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Kells Legende: Roman (German Edition)

Kells Legende: Roman (German Edition)

Titel: Kells Legende: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy Remic
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sie aber nicht parasitär in ihr eingepflanzt hatte … aus diesem Grund vertrug sie diese Blutöl-Droge nicht, denn sie brauchte sie nicht. Das Einzige, was Anukis zum Überleben brauchte, war …
    Blut. Reines Blut.
    Was ironischerweise das Merkmal der Unreinen war.
    In ihrem Fall jedoch eher eine technologische Weiterentwicklung.
    Ihre Augen glühten, und sie spürte, wie Vashell sich bewegte. Er nahm die Kette fester, langsam und umständlich, fast lethargisch. Anukis hob ihr Ende der Kette an und zog einmal kurz und kräftig. Vashell wurde von den Füßen gerissen, und Anukis sprang vor, so schnell, dass sie nur ein Schemen zu sein schien. Ihre Klauen durchtrennten die Kette mit einem Geräusch, das sich wie das Klingeln von Eisglöckchen anhörte. Vashell stolperte zurück und griff nach seinem Schwert, doch Anukis wirbelte die Kette um ihren Kopf und traf damit Vashell mitten ins Gesicht. Mit einem Grunzen ging er zu Boden. Dann nahm sie den eisernen Kragen um ihren Hals in beide Hände und riss ihn auseinander. Die Nieten rissen ab und landeten im Schnee.
    Die Albinos zuckten zusammen und zückten ihre Schwerter. Anukis ging auf sie zu. Sie hörte, wie Vashell seine Waffe hob, und roch seinen Blutdurst, der ihn, Auftrag hin oder her, dazu treiben würde, sie zu töten, ohne auf die Konsequenzen zu achten.
    Die Soldaten, Elite-Krieger der Eisernen Armee, griffen an.
    Anukis stürzte sich zwischen sie, bog sich zurück, als ein Schwert über sie hinwegzischte, und schlug zu. Ihre Faust zuckte vor, und ihre Krallen drangen mühelos durch einen schwarzen Brustpanzer in die Brust des Albinos. Als ihre Hand tiefer eindrang, hielt sie plötzlich sein Herz in der Faust. Sie zog ihn dichter zu sich, während ihre Krallen sein Herz zerfetzten, dann zog sie die Faust mit einem feuchten Schmatzen zurück. Noch während der Soldat zu Boden stürzte, warf sie sich zur Seite, rollte sich durch den Schnee, sprang auf, packte den Kopf des zweiten Albino-Soldaten und drehte ihn mit brutaler Kraft zur Seite. Das Genick des Mannes brach knirschend; daraufhin entriss sie seiner schlaffen Hand das Schwert und schleuderte es mit aller Kraft über die Lichtung. Es durchdrang die Kehle des dritten Albino-Soldaten und spießte ihn an die Barackenwand. Dort blieb er zappelnd hängen, weigerte sich zu sterben und klaubte mit seinen Händen an der blutigen Klinge.
    Anukis drehte sich um, ignorierte die am Boden kauernde, blutüberströmte Gestalt von Alloria. Stattdessen starrte sie Vashell an, der sich mit den geschmeidigen Bewegungen eines perfekten Vachine-Kriegers näherte. Sie lächelte und fuhr Krallen und Reißzähne aus.
    »Jetzt wirst du den Tod schmecken, du Miststück!«
    »Nach dir«, erwiderte Anukis lächelnd und in spöttischer Höflichkeit. Im nächsten Augenblick griffen sie einander an, sprangen los, stießen mitten in der Luft zusammen und prallten voneinander ab, wobei Anukis sich wegbog, um Vashells Klauen auszuweichen, und ihrerseits ihre Krallen durch seine Seite hämmerte, durch Rüstung und Kleidung und Haut hindurch. Ein blutiger Sprühnebel färbte den Schnee. Sie landeten drei Meter voneinander entfernt, am Boden kauernd wie Tiere.
    Vashell berührte seine Wunde. Dann kniff er die Augen zusammen. »Dafür wirst du bezahlen.«
    »Ich habe mir deine schönen Worte schon viel zu lange angehört«, erwiderte Anukis ruhig und mit verhangenem Blick. »Du verstehst es nicht, hab ich recht, armer Vashell? Denn das, was mich dem Rest der Vachine entfremdet hat, das, weswegen du mich unrein schimpftest, eine Ausgestoßene, eine Gesetzlose, das hat sich jetzt ins Gegenteil verkehrt. Denn ich wurde von meinem Vater gezüchtet, um eine überlegene Vachine zu werden, eine weiterentwickelte Lebensform der Vachine … die nicht süchtig nach deinem Blutöl ist, sondern unabhängig von der Kontrolle deiner Uhrwerker und der pseudoreligiösen Religion der Ingenieure. Ist das der Grund, warum du mich so fürchtest? Weil du weißt, wie einzigartig ich bin?«
    »Kradek-ka ist ein Abtrünniger!«, spie Vashell hervor. »Ein Häretiker. Deshalb muss er uns helfen, und dann wird er sterben!«
    »Er versucht unsere Rasse zu verbessern, indem er die Wissenschaft der Uhrmacherkunst anwendet«, erwiderte Anukis.
    »Er versucht die Ingenieure zu stürzen!«, fuhr Vashell wütend hoch. Vor Schmerz sprach er sehr schnell.
    »Welch eine Ironie! Eure Blutraffinerien laufen leer ohne Blut; ohne ihn könnt ihr sie nicht wieder füllen. Also

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