    »Meinst du mit hier dein Arbeitszimmer oder das Jahr 1703?«
    »Beides.«
    »Ich habe dir doch schon erzählt, wie ich in dieser Zeit gelandet bin. Und in dein Zimmer bin ich gekommen, um dich zu bitten, mir bei der Suche nach dem wirbelnden Ding zu helfen, das mich hierher transportiert hat«, hörte ich mich selbst sagen. Der letzte Teil war selbst mir neu, denn ich hatte nie dergleichen vorgehabt. Doch nachdem ich die Worte ausgesprochen hatte, erschienen sie mir schlüssig. Wer könnte mir besser den Weg zu dem Ort zeigen, an dem ich in dieser Zeit gelandet war, als der Mann, der hier vor Ort lebte?
    Nikola sah an mir vorbei zu den Fenstern hin. »Es wird schon Abend.«
    »Na und?«
    »Die Sonne geht erst in einer Stunde unter, und wenn ich eines in den letzten dreißig Jahren gelernt habe, dann, dass mir Sonnenlicht nicht bekommt.«
    »Stimmt ja, du bist ein Vampir.« Ich lächelte matt. »Das vergesse ich doch immer wieder. Ich kann mich auch allein auf die Suche nach besagter Stelle machen, aber ich weiß so gut wie nichts darüber, wo genau ich hier angekommen bin. Darum hatte ich gehofft, dass du mir helfen würdest.«
    Er spielte mit einer Metallfeile herum, mit der er bis zu unserem Kuss gearbeitet hatte. »In interessanter Begleitung könnte ich mich durchaus überreden lassen, meinen Abend mit einer derartigen Suche zu verbringen.«
    »Ist das als Beleidigung gemeint? Wenn ja, dann …«
    »Es war als Aufforderung an dich gedacht, die euch Frauen eigenen Waffen an mir zu erproben und mich mit der Verheißung von wilder Leidenschaft dazu zu locken, deinen Wünschen zu entsprechen.« Ich schwöre, seine Augen glitzerten dabei schelmisch.
    »Ach, so war das gemeint. Und ich habe es für eine Stichelei gehalten. Aber da du auf Leidenschaft aus bist …« Ich schlug die Augen nieder und schenkte ihm einen verführerischen Blick. »Wie wär’s? Sollen wir was total Tolles machen?«
    Seine Augen wurden wieder dunkel. »Und was wäre das?«
    Lächelnd registrierte ich, dass seine Stimme rau klang, doch bevor er mich einwickeln konnte, schnappte ich mir die Zeichnung von da Vinci und hielt sie ihm vor die Nase. »Was würdest du davon halten, wenn wir das hier im bestmöglichen Äquivalent zu einem Bilderrahmen, das das achtzehnte Jahrhundert zu bieten hat, unterbringen?«
    Nikola schwieg kurz und bemerkte dann im Plauderton: »Wenn du diese Zeichnung, die du aus einem unerfindlichen Grund für so wertvoll hältst, ehe ich bis vier gezählt habe nicht wieder hingelegt hast, so wirst du es bereuen.«
    Ich betrachtete

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