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Keine zweite Chance

Keine zweite Chance

Titel: Keine zweite Chance Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H Coben
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Tochter.«
    »Wie erklärt sie das?«
    »Sie sagt, sie waren nur Gehilfen. Und dass Bacard mit dem Plan zu ihnen gekommen ist, Lösegeld für ein Kind zu verlangen, dass sie gar nicht entführt hatten. Heshy hielt das für eine prima Idee. Sie konnten viel Geld machen, und zwar ohne größeres Risiko  – weil sie das Kind ja nicht hatten.«
    »Sie behauptet, sie hatten nichts mit der Schießerei bei meinem Haus zu tun?«
    »Genau.«
    Ich sah Lenny an. Auch ihm war das Problem aufgefallen. »Aber die beiden hatten meine Pistole. Die, mit der Katarinas Bruder erschossen wurde.«

    »Das ist uns auch klar. Sie behauptet, Bacard hätte sie Heshy gegeben. Um Ihnen eine Falle zu stellen. Heshy hat Pavel erschossen und die Pistole da liegen lassen, um Ihnen die Schuld in die Schuhe zu schieben.«
    »Aber wie sind sie an Taras Haare rangekommen? Und an ihren Strampler?«
    »Laut Ms Dane hat Bacard sie besorgt.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Demnach hat Bacard Tara entführt?«
    »Sie sagt, das wüsste sie nicht.«
    »Was ist mit meiner Schwester? Wie ist sie da reingeraten?«
    »Sie behauptet wieder, dass das Bacards Idee war. Er hat Stacy als Sündenbock ausgesucht. Heshy hat Stacy das Geld gegeben und ihr gesagt, sie soll es bei der Bank einzahlen. Dann hat er sie umgebracht.«
    Ich sah erst Tickner, dann Regan an. »Da stimmt doch was nicht.«
    »Wir arbeiten noch dran.«
    Lenny sagte: »Ich habe eine Frage. Wieso haben sie es anderthalb Jahre später noch einmal probiert?«
    »Ms Dane sagt, sie weiß es nicht genau, aber sie nimmt an, dass es pure Geldgier war. Sie behauptet, Bacard hätte angerufen und gefragt, ob Heshy noch eine Million verdienen will. Er war sofort einverstanden. Aus Bacards Papieren geht hervor, dass er finanzielle Probleme hatte. Wir halten das durchaus für glaubhaft. Bacard wollte die Kuh einfach noch mal melken.«
    Ich rieb mir das Gesicht. Meine Rippen schmerzten. »Haben Sie Bacards Adoptionsunterlagen gefunden?«
    Regan sah Tickner an. »Bisher nicht.«
    »Wieso nicht?«
    »Wir haben ja gerade erst angefangen. Wir finden schon noch was. Wir prüfen alle Adoptionen, die er je bearbeitet hat, insbesondere
die Mädchen vor rund achtzehn Monaten. Wenn Bacard Tara an Eltern vermittelt hat, dann finden wir sie.«
    Wieder schüttelte ich den Kopf.
    »Was ist, Marc?«
    »Das passt doch alles nicht zusammen. Der Typ verdient gutes Geld mit seiner Adoptions-Masche. Warum sollte so einer auf Monica und mich schießen und den Einsatz auf Kindesentführung und Mord erhöhen?«
    »Das wissen wir nicht«, sagte Regan. »Ich glaube, wir sind uns einig, dass da noch mehr dahinter steckt. Wir halten es für das Wahrscheinlichste, dass Ihre Schwester und ein Komplize auf Monica und Sie geschossen und das Baby entführt haben. Und hinterher hat sie es zu Bacard gebracht.«
    Ich schloss die Augen und ließ mir diese Version durch den Kopf gehen. Hätte Stacy das wirklich fertig gebracht? Hätte sie in mein Haus einbrechen und auf mich schießen können? Ich konnte es mir immer noch nicht vorstellen. Und dann fiel mir etwas ein.
    Warum hatte ich nicht gehört, dass das Fenster eingeschlagen wurde? Mehr noch, warum hatte ich überhaupt nichts gehört, bevor auf mich geschossen worden war? Das Splittern des Fensters, die Klingel, oder dass die Tür geöffnet wurde? Warum hatte ich von all dem nichts gehört? Regan hatte gemeint, es läge daran, dass ich durch den Schock einen Gedächtnisverlust erlitten hätte. Jetzt jedoch fiel mir auf, dass das nicht sein konnte.
    »Der Müsliriegel«, sagte ich.
    »Wie bitte?«
    Ich drehte mich zu ihm um. »Nach Ihrer Theorie habe ich etwas vergessen, stimmt’s? Stacy und ihr Komplize haben entweder das Fenster eingeschlagen, oder, ich weiß nicht, sie haben an der Tür geklingelt. Beides hätte ich gehört. Hab ich aber nicht. Ich weiß nur noch, dass ich meinen Müsliriegel gegessen habe, und dann ist Schluss.«

    »Und?«
    »Aber damit weiß ich doch fast alles. Ich hatte den Müsliriegel in der Hand. Als ich gefunden wurde, lag ich auf dem Boden. Wie viel hatte ich davon gegessen?«
    »Vielleicht ein oder zwei Bissen«, sagte Tickner.
    »Dann kann Ihre Theorie mit dem Gedächtnisverlust nicht stimmen. Ich habe an der Spüle gestanden und den Müsliriegel gegessen. Daran erinnere ich mich. Als ich gefunden wurde, war ich noch mitten dabei. Es liegt keine Zeit dazwischen, für die wir keine Erklärung haben. Und wenn es meine Schwester war, wieso um Himmels willen sollte sie

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