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Keltenfluch

Keltenfluch

Titel: Keltenfluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ihrem langsamen Gang nach eigentlich hätte sein müssen.
    Tony Hellman bekam den Mund vor lauter Staunen nicht mehr zu. Aus der Kehle drangen unverständliche Laute. Es waren keine Worte, sondern Geräusche. Sein Gesichtsausdruck zeigte uns an, dass die Person in der Ferne oder Nähe ihm bekannt war.
    Dennoch dauerte es etwas, bis er sprechen konnte und dabei zitternd den Arm hob. »Das ist sie. Mein Gott, das ist Cella…«
    Wir mussten ihm glauben, gaben auch keinen Kommentar und schauten zu wie Cella näher kam. Sie ging leicht, locker, sie lächelte sogar, und sehr plötzlich war sie in unserer Nähe, als hätte sie die letzte Strecke in Siebenmeilenstiefeln überwunden.
    Ruhig blieb sie vor uns stehen. Ich kannte sie nicht, trotzdem suchte ich nach einer Veränderung bei ihr. Nach einem Hinweis möglicherweise, der aus dieser Welt stammte, wobei sie eben ihre Spuren hinterlassen hatte.
    Da war nichts zu sehen. Sie war ein Mensch geblieben, und sie war auch so angezogen. Einen dünnen Pullover, eine Hose, eine Jacke, die bis zu den Hüften reichte. Ein etwas blasses Gesicht mit großen Augen. Starre Züge, die kein Lächeln zeigten. Augenblicklich stand sie vor uns wie eine lebendige Puppe.
    »Sie ist so anders«, flüsterte Tony Hellman. »Sie ist die gleiche. Trotzdem kommt sie mir anders vor. Ich kann es nicht genau beurteilen, aber das ist so. Schrecklich…«
    »Sie ist Ihnen fremd?« fragte Bill.
    »Ja.« Er räusperte sich. »Verändert. Nicht mehr die gleiche wie sonst. Diese Welt hier hat sie gezeichnet. Sie muss etwas Schlimmes erlebt haben.«
    »Sprechen Sie Cella an.«
    »Ich… ich… traue mich kaum.«
    »Sollen wir es für Sie übernehmen?«
    »Nein, Bill, nicht.«
    »Dann los.«
    Es fiel Tony schwer. Aber er wusste, dass es keine andere Möglichkeit gab. Und so musste er den Schritt gehen, was er im wahrsten Sinne des Wortes tat.
    Er blieb so dicht vor ihr stehen, dass er sie berühren konnte, ohne großartig den Arm auszustrecken.
    Zärtlich streichelte er ihr Gesicht und wartete auf ein Lächeln, das allerdings nicht erfolgte. Sie blieb starr. Tonys Hand sank nach unten. »Ich verstehe das nicht. Das ist mir so fremd…«
    »Sprechen Sie Cella an«, riet ich ihm. »Sagen Sie zuerst ihren Namen.«
    »Ja - gut.« Er musste sich zusammenreißen, um es schaffen zu können.
    Bill und ich konnten ihn verstehen. Diese Frau - ob sie nun normal lebte oder nicht - wirkte irgendwie wie ein Zombie. Eine lebende Tote, die in dieser Welt dazu gemacht worden war. Eine gefährliche Frau, die unter dem Einfluss einer schlimmen Magie oder Kraft stand, die sich in dieser Welt gesammelt hatte.
    »Du musst mich doch kennen, Cella. Ich bin es. Ich, dein Tony. Ich habe Freunde mitgebracht. Wir sind gekommen, um dich zu retten. Wir wollen dich hier wegholen. Wir alle gehören nicht hierher, verstehst du das, Cella?«
    Wir erhielten keine normale Antwort. Aber Cella blieb auch nicht so starr. Sie nickte plötzlich.
    Tony Hellman konnte nicht mehr. Er musste einfach lachen. Dabei sprach er uns an. »Verdammt, habt ihr es gesehen? Habt ihr gesehen, wie sie nickte?«
    »Sie hat verstanden«, sagte ich. Tony war jetzt völlig aufgeregt und wirkte wie ein kleiner Junge.
    »Aber warum sagt sie nichts?«
    Er irrte sich. Cella sprach. »Man hat vergessen, ihm den Kopf abzuschlagen. Man hätte es tun müssen. Jetzt ist es zu spät. Er ist noch immer der Herrscher.«
    Mit dieser Antwort hatte sie nicht nur Tony Hellman überrascht. Auch wir fanden keine Erklärung dafür.
    »Von wem spricht sie?« flüsterte Tony.
    »Frag sie«, sagte Bill.
    »Natürlich, gleich.« Er nickte heftig. »Hörst du, Cella? Ich werde dich jetzt etwas fragen. Wer ist es? Bei wem wurde der Kopf nicht abgeschlagen?«
    Cella überlegte. Zumindest regte sich etwas in ihrem Gesicht. Sie bewegte die Augenbrauen. »Es ist der alte Keltengott. Er ist so schrecklich. Er hat nicht getötet werden können. Sie hätten ihm den Kopf abschlagen müssen. Es wurde versäumt. Man hat ihn nur eingesperrt, aber er ist so mächtig, dass er sein Gefängnis verlassen kann.«
    »Ist es der gläserne Sarg?« fragte ich.
    »Ja, da liegt er.«
    »Und wo finden wir ihn?«
    Wieder sprach Cella, aber ich erhielt keine direkte Antwort. »Sie haben es auch jetzt versucht, aber sie sind nicht in der Lage. Der Gott ist zu stark. Er kann die Grenzen überwinden. Er holt sich alles. Er bleibt nicht nur in seiner Welt. Er ist einer, den sie früher angebetet haben. Er hat die Menschen

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