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Keine zweite Chance

Keine zweite Chance

Titel: Keine zweite Chance Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H Coben
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Seidman?«
    »Wir haben dort ein Büro, ja.«
    »Wir?«
    »Meine Partnerin und ich. Zia Leroux.«
    Tickner nickte. »Unten auf dem Bild ist ein Datum.«
    »Das habe ich gesehen.«
    »Waren Sie an diesem Tag im Büro?«

    »Das kann ich so wirklich nicht sagen. Ich müsste in meinem Kalender nachsehen.«
    Regan zeigte auf eine Stelle in der Nähe des Krankenhauseingangs. »Sehen Sie diese Person dort?«
    Ich sah genauer hin, konnte aber fast nichts erkennen. »Na ja, gerade so.«
    »Merken Sie sich einfach die Länge des Mantels, okay?«
    »Okay.«
    Dann reichte Tickner mir den zweiten Abzug. Der Fotograf hatte ein Teleobjektiv verwendet. Die Perspektive war dieselbe. Die Person im Mantel war jetzt gut zu sehen. Sie trug zwar eine Sonnenbrille, war aber eindeutig identifizierbar. Es war Rachel.
    Ich sah Lenny an. Ich sah auch die Überraschung in seinem Gesicht. Tickner zog ein weiteres Foto aus dem Umschlag. Dann noch eins. Sie waren alle vor dem Valley Hospital gemacht worden. Auf dem achten betrat Rachel das Gebäude. Auf dem neunten, das eine Stunde später entstanden war, kam ich allein aus dem Gebäude. Auf dem zehnten, sechs Minuten danach, kam Rachel durch dieselbe Tür.
    Zuerst verstand ich nicht, was diese Bilder implizierten. Ich war ein einziges, großes Hä?. Mir blieb keine Zeit, die auf mich einstürzenden Eindrücke zu verarbeiten. Auch Lenny wirkte perplex, er kam aber schneller wieder zu Sinnen.
    »Raus«, sagte er.
    »Wollen Sie uns nicht erst mal erklären, was es mit diesen Fotos auf sich hat?«
    Ich wollte Einspruch erheben, war jedoch zu benommen.
    »Raus mit Ihnen«, sagte Lenny jetzt mit mehr Nachdruck. »Und zwar sofort.«

30
    Ich setzte mich im Bett auf. »Lenny?«
    Er sah nach, ob die Tür richtig zu war. »Ja«, sagte er dann. »Sie glauben, dass du es getan hast. Korrigiere, sie glauben, dass ihr, Rachel und du, es zusammen getan habt. Ihr beide hattet eine Affäre. Sie hat ihren Mann umgebracht – ich weiß nicht, ob sie glauben, dass du damit auch was zu tun hast –, dann habt ihr beide Monica umgebracht, Gott weiß was mit Tara gemacht und diesen Plan geschmiedet, um Monicas Vater das Geld abzunehmen.«
    »Das ist doch unlogisch«, sagte ich.
    Lenny schwieg.
    »Jemand hat auf mich geschossen, weißt du noch?«
    »Ja, ich weiß.«
    »Na und? Glauben sie, das war ich selber?«
    »Ich weiß es nicht. Ich weiß aber, dass du nicht mehr mit ihnen reden darfst. Jetzt haben sie Beweise. Du kannst bestreiten, dass du was mit Rachel hattest, bis du schwarz wirst, auf jeden Fall hatte Monica Verdacht geschöpft, und zwar so viel, dass sie einen Privatdetektiv auf dich angesetzt hat. Und dann, Herrgott, überleg doch mal. Der Detektiv hat was gefunden. Er macht diese Fotos und gibt sie Monica. Und gleich danach ist deine Frau tot, deine Tochter verschwunden und dein Schwiegervater um zwei Millionen Dollar ärmer. Dann überspringen wir anderthalb Jahre. Der Schwiegervater ist um noch zwei Millionen ärmer, und Rachel und du leugnen, dass ihr zusammen seid.«
    »Das ist die Wahrheit.«
    Lenny sah mich nicht an.
    »Was ist mit meinem Einwand von eben«, probierte ich es. »Dass kein normaler Mensch einen solchen Aufwand treiben würde? Ich hätte das Lösegeld doch einfach behalten können.
Diesen Kerl mit dem Kind hätte ich gar nicht gebraucht. Und was ist mit meiner Schwester? Glauben die, dass ich sie auch umgebracht habe?«
    »Die Bilder«, sagte Lenny leise.
    »Von denen hab ich nichts gewusst.«
    Er konnte mich kaum ansehen, was ihn allerdings nicht davon abhielt, auf gemeinsame Erinnerungen aus unserer Jugend zurückzugreifen. »’türlich nicht.«
    »Nein, ich meine, ich hab sie noch nie gesehen.«
    »Du hast sie wirklich nur das eine Mal im Supermarkt getroffen?«
    »Natürlich. Das weißt du doch. Wieso sollte ich so was vor dir verheimlichen?«
    Es dauerte etwas zu lange, bis er auf diese Frage antwortete. »Dem Freund Lenny hättest du es vielleicht verheimlicht.«
    »Nein, hätte ich nicht. Und selbst wenn, dem Anwalt Lenny hätte ich es auf jeden Fall erzählt.«
    Dann sagte er sehr leise: »Du hast beiden nichts von der Lösegeldübergabe gesagt.«
    Da hatten wir es. »Wir wollten, dass so wenig wie möglich nach außen dringt, Lenny.«
    »Verstehe«, sagte er, doch das stimmte nicht. Ich konnte es ihm nicht einmal verdenken. »Was anderes. Wie hast du diese CD im Keller gefunden?«
    »Dina Levinsky war bei mir zu Hause.«
    »Die verrückte Dina?«
    »Sie hat schwere Zeiten

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