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Kells Rache: Roman (German Edition)

Kells Rache: Roman (German Edition)

Titel: Kells Rache: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy Remic
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uneheliche Kinder hast, richtig?«
    Saark legte den Kopf schief. »Gar nicht schlecht, Kell, gar nicht so schlecht. Aber nein. Ich weiß nur von vier unehelichen Kinder, obwohl ich sicher bin, dass es in den Provinzen noch erheblich mehr davon gibt.« Er lächelte ironisch, während sein Blick sich in die Ferne richtete, als ginge er in Erinnerung einen Katalog von hübschen Frauen durch. »Ich bin im Namen des Königs sehr viel herumgereist. Und es gab überall so viele wunderschöne Ladys. Und so wenig Zeit.«
    Aber Kell hörte nicht zu. Er hatte sich umgedreht und sah den Weg zurück, den sie gekommen waren. In der Ferne erhoben sich riesige, düstere Hügel schwarz vor dem zwielichtigen, schneeverhangenen Himmel. Kell ließ den Blick schweifen und hielt Ilanna mit beiden Fäusten. »Gehen wir in die Stadt«, sagte er.
    »Gibt es ein Problem?«
    »Wir werden verfolgt.«
    »Bist du sicher?«
    Kell drehte sich herum. Beim Anblick seiner Miene fröstelte es Saark bis ins Mark. »Deine Fähigkeiten liegen zweifellos darin, ahnungslose Ladys zu umgarnen, Jungchen. Ich verstehe etwas davon, Kreaturen zu töten, die besser tot sein sollten. Vertrau mir. Wir werden verfolgt. Wir müssen weiterziehen … es sei denn natürlich, du möchtest gern im Dunkeln kämpfen? Auf vereistem Boden?«
    »Verstehe«, murmelte Saark und ging voraus zu der hohen, soliden Wand aus Palisaden.
    Saark hatte die Wahrheit gesagt. Die Dorfbewohner kannten ihn. Sie hoben den Balken aus den Halterungen des sieben Meter hohen Portals und ließen die beiden Männer eintreten. Als Saark sich lächelnd umdrehte, sah er sich einem Nagelkissen aus gezückten Schwertern gegenüber, die sich ruhig auf ihn richteten.
    »Was ist los, Leute? Habe ich etwas Beleidigendes gesagt?«
    »Spielschulden«, knurrte ein Mann. Er hatte seltsame schwarze Tätowierungen auf den Zähnen, war groß und dünn, wirkte finster und hatte buschige Brauen, die sich in der Mitte seiner Stirn trafen. »Ich will es mal so ausdrücken, Saark, bei deinem letzten Besuch, Kumpel, bist du recht überhastet abgereist.«
    Saark lachte unbekümmert, verlagerte sein Gewicht auf einen Fuß, schob die Hüfte vor, streckte eine Hand aus und wedelte mit der Spitzenmanschette in Richtung des Sprechers. »Guter Mann, du hast meine ehrenhaften Absichten durchschaut. Ich habe tatsächlich beschlossen zurückzukehren, um meine beträchtlichen Spielschulden zu bezahlen.« Saark trat an seine Satteltasche, holte ein paar Münzen heraus und warf sie dem Mann mit einer überheblichen Geste zu. Der grunzte, fing die Münzen nicht ohne Schwierigkeiten auf und biss darauf, um das Gold zu prüfen. Nach und nach wurden die Schwerter wieder in die Scheide gesteckt. Saark lachte leise. »Bauerngold«, sagte er mit hochmütig erhobenem Kopf. Seine Augen funkelten, als sie der Gruppe von Männern gegenüberstanden. Etliche von ihnen griffen erneut nach ihrem Schwert, aber der große Mann beschwichtigte sie und winkte Saark weiter.
    »Komm rein und geh deinen Geschäften nach. Aber mach keinen Ärger. Es gibt genügend Leute hier in Kettelskruul, die noch ein Hühnchen mit dir zu rupfen haben, Königsmann .«
    »Ich bin nicht mehr der Champion des Königs, wie du bald herausfinden wirst.«
    »Ganz wie du meinst.«
    Als sie über die gefrorene Straße gingen, fragte Kell leise: »›Bauerngold‹?«
    Saark grinste humorlos. »Es kann nicht schaden, wenn man gelegentlich in die Schranken gewiesen wird.«
    »Du wolltest doch ganz sicher sagen ›Diebesgold‹?«
    »Das auch«, erwiderte Saark sarkastisch.
    Die größte Herberge der Stadt drängte sich neben ein riesiges Gebäude, das wie ein Lagerhaus wirkte. Düster und drohend lag es ein Stück von der Straße entfernt unter einer dichten Schneedecke. Kell betrachtete das Bauwerk, schenkte ihm jedoch keine weitere Beachtung. Stattdessen folgte er Saark in die Herberge.
    »Denk daran«, brummte Kell, packte Saark an der Schulter und zog ihn grob zurück. »Verhalte dich unauffällig. Wir füllen unsere Vorräte auf, erholen uns und suchen dann weiter nach Nienna. Keine komischen Geschichten und keine Frauen. Kein Saufen. Hast du verstanden?«
    »Selbstverständlich!« Saark sah ihn finster an und breitete seine Hände aus. Seine Miene war der Inbegriff der Unschuld. »Als ob ich etwas anderes tun würde!«
    Kell starrte die halbvolle Whiskyflasche an, als Myriams Gift erneut begann, an ihm zu fressen. Sie stand verführerisch auf dem Tresen. Gefüllt mit

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