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Keine Zeit für Vampire

Keine Zeit für Vampire

Titel: Keine Zeit für Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie MacAlister
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werde?« Ich war schockiert von diesem Vorschlag, schockiert und entsetzt und ich verspürte für einige Sekunden abgrundtiefes Grauen.
    »Ich möchte, dass du bei mir bleibst.« Er sagte das so unumwunden und aufrichtig, dass das allein schon genügt hätte, um mich ein wenig zu beruhigen, doch es waren die Emotionen, die, wie ich spüren konnte, hinter diesen Worten steckten, die mich schließlich davon zurückhielten, mich erschrocken von ihm zurückzuziehen. »Wenn du so wärst wie ich, dann würdest du niemals sterben, und wir wären niemals mehr getrennt.«
    »Willst du … Nikola, willst du damit sagen, dass du dich in mich verliebt hast?«
    Er blickte gedankenverloren in die Ferne und kratzte sich dabei abwesend an der Brust. »Ich bin schon vor Jahren zu der Überzeugung gelangt, dass ich nicht weiß, wie man eine Frau liebt. Selbstverständlich liebe ich meine Tochter, aber sie ist mein Kind. Ich habe auch versucht, meine Frau aufrichtig zu lieben, denn das hatte sie verdient, aber … dafür fehlte mir etwas. Ich bin gerne mit dir zusammen, Io. Dein Geist erfreut mich und auch dein Körper, wenn sich unsere Leiber vereinigen. Ich freue mich darüber, dass du an mir ebenfalls Gefallen findest, und ich wünschte, dass du in all den Jahren, die mir noch gewährt werden, an meiner Seite wärst, aber ich bin nun mal ein Dunkler. Ich werde nicht altern und sterben, aber du schon. Und das möchte ich nicht. Ich wünschte, du wärst unsterblich wie Imogen und könntest mich auf meinem ganzen Lebensweg begleiten. Wenn das Liebe ist, dann bin ich fähig, Liebe für dich zu empfinden.«
    Eine ganze Weile saß ich schweigend da und versuchte, das, was er gesagt hatte, zu verdauen.
    »Was ist mit dir?«, fragte er und wirkte mit einem Mal sehr verletzlich und unsicher.
    Ich beugte mich über ihn und küsste ihn. Dabei ließ ich meine Lippen einen Augenblick auf seinem warmen, unglaublich sexy Mund verweilen. »Ich weiß nicht, was ich empfinden soll, Nikola. Ich habe dich sehr gern, mehr als jeden Mann, den ich jemals getroffen habe. Ich möchte ebenfalls bei dir sein, und ich glaube, dass es mir wohl sehr leichtfallen würde, mich in dich zu verlieben, aber ich möchte kein Vampir werden. Ich denke … Das ist einfach nichts für mich.«
    Seine Miene verschloss sich, und er rollte sich von mir weg. Ich spürte, wie tief er verletzt war, und mir traten selbst die Tränen in die Augen. »Nein, warte«, sagte ich schnell, hielt ihn am Arm fest und zwang ihn, sich wieder zu mir umzudrehen. »Das heißt nicht, dass ich nicht mein Leben mit dir verbringen möchte. Ich glaube, das möchte ich, ja wirklich. Aber nicht auf Kosten meiner Seele. Wenn es eine Möglichkeit gäbe, dass ich wie Imogen werden könnte, ohne meine Seele zu verlieren …«
    »Imogen hat ihre Seele noch«, unterbrach er mich. Ich starrte ihn an. Seine Augen waren nun wieder eisblau. »Tatsächlich? Aber ich dachte, sie ist ebenfalls ein Vampir.«
    »Sie ist eine Mährin, aber sie ist noch im Besitz ihrer Seele. Mein Sohn nicht, sie schon.« Er kniff nachdenklich die Augen zusammen. »Ich habe mich schon gefragt, ob sie vielleicht aufgrund ihres Geschlechts ihre Seele behalten durfte, während Benedikt dies verwehrt war. Ich wollte schon seit Langem einmal die Mährische Gesellschaft diesbezüglich kontaktieren, aber irgendwie gab es immer wichtigere Studien, die meine Zeit beanspruchten. Wenn wir nach Hause zurückkehren, werde ich mir aber die Zeit nehmen und mich mit der Gesellschaft in Verbindung setzen.«
    Ich ließ diese Äußerung unkommentiert und konzentrierte mich stattdessen auf einen wichtigeren Punkt. »Du hältst es also für möglich, dass ich so werden könnte wie Imogen? Denn darauf würde ich mich einlassen. Solange ich meine Seele behalten kann, wäre ich dazu bereit. Zwar wäre es sicher schmerzlich, mitzuerleben, wie die wenigen Angehörigen, die ich habe, wie zum Beispiel Gretl, altern und irgendwann sterben, aber das könnte auch so passieren, und … und … Also, um ehrlich zu sein, kann ich mir vorstellen, eine lange, lange Zeit mit dir zusammen zu sein.«
    »Dann sind wir uns also einig«, entgegnete er und strich mit der Hand über meinen Rücken hinunter zu meinem Po. »Wir finden eine Möglichkeit, dass du eine Mährin wie Imogen werden kannst – ohne dass du deine Seele opfern musst –, und dann kehrst du mit mir nach Hause zurück.«
    »Netter Versuch, den letzten Teil hinterherzuschieben, und mich dabei abzulenken, indem

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