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Keltenfluch

Keltenfluch

Titel: Keltenfluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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waren trotzdem leicht verändert, denn um sie herum und die Gestalten dabei genau nachzeichnend bewegte sich ein grünlicher Schein, der immer wieder in sich selbst zitterte und winzige Lichtreflexe aussandte.
    Der Mann, die Frau, der Zwerg! Sie alle schauten Cella Lintock an. Und sie war stark genug, um die Blicke zu erwidern. Dabei sah sie in den Augen dieser seltsamen Gäste einen schon beinahe heiligen Ernst. Alle drei schienen zu wissen, was Cella durchlitten hatte.
    Der Mann nickte ihr zu. Er öffnete auch seinen Mund. Es sah aus, als wollte er ihr eine Botschaft übermitteln, nur schaffte er es nicht, Cella anzureden. Es gab da einen zu großen Widerstand, den er nicht durchbrechen konnte.
    Die blonde Frau mit dem schönen Gesicht lächelte. Danach streckte sie ihren rechten Arm vor, und sie bewegte auch die Finger, um zu zeigen, was sie wollte.
    Cella konnte nicht anders. Sie musste zufassen. Ihre Hand näherte sich der Fremden und geriet zunächst in deren Aura, denn das gelbliche Licht war nach wie vor da.
    Ein gutes, ein warmes, ein angenehmes Gefühl durchströmte die junge Frau. Cella fühlte sich plötzlich so glücklich und zugleich geborgen. Wenn es möglich gewesen wäre, hätte sie die drei gern begleitet, um sich in ihrer Welt oder ihrer Zeit auszuruhen. Ja, nehmt mich mit. Bitte, ich will nicht mehr bleiben.
    Ich will, dass ihr mich in eure Zeit nehmt…
    Sie strengte sich an. Sie versuchte, den anderen ihre Gedanken zu schicken. Es war ein Flehen und Bitten auf einer bestimmten Ebene. Cella Lintock traute sich auch nicht, die Augen zu öffnen. Sie befürchtete, den Bann zu lösen.
    Sie streckte auch noch ihre zweite Hand vor. Es war die linke. Die andere Seite reagierte. Wer sie nun anfasste, wusste sie nicht zu sagen, möglicherweise der Mann, vielleicht aber auch die Frau. Die Hände fühlten sich fast gleich an. Das gute Gefühl verstärkte sich noch mehr. Es raste durch Cellas Körper, und genau da kam der Moment, in dem sie die Augen öffnete.
    Die drei waren noch da. Nur nicht mehr wie sonst. Sie begannen sich aufzulösen. Die Waffe oder der Stab des Mannes glühte an seinem kugeligen Ende auf. Ein helles Licht strahlte zu allen Seiten hin weg, als sollte ein neuer Stern zwischen Himmel und Erde entstehen.
    Das Licht erfasste auch Cella. »Ja…«, sagte sie nur, »ja…« Danach fehlten ihr die Worte, denn eine nie erlebte Kraft packte sie und zog sie mit sich fort. Ebenso wie die drei ungewöhnlichen Besucher…
    ***
    Vor dem Abflug hatte Tony Hellman am Flughafen seinen Jeep abgestellt. Wir hatten ihn auch an der gleichen Stelle vorgefunden und waren von Dublin aus in Richtung Nordwesten gefahren.
    Das Lenkrad hatten wir Tony überlassen, nicht wissend, dass er hinter dem Steuer zum Tiger wurde.
    Er prügelte den Wagen über die mehr oder weniger breiten Straßen, als säße uns der Leibhaftige persönlich im Nacken. Zwischendurch erklärte er uns den Grund für seine Fahrerei. Er musste einfach so schnell fahren, weil er das Gefühl hatte, sonst zu spät ans Ziel zu gelangen. Auf unsere Rückfrage hin war es ihm nicht möglich, den konkreten Grund zu nennen. Es war einfach so. Es ging ihm besonders um Cella Lintock, seine Freundin.
    Mir fiel auf, dass er stets lächelte, wenn er den Namen aussprach. Er mochte sie. Er war schwer verliebt, und er hatte sie auch als eine Hilfe und Stütze bezeichnet. Ohne sie wäre er mit seiner Arbeit nicht so gut vorangekommen.
    »Hat sie Ihnen auch beim Schreiben des Buchs geholfen?«
    »Sicher. Sie hat mit mir zusammen Unterlagen gesammelt und recherchiert. Die Kelten sind auch für sie zu einem interessanten Volk geworden, was sie letztendlich auch waren. Je mehr man sich mit ihnen beschäftigt, je tiefer man in ihr Leben eindringt, um so verwunderter kann man über sie sein. Hochentwickelt, was die Technik und auch die Kultur anging, aber furchtbar grausam, wenn ich an die Riten denke. Ihren Göttern haben sie alles geopfert, und zugleich hatten sie eine wahnsinnige Angst vor ihnen, aber auch vor den Toten, die sie oft genug als Wiedergänger sahen.«
    »Deshalb auch der Kannibalismus«, sagte ich mit leiser Stimme und spürte auch eine Gänsehaut.
    »Ja.«
    Bill meldete sich vom Rücksitz her. »Was ist eigentlich mit dem Bild, von dem Sie sprachen, Tony. Haben Sie es zwischendurch wieder gesehen? Tauchte es auf?«
    Hellman musste einen Moment überlegen. »Sie meinen die drei seltsamen Personen?«
    »Ja.«
    »Nein, nicht mehr. Aber ich bin sicher,

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