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Keine Zeit für Vampire

Keine Zeit für Vampire

Titel: Keine Zeit für Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie MacAlister
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das zwar nicht so, aber das waren die einzigen im Laden, die so aussahen, als würden sie dir passen. Ach ja, da ist auch noch ein Gürtel.«
    Sie überreichte ihm einen schmalen, schwarzen Ledergürtel.
    »Das sind Burgen«, stellte er fest und zeigte ihr die Prägung im Leder.
    »Ja, das ist eigentlich eher etwas für Touristen, aber ich dachte mir, dass wahrscheinlich niemand so genau hinsieht, um es zu bemerken, und sie dich darum auch nicht stören würden – Nikola, stimmt etwas nicht?«
    Seine Kehle zog sich schmerzhaft zusammen. Er musste erst einmal schlucken, bevor er es endlich schaffte, hervorzupressen: »Nein, alles ist in Ordnung. Ich bewundere nur die Burgen auf dem Gürtel, den du mir geschenkt hast.«
    Sie musterte ihn für einen Augenblick besorgt. Dann nahm sie ihm zu seiner Verblüffung den Gürtel und die Schuhe ab, warf ihn auf den Rücken, beugte sich über ihn und nahm sein Gesicht in die Hände. »Du bist der süßeste Mann, den ich kenne. Ich kann nicht fassen, dass du so gerührt bist, nur weil ich dir ein paar Sachen zum Anziehen besorgt habe. Du hast doch vorher bestimmt auch schon mal etwas geschenkt bekommen, oder?«
    »Imogen hat jedes Jahr zum Dreikönigsfest ein Taschentuch für mich bestickt«, räumte er ein. »Und meine Frau hat mir ab und zu Strümpfe genäht.«
    »Das ist alles? Socken und Taschentücher? Sonst hat dir niemand etwas geschenkt?«
    »Meine Frau hat mir Kinder geschenkt.«
    »Das zählt nicht. Oh, mein armer, süßer Liebling …« Er ließ zu, dass sie sein Gesicht und seine Brust küsste, und ergötzte sich dabei an den leisen, rauen Geräuschen, die sie dabei von sich gab.
    Er war auf der Stelle bereit, sich erneut in ein erotisches Spiel mit ihr zu stürzen, doch Io hatte andere Pläne.
    »Später mein Schatz, später. Jetzt müssen wir dich erst mal ordentlich anziehen, damit du mich zum Essen ausführen kannst, denn ich bin so ausgehungert, dass ich glatt deinen Gürtel verspeisen könnte.«
    Schnell brachte er den betreffenden Gegenstand in Sicherheit, nur für den Fall, dass sie es ernst meinte. Nachdem er sich kurz hatte erklären lassen, worum es sich bei dem mysteriösen, schlüpfrigen Material handelte (Io benutzte häufig das Wort »Plastik«, darum notierte er es vorsichtshalber), zog er die Unterwäsche für Herren über, die laut Ios Aussage in dieser Zeit gebräuchlich war. Es gefiel ihm recht gut, wie das seidige Material sich an seinem Unterleib anfühlte. Nachdem er auch noch das Hemd, die lange Kniehose und die Schuhe angelegt hatte, kam er sich fast wie ein Abenteurer vor, der sich dazu aufmachte, in unbekannte Gefilde aufzubrechen.
    »Also, das ist ja auch ein Abenteuer für dich«, pflichtete Io ihm beim Verlassen des Hotels bei. »Mir kam es ja auch so vor, nachdem ich festgestellt hatte, dass ich in der Zeit zurückgereist war. Oooh, eine Burgerbude. Genau das brauche ich jetzt. Du hast doch nichts dagegen, dass ich alleine esse? Ich will nicht unhöflich sein, aber ich bin am Verhungern, und ich weiß ja, dass du nicht essen kannst.«
    »Ich kann schon, wenn ich muss, aber ich sehe dazu keine Veranlassung. Ich bin nach meinem Mahl von vorhin ziemlich gesättigt«, erklärte er und musste sie einfach in ihren bezaubernden Hintern kneifen.
    Sie kreischte auf, versprach ihm hastig, gleich wieder zurück zu sein, und eilte über die Straße in ein kleines Gebäude, an dessen Außenmauern Abbilder von seltsam aussehenden Nahrungsmittelprodukten ausgestellt waren. Zufrieden sah er ihr nach, bis er verärgert feststellte, dass ihr ein anderer Mann, an dem sie vorbeiging, nachsah. Ganz automatisch griff er nach dem Degen, den er am Gürtel trug.
    Verflixt, Io hatte ihn überredet, ihn im Hotelzimmer zurückzulassen. Sie hatte behauptet, dass eine derartige Waffe die Aufmerksamkeit der lokalen Ordnungskräfte auf sich ziehen würde.
    »Zu Hause bin ich das Gesetz«, flüsterte er. »Dort würde niemand wagen, meine Frau auf diese Weise anzugaffen. Niemand würde mir verbieten können, dass ich das verteidige, was mir gehört. Es gefällt mir ganz und gar nicht, derart eingeschränkt zu werden …«
    Etwas erregte seine Aufmerksamkeit, und er vergaß seinen Missmut augenblicklich, als eine Gruppe Fußgänger sich für einen kurzen Moment teilte und er unter ihnen eine vertraute Gestalt zu entdecken glaubte. Zwar wandte der Mann Nikola den Rücken zu, aber er hätte dennoch schwören können, dass es sich dabei um seinen Bruder Rolf

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