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Keltenfluch

Keltenfluch

Titel: Keltenfluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gleich mehrere. Und es waren nicht nur die Stimmen von Männern. Ich hörte auch die einer Frau und erinnerte mich daran, dass eine Frau auf dem Bild gewesen war, das Tony gesehen hatte. Dann musste die andere Männerstimme dem Zwerg gehören. Sie hatte rauher geklungen.
    Verstehen konnte ich nichts. Klare Worte wurden nicht gesprochen. Mir kam es mehr vor, als wären die drei Personen in ein ziemliches Durcheinander geraten.
    Bis es passierte. Und es ging sehr schnell. Plötzlich flimmerte die Wand vor mir auf. Ob das Kreuz dazu beigetragen hatte, wusste ich nicht. Jedenfalls trat die Dunkelheit zurück, und aus dem Hintergrund - so kam es mir vor - schob sich etwas nach vorn und sah dabei aus wie auf eine Glaswand gemalt.
    Groß, breit und auch hoch! Ich hielt den Atem an, denn ich starrte genau auf die Szene, die ich schon kannte.
    Drei Personen. Eine vierte, die in einem Glassarg oder einem ähnlichen Gefäß lag. Sie war wirklich nicht genau zu erkennen, da innerhalb des gläsernen Sargs ein heller Dunst oder Nebel schwebte und die recht helle Gestalt einhüllte.
    Trotz des Glases war es mir nicht möglich, die Gestalt zu erkennen. Sie bewegte sich auch nicht, aber sie musste schon schrecklich sein, denn die drei starrten sie an, als hätten sie Furcht vor ihr, obwohl sie in einem Sarg lag.
    Sahen sie mich? Zumindest sah ich sie. Auch Bill Conolly und Tony Hellman starrten sie an. Tony hatte es die Sprache verschlagen. Ausgerechnet jetzt, als er das Bild sah, das ihm sonst nur in der Nacht so blitzschnell erschienen war.
    Der Mann mit den dunklen Haaren hielt eine Waffe in der rechten Hand, deren unteres Ende er auf den Boden stützte. Zuerst dachte ich an ein Schwert, dann fiel mir auf, dass die Waffe keinen Griff, dafür aber eine Kugel an ihrem oberen Ende besaß.
    Sie schimmerte golden, sie musste etwas zu bedeuten haben, und ich bewegte mein Kreuz darauf zu.
    Hand und Kreuz befanden sich noch auf dem Weg, als es passierte. Plötzlich kam es zu dieser Verbindung zwischen der Kugel und meinem Kreuz. Diesmal strahlte auch mein Talisman. Er tat das gleiche wie die Kugel, nur war ihr Licht hell, sehr weiß und glänzend, als hätte jemand Licht in einen Nebel geschickt. Im nächsten Augenblick war die Verbindung zwischen meinem Kreuz und der Kugel hergestellt.
    Ich merkte, wie sich das Tor öffnete. Die andere Seite, die andere Welt, die der Kelten und Druiden wollte mich haben. Ein gewaltiger Sog entstand, der mich nach vorn zerrte. Unsichtbare Finger hatten mich gepackt und rissen so stark an mir, dass ich den Kontakt mit dem Boden verlor und nach vorn fiel.
    Genau auf das Bild zu - und ich segelte hinein!
    Alles war anders. Nur die Stimmen blieben. Sie schrieen, sie jammerten, als wollten sie große Angst ausdrücken. Aber sie gingen auch unter in einem neuen sausenden Geräusch, das durch meinen Kopf jagte, so dass er kurz vor dem Platzen stand.
    Von diesem Augenblick an wusste ich nichts mehr…
    ***
    Die andere Seite. Die andere Welt. Eine andere Zeit. Tiefste Vergangenheit.
    Das alles fuhr mir durch den Kopf, als ich wieder erwachte und die Augen aufschlug. Nein, eigentlich war es kein richtiges Erwachen, denn ich war nicht bewusstlos geworden. Ich war nur hineingefallen in eine andere Welt und hatte die Grenze passiert, von der ich als normaler Mensch nichts mitbekommen hatte.
    Bei Reisen dieser Art verliert der Mensch das Gefühl für Zeit. So konnte auch ich nicht sagen, ob sie überhaupt noch an der Schnittstelle zwischen Vergangenheit und Gegenwart normal abgelaufen war.
    Jedenfalls hatte ich das transzendentale Tor überwunden, und mit mir zusammen auch Bill Conolly und Tony Hellman.
    Mein Freund nahm es locker, denn er sagte: »Willkommen bei den alten Kelten…«
    Ich drehte mich um. Gefallen war ich nicht. Ich stand auf meinen eigenen Beinen, als hätte ich nur einen normalen Schritt benötigt, um die Zeiten zu überwinden.
    Bill grinste mich an. Allerdings nicht locker, wie es sonst seine Art war, sondern verzerrt. Die Umgebung hier war ihm nicht geheuer, das stand fest.
    Gleiches galt für Tony Hellman. Eigentlich hätte ihm, dem Kelten-Forscher, ein Traum erfüllt werden müssen. In die Zeit zu reisen, die für ihn so wichtig war. Die er erforschte, über die er ein Buch geschrieben hatte. Danach lechzten Autoren wie er. Doch glücklich sah er nicht aus. Er stand da, wischte mit der rechten Hand über sein Haar und schaute sich ängstlich um.
    Er war noch nicht ansprechbar. Auch ich musste

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