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Kells Legende: Roman (German Edition)

Kells Legende: Roman (German Edition)

Titel: Kells Legende: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy Remic
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gesehen. Aber sie kämpfen wie die Berserker und benutzen Eisrauch und Blutöl-Magie … sie verwandeln alles, was sich ihnen in den Weg stellt, zu Eis. Und Sie haben die Canker. Ich weiß, dass sie sicherlich noch viel mehr von diesen Bestien haben. Sie sind wirklich ungeheuer gefährlich.«
    »In welchem Abstand folgt dir diese Albino-Armee?«
    »Die Vorhut? Sie sind nicht weiter als ein paar Stunden hinter uns.«
    »Wirklich?« Leanorics Stimme war leise, und er kniff die Augen zusammen. »Alle meine Kundschafter behaupten, sie wären noch drei Tage entfernt. Wir haben zwei weitere Divisionen in Marsch gesetzt; sie werden morgen hier sein, unmittelbar bevor der Feind eintrifft.«
    »Nein.« Kell schüttelte den Kopf. »Eure Kundschafter … nun, entweder lügen sie, oder sie sind falsch informiert. Graal ist näher, als Ihr glaubt, das schwöre ich bei jedem Knochen in meinem Leib.«
    »Das ist vollkommen unmöglich!«, dröhnte Terrakon. »Ich kenne Angerak, seit er in den Windeln lag! Er ist ein ausgezeichneter Späher und würde weder seinen König noch sein Land jemals verraten! Holt den Jungen her, wir werden ihn befragen. Du musst dich irren, Kell. Es entspricht nicht dem Charakter dieses Jünglings, zu lügen.«
    Kell wartete unbehaglich, während Angerak gerufen wurde; er spürte, wie die beiden Divisionsgeneräle ihn scharf beobachteten, und grinste sie spöttisch an. »Ihr könnt euch diesen Mist schenken, Männer; ich diene nicht länger unter eurer eisernen Fuchtel. Also könnt ihr euch eure polierten Brustpanzer und strengen Mienen von mir aus in den Hintern schieben!«
    »Du warst schon immer ein ziemlich großkotziger Bursche«, knurrte Terrakon. »Aber kämpfen! Bei allen Göttern, ich habe nie wieder einen Mann so kämpfen sehen wie dich. Es ist gut, dich hier zu haben, Kell. Das ist ein gutes Omen. Wir werden diesem Graal einen Tritt in den Arsch versetzen, den er nicht vergessen wird. Er wird zurück zu den Schwarzspitzen rennen, mit seinem beschissenen kleinen Ringelschwanz zwischen den Beinen. Hab ich recht?«
    Angerak wurde in das Zelt geführt, und er verbeugte sich vor Leanoric. Dann warf er einen Blick auf Kell, runzelte finster die Stirn, sah dann jedoch rasch wieder seinen König an. »Majestät, Ihr habt nach mir geschickt?«
    »Schildere mir noch einmal, was du bei deinem Erkundungsritt nach Norden vom Feind gesehen hast.«
    »Ich habe bereits einen vollständigen Bericht abgegeben, Sire. Ich …«
    »Noch einmal, Angerak.«
    Angerak blickte kurz nach rechts und links auf die beiden alten Divisionsgeneräle, dann hüstelte er hinter vorgehaltener Hand. »Ich bin nach Corleth Moor geritten; es war vollkommen neblig, also bin ich abgestiegen und zu Fuß weitergegangen. Dort, im Tal von Crakken Fell, habe ich die Eiserne Armee gesehen, die dort mit etwa drei- bis viertausend Soldaten gelagert hat. Sie waren unorganisiert, benahmen sich wie Kinder, die Krieg spielen; wie Idioten auf einem Dorffest. Wir werden sie mit Leichtigkeit abschlachten können, Sire. Macht Euch keine Sorgen.«
    »Also«, Leanoric wählte seine Worte mit ausgesuchter Sorgfalt, »es besteht keinerlei … Chance, dass sie näher bei uns wären?«
    »Nein, Sire. Dann wäre ich ihnen auf meinem Ritt begegnet. Ich bin schon viele Jahre Kundschafter; solche groben Schnitzer mache ich nicht. Es waren keine anderen Bataillone in der Nähe, und ihre Fähigkeiten, sich unauffällig fortzubewegen, sind, sagen wir mal, bestenfalls mangelhaft.«
    »Das ist wirklich eigenartig, mein Junge«, mischte sich Kell ein und zog die Blicke aller Männer in dem Kriegszelt auf sich. »Aber, weißt du, ich bin gerade von etwa sechzig Albino-Soldaten durch den Vorgeth-Forst hierher gejagt worden, die mir direkt auf den Fersen waren. Und ihre Armee folgt ihnen auf dem Fuße, würde ich vermuten. Was sagst du dazu?«
    Angerak legte die Hand auf seinen Schwertgriff. »Ich würde sagen, Ihr irrt Euch, Herr.« Ein kühles, frostiges Schweigen machte sich im Zelt breit. Terrakon und Lazaluth tauschten vielsagende Blicke. Angerak sah sich um; seine Augen waren verhangen. »Außerdem möchte ich noch sagen, dass mir Euer Ton nicht gefällt.«
    »Was zahlen sie dir, Junge? Was hat General Graal dir geboten?«
    Angerak sagte nichts. Sein Blick blieb auf Leanoric gerichtet, und er schüttelte den Kopf. Schließlich antwortete er doch. »Ihr irrt Euch in Euren Ansichten. Ich bin in der Vergangenheit immer ein vertrauenswürdiger Kundschafter gewesen

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