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Keltenfluch

Keltenfluch

Titel: Keltenfluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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dass es noch eine Rolle spielen wird. Ebenso wie dieser glä- serne Sarg. Es waren ja immer nur Momentaufnahmen. Ich habe zudem den Eindruck gehabt, dass diese Bilder aus einer anderen Zeit stammen. Sie sind aus der Vergangenheit her zu mir geschickt worden und beinhalten eine bestimmte Botschaft. Was genau damit gemeint ist, habe ich noch nicht herausfinden können. Aber das wird sich alles noch richten, denke ich.«
    Das hofften wir auch. Vor allem setzten wir darauf, dass wir keinem Phantom nachjagten. Wer einen Menschen so grausam umbrachte, wie es bei Gladys Hellman passiert war, der war alles andere, nur kein Phantom. Da steckte schon mehr dahinter. Ein Plan, ein Ziel, verbunden mit einer ungeheuren Brutalität.
    Irland ist ein wildes und gleichzeitig schönes Land. Wir erlebten all diese Eigenschaften, denn wir befanden uns wie mitten in einem Film über die Insel. Andererseits hatten wir dafür keinen Blick, denn es war wichtig, so schnell wie möglich das Ziel zu erreichen. Eine große Pause legten wir nicht ein. Nur zum Tanken hielten wir an. In einem kleinen Laden neben der Tankstelle kaufte ich ein paar Sandwiches und auch Wasser.
    Tony wollte sich beim Fahren nicht ablösen lassen. Er wirkte auf uns wahnsinnig entschlossen. Sein Gesicht hatte sich verhärtet. Nichts an ihm war entspannt. Er stand unter Stress und sah aus wie jemand, den schwere Gedanken quälten.
    »Was ist los?« fragte ich.
    »Nichts.«
    »Doch!«
    »Sie denken an Ihre Freundin, wie?« erkundigte sich Bill.
    Das gab Tony zu. »Ja, und ich glaube, dass ich einen Fehler begangen habe. Ich hätte sie nicht allein lassen sollen. Das ist dumm von mir gewesen.« Er lenkte mit einer Hand. »Ich kann mir vorstellen, dass sie es nicht einfach gehabt hat.«
    »Wer sollte ihr im Camp etwas tun?«
    »Nicht die Kollegen, das stimmt schon. Es ist noch etwas anderes da. Wir haben bereits darüber gesprochen. Ich nenne es den Geist oder den Fluch der Kelten. Er hat sich seit Alters her gehalten und ist auch nicht schwächer geworden.«
    »Können Sie da konkreter werden?« fragte ich.
    »Nein. Aber jeder Fluch hat auch seine Geschichte. Hat ein Motiv und einen Hintergrund. Es muss uns eben gelingen, dies herauszufinden.«
    Ich sprach Tony wieder an. »Er kann auch mit Ihren persönlichen Grabungen zusammenhängen?«
    »Das schließe ich nicht aus. Ich bin es gewesen, der sich an den Hügel herangetraut hat. Mich interessierte eben die alte Kultstätte. Die Kollegen haben andere Prioritäten gesetzt. Für sie war es wichtig, ein Keltendorf freizulegen, und das möglichst schnell, bevor die kalte Jahreszeit kommt. Da ist eine Kultstätte, die wohl zu der Siedlung gehörte, nicht wichtig.«
    »Für Sie ist sie ein magischer Ort?«
    »Ja, John, das weiß ich. Nicht zuletzt durch den Tod meiner Mutter. Ich kann einen Fehler begangen haben, indem ich unabsichtlich etwas weckte, das tief versteckt in der Erde und in der Vergangenheit bleiben sollte. Man hat sich an meiner Mutter gerächt. Jetzt fürchte ich, dass Cella das gleiche Schicksal widerfahren könnte.«
    »So einfach wird das nicht sein. Cella ist nicht allein. Die Kollegen sind ebenfalls da.«
    »Nicht in der Nacht.«
    Da hatte er recht. Es war auch besser, wenn wir dieses Thema ruhen ließen. Auf jedes Argument wusste Tony eines dagegen. Wichtig war es, mit Cella zu sprechen.
    Emain Macha, die Ausgrabungsstätte, lag mitten im Niemandsland und ziemlich weit von den nächsten Ansiedlungen entfernt. Da musste man schon einige Meilen fahren, um ein Dorf zu erreichen. Die Straßen, die es hier gab, zählten nicht eben zu den Highways. Sie waren schmal, oft sehr kurvig und verlangten bei gewissen Geschwindigkeiten schon fahrerisches Können.
    Einige Stunden waren wir schon unterwegs. Während Bill und ich zwischendurch schliefen, schien Tony Hellman das Wort Müdigkeit überhaupt nicht zu kennen. Er war wie aufgedreht. Die Sorge hielt ihn wach, und er stieß oft genug einen Fluch aus, wenn er einfach nicht mehr schnell fahren konnte.
    Das Ziel sahen wir, als wir über eine Ebene fuhren, die zumeist mit wildem Buschwerk, hohem Gras und jetzt blühendem Heidekraut bewachsen war, das einen violetten Schimmer über den Boden gelegt hatte.
    Vor und unter uns bildete das Gelände eine Schüssel. Und genau dort fanden die Ausgrabungen statt.
    Wir sahen das Camp von oben. Das große Zelt, auch die kleineren darum herum. Die Bagger waren gefahren. Ein großes Viereck war durch Bänder abgetrennt worden, die

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