Keinesfalls Liebe (German Edition)
einmal auf die Lippen, hauchte „Warte“ und zog die Schublade des kleinen Nachttischchens auf, das ich erst jetzt bemerkte. Ich hatte bisher keine Zeit gehabt, um das Mobiliar seines Zimmers zu begutachten; das Drängen meines Körpers nach Erlösung stand im Vordergrund.
Er holte Kondom und Gleitcreme heraus – oh Gott, passierte das gerade tatsächlich? –, ließ die Schublade offen stehen und griff an den Bund meiner Boxershorts. Tief schaute er mir in die Augen, um mich zu beruhigen.
Er zog mir mit einem leisen, zufriedenen Geräusch die Unterhose aus, schleuderte sie in eine Ecke des Zimmers und umfasste mich. Das kam so unerwartet, dass mich die gewaltige Lustwelle fast davon schwemmte. Mit einem abgehackten, hohen, beinahe unmenschlichen Ton hob ich ihm meine Hüften entgegen, drückte den Rücken durch. Er war wohl selbst so ungeduldig, dass er meinem Wunsch sofort nachkam und mich heftig massierte. Seine kundigen Finger bewegten sich auf eine Weise, die verboten gehörte, so gut war es.
Mein Denken setzte aus. Ich packte seine Hand, um den Druck zu verstärken, und löste mich schier auf vor Erregung.
Als er sich mir entzog, kam die Angst wieder, denn seine Finger glitten zwischen meine Pobacken. Instinktiv spannten sich meine Muskeln. Aber Daniel hauchte einen lieben Kuss auf meinen Bauchnabel, verdammter Heuchler du Heuchler du Heuchler, und meine Beine lockerten sich und öffneten sich ein wenig für ihn.
„Es wird ein bisschen wehtun“, sagte er leise. „Sag, wenn ich aufhören soll.“
Schon bei den vorherigen Berührungen hatte es mich fast zerfetzt vor Lust. Nun war es der Schmerz, oder eher das ungewohnte, seltsame Gefühl, als einer seiner Finger in mich eindrang. Er ließ sich Zeit und dehnte mich sorgfältig, bis er einen Punkt in mir berührte, der mich ekstatisch zusammenzucken ließ. Mit einem zufriedenen Lächeln richtete Daniel sich auf und küsste mich innig; ich schlang seufzend meine Gliedmaßen um ihn und genoss es, ihn ganz zu spüren. Dann löste er sich erst halb von mir, drückte sich enger an meinen Körper – und glitt in mich hinein. Wobei gleiten vielleicht nicht das richtige Wort ist; ganz so leicht ging es dann doch nicht.
„Daniel!“, keuchte ich. „Warte!“
Er tat es. Er wartete und küsste und streichelte mich, zärtliche Worte murmelnd, bis ich mich nicht mehr verkrampfte.
„O-okay“, wisperte ich schließlich.
„Entspann dich, Jo“, sagte er, „entspann dich einfach.“
Er bewegte sich, und der Schmerz kam zurück. Doch das alles war nichts im Vergleich zu dem Gefühl, das mich durchströmte, als er mit einem machtvollen, fordernden Stoß meinen Lustpunkt erreichte.
Ich schrie auf, presste mich mit Armen und Beinen an seinen Körper und biss auf meine Hand, um meine Schreie einzudämmen, während Daniel mir Lust schenkte, die über alles, was ich je empfunden hatte, hinausging.
Ich kam bald, kurz vor ihm, zitternd und wimmernd, mit einer Wucht, die ich nie für möglich gehalten hätte. Die imaginäre Lustskala in meinem Kopf wurde gesprengt.
PUFF, KNALL, RATSCH!
Die ganze Welt explodierte.
Als ich aufwachte, wusste ich sofort wieso. Ich war zwar müde und träge, doch ich entdeckte Daniel augenblicklich. Er stand an der Tür, in einem azurblauen Bademantel. Von seinen nassen Haaren lösten sich Tropfen und fielen auf den Boden.
Er lächelte leicht.
„Tut mir leid. Ich wollte dich nicht wecken.“
„Schon okay“, nuschelte ich schläfrig und drehte mich auf den Rücken, wobei mir die Decke vom Körper rutschte. Daniels Blick wurde feurig.
Ich lächelte und hob einen gekrümmten Zeigefinger. „Komm zu mir.“
Er tat es. Er setzte sich an den Bettrand und ließ zu, dass meine Hand den Stoffgürtel seines Bademantels öffnete und zwischen seine Beine glitt. Er stöhnte und packte mein Handgelenk.
„Jo“, sagte er leise.
Es geschah umständlich, aber es klappte – schon lag er, der große, starke Mann, auf dem Rücken unter mir. Ich saß auf seinem Schoß, bewegte mich sacht, nahm seine Hände und ließ sie über meine Brust nach unten gleiten, bis sie meine erwachte Erregung spüren konnten. Er machte eine wunderbare Fingerbewegung, ein neckendes, zärtliches Kneifen, das mir ein Lachen entlockte. Trotzdem hielt ich ihn auf.
„Lass dich von mir verwöhnen“, flüsterte ich und rutschte nach hinten auf seine Oberschenkel, um mich über ihn beugen zu können. Als meine Hände und mein Mund begannen, seinen Körper zu erkunden,
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