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Keiner flirtet so wie du

Keiner flirtet so wie du

Titel: Keiner flirtet so wie du Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicola Marsh
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hatte zwischen ihnen gefunkt, sie hatten einen Nachmittag phänomenalen Sex gehabt, und das war’s. Warum wurde sie bei dem Gedanken an seine Abreise sentimental?
    Es sei denn …
    Nein. Niemals. War es möglich, dass sie doch etwas für ihn empfand?
    Hatte sie sich deshalb zurückgezogen? Um sich selbst zu schützen?
    Mann, er war so ein Idiot. Warum hatte er das nicht früher erkannt? Wenn jemand sich mit der Verdrängung von Gefühlen auskannte, dann er. Das war schließlich der Hauptgrund, warum er all die Jahre davongelaufen war, warum er nicht wagte, seinen Großvater an sich heranzulassen – aus Angst vor Zurückweisung.
    „Darf ich dich etwas fragen?“ Er nahm ihre Hand, verschränkte seine Finger mit ihren und verstärkte seinen Griff, als Charli sich losmachen wollte.
    „Kommt darauf an“, erwiderte sie misstrauisch.
    „Würde es etwas ändern, wenn ich morgen Nacht nicht zurückfliegen würde?“
    Sie neigte den Kopf, um das Gesicht hinter dem Vorhang ihrer glänzenden blonden Haare zu verbergen, doch er hatte ihren schuldbewussten Blick gesehen.
    „Würdest du …?“ Er verschluckte den Rest der Frage, die er hatte stellen wollen, als Hector sich von hinten über ihre Stühle lehnte und ihm auf die Schulter klopfte.
    „Schön zu sehen, dass meine Mitarbeiter sich ein bisschen näherkommen.“ Lächelnd deutete er auf ihre verschlungenen Finger. „Ihre beide gebt ein tolles Team ab.“
    Eine winzige Sorgenfalte bildete sich auf Charlis Stirn, während sie unauffällig versuchte, ihre Hand zu befreien. Doch Luca ließ sie nicht los.
    „Du führst ein strenges Regiment, Grandpa. Kein Wunder, dass deine Leute so freundlich zu mir sind.“
    Hector lachte schallend und klopfte ihm auf den Rücken. „Guter Junge. Und jetzt amüsiert euch, Kinder. Ich mache so lange Party.“
    Sie sahen ihm nach, als er in die Menge tauchte.
    „Der Mann ist wirklich ein Original“, murmelte Luca kopfschüttelnd. „Und er hat recht, findest du nicht?“
    „Womit?“
    Er drückte ihre Hand. „Wir geben wirklich ein gutes Team ab.“
    Sie versteifte sich und schüttelte leicht den Kopf. „Wir sind vollkommen verschieden.“
    „Sind wir das?“ Er hob ihre Hand an seinen Mund, küsste sie und hielt sie noch fester, als er ein leichtes Zittern spürte.
    „Wir lassen uns beide nicht gern in die Karten blicken. Wir sehen die Welt so, wie sie ist, ohne Illusionen.“
    Er strich mit den Fingerspitzen über ihre Wange und versuchte, seine Gefühle in diese Berührung zu legen.
    „Wir haben beide Angst davor, uns auf einen anderen Menschen einzulassen.“
    Da! Er hatte es ausgesprochen. Seine Vermutung, warum sie ihm letzte Woche die kalte Schulter gezeigt hatte.
    Ihre Augen weiteten sich, und er verspürte den Wunsch, in diesem betörenden Grün zu versinken.
    „So ist es doch, oder? Das ist der Grund, warum du dich zurückgezogen hast.“
    Sie musste nichts sagen. Er sah die Antwort in ihrem Blick, den sie hastig abwandte, an ihrer bebenden Unterlippe, bevor sie jedes Gefühl von ihrem Gesicht löschte und betont gleichgültig über seine linke Schulter schaute.
    „Charli?“
    Er berührte ihr Knie. Am liebsten hätte er sie in den Arm genommen und festgehalten, bis sie ihre Unnahbarkeit ablegte und sich die wahre Frau dahinter zeigte, die Frau mit Herz und Leidenschaft und Feuer.
    „Sieh mich an.“
    Widerstrebend wandte sie ihm den Blick zu, und die Angst, die in ihren Augen schimmerte, gab ihm die Bestätigung, dass er ins Schwarze getroffen hatte.
    Das Kinn trotzig gereckt hielt sie seinem Blick stand. „Das ändert nicht das Geringste.“
    Verdammt, sie hatte recht. Er flog immer noch in zwei Tagen nach London zurück, und sie hatte immer noch Angst, ihn an sich heranzulassen.
    Doch sie empfand etwas für ihn. Das hatte sie praktisch zugegeben.
    Und das änderte sehr wohl etwas. Es änderte alles.
    Er ergriff ihre beiden Hände und ließ sie nicht los, als Charli versuchte, sich zu befreien.
    „Das mit uns war nicht nur eine Affäre für mich.“
    „Nein, es war ein One-Night-Stand.“ Ihr kalter Tonfall schmerzte.
    „Quatsch. Abgesehen vom Sex, der sensationell war, sind wir uns in den vergangenen beiden Wochen sehr nahegekommen. Und du weißt, ich lasse selten irgendjemanden an mich heran. Man könnte sogar sagen, ich lasse nie jemanden an mich heran.“
    Sie fuhr sich mit der Zunge über die Unterlippe, und er hätte schwören können, dass ihre Hände zitterten, als sie ihn mit einem kaum merklichen

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