Keine Zeit für Vampire
unter dem Wasserstrahl befindet und du einen Handstand machst, dann kannst du die Beine um meine Hüfte legen und …
»Ach, vergiss es«, stöhnte ich halb wahnsinnig von dem Verlangen, das seine Gefühle bei mir auslösten. Ich drehte das Wasser ab, riss die Duschkabine auf und zerrte Nikola hinter mir her ins Schlafzimmer.
Wir schafften es nicht bis ins Bett.
Auf den Boden!, forderte ich.
So ist es bedeutend einfacher, pflichtete er mir bei, als wir auf dem weichen Teppich landeten. Meine Hände erforschten seinen ganzen Körper. Ich wollte ihn überall anfassen und schmecken, und das am liebsten gleichzeitig. Ich biss ihn zärtlich in die Hüfte, in den Schenkel, knabberte an seinen Lippen, während auch er mich mit kleinen Bissen übersäte. Irgendwann versuchte ich dann, ihn ins Ohr zu beißen. Er wollte im selben Augenblick das Gleiche bei mir tun. Unsere Köpfe krachten aneinander, und ich biss versehentlich etwas fester zu, als ich eigentlich vorgehabt hatte.
Er fuhr zurück, und zu meinem Entsetzen entdeckte ich an seinem Ohr einen Blutstropfen. »Oh, Nikola! Entschuldige bitte. Du hast dich bewegt, als ich gerade …«
»Tu das noch einmal!«, befahl er und vergrub das Gesicht an meinem Hals.
Das werde ich, allerdings nicht mehr so fest, versprach ich ihm. Ich küsste sein Ohr und schickte mich an, das Blut abzuwischen. Allerdings meldete sich jäh ein tief in mir verborgen liegendes Verlangen, das mich dazu trieb, es abzulecken. Einerseits fürchtete ich mich davor, dass ich mir dabei möglicherweise irgendeine furchtbare Krankheit von ihm einhandelte, doch gleichzeitig genoss ich den süßlichen, würzigen Geschmack seines Blutes.
Ich verfiel in einen regelrechten Lustrausch. Er beugte sich über mich. Seine Augen brannten in einem dunklen Topaston. Ich werde dich nicht fragen, ob du bereit für mich bist, denn ich kann fühlen, dass du …
»Du redest zu viel. Zeit für Action!« Ich packte seine Pobacken, schlang die Beine um seine Hüften und drängte ihn mit meinem Geist und meinem Körper, mich endlich in das wundervolle Land des Orgasmus zu schicken.
Du bist die ungenierteste, frechste, köstlichste Frau, die mir jemals begegnet ist, raunte er in meinem Kopf. Dann glitt er in mich hinein. Ich stöhnte laut auf. Das Gefühl war so umwerfend, dass mir beinahe Hören und Sehen verging, und als ich seinen Atem an meinem Hals spürte, gefolgt vom harten Druck seiner Zähne, ergab ich mich endgültig der unendlichen Lust, die nur er mir bereiten konnte. Auf den scharfen, heißen Schmerz, den sein Biss verursachte, folgte augenblicklich die abgrundtiefe Befriedigung, die er empfand, als sich unsere Körper verbanden und meine Lebensenergie ihm zufloss.
»Und du bist der großartigste Liebhaber, den ich jemals hatte. Nikola, das war unbeschreiblich«, versicherte ich ihm etwa fünf Minuten später, als ich endlich wieder einigermaßen geradeaus denken konnte. »Immer wenn ich denke, dass du gar nicht mehr besser werden kannst, schaffst du es dennoch. Eines Tages wirst du mich mit derart berauschendem Sex umbringen.«
»Ich kann es zumindest versuchen«, entgegnete er und rollte sich von mir herunter auf den Boden. Seine Brust war vor Anstrengung schweißüberströmt.
»Hey!« Ich machte einen trägen Versuch, ihn zu kneifen. »Es ist unhöflich, der Frau, der du gerade überirdische Lust beschert hast, mit dem Tode zu drohen.«
Wider Erwarten lachte er nicht über meinen Witz. Stattdessen schlug er die Augen auf und sah mich merkwürdig an. »Wie sehr hängst du an deiner Seele?«
»Wie bitte?« Ich setzte mich auf. Er lag vor mir und sah aus wie eine lebendig gewordene griechische Götterstatue, schien nur aus festen Muskeln und definiertem Fleisch zu bestehen, von dem mir, obwohl ich gerade völlig gesättigt war, schon wieder das Wasser im Mund zusammenlief. »Was ist denn das bitte für eine Frage?«
»Eine direkte. Wie sehr hängst du an der Vorstellung, eine Seele zu haben?«
»Ich … Ich weiß nicht, was ich darauf antworten soll. Ich habe, glaube ich, noch nie wirklich über meine Seele nachgedacht. Eigentlich habe ich nie wirklich daran geglaubt, dass sie existiert, bis du mir erzählt hast, dass du deine verloren hast, als … hey! Du willst damit doch nicht sagen …«
Er nickte. »Wenn du sie nicht allzu sehr vermissen würdest, dann könnte ich einen Dämonenlord ausfindig machen und dafür sorgen, dass du ebenfalls eine Dunkle wirst.«
»Du willst, dass ich ein Vampir
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