Keltengrab: Thriller (German Edition)
nie sexuelle Avancen gemacht hatte.
»Das glaube ich nicht, Fran. Er ist nur unsicher wegen des Altersunterschieds. Er will keinen von uns beiden in Verlegenheit bringen, indem er den falschen Schritt macht.«
»Tja, wer nicht wagt, der nicht gewinnt, wie es so schön heißt.«
»Es ist nicht so, dass er sich nicht traut«, sagte ich. »Er hat nur seine eigene Art. Gestern hat er mir ein Geschenk gemacht, das auf sehr subtile Weise von seinen Gefühlen sprach.« Ich erklärte die Schüler-Lehrer-Beziehung zwischen Peter Hunt und Marie Maguire. »Ich glaube, er wollte zu verstehen geben, dass auch eine solche Beziehung zu romantischer Liebe und Ehe führen kann.«
Fran sah mich mitleidig an. »Romantische Liebe und Ehe, ja? Könnt ihr zwei nicht einfach eine anständige Nummer schieben, und die Sache hat sich?«
»Mit Küssen wäre ich in diesem Stadium schon zufrieden.«
»Du meinst, ihr habt euch noch nicht einmal …« Sie schüttelte missbilligend den Kopf und zog den Reißverschluss ihrer Sporttasche zu. »Mir scheint, wenn du die Sache nicht selbst in die Hand nimmst, kommst du mit dem Typen nirgendwo hin. Aber willst du wirklich einen Mann, den du dazu überreden musst, dass er dir an die Wäsche geht?«
»So ist es nicht, Fran.«
Wir schlenderten vom Umkleidebereich zur Eingangshalle. Es ist grotesk, dachte ich. Wir diskutieren hier über mein Liebesleben, während ich mir eigentlich um mein Überleben Sorgen machen sollte. Aber es war eine willkommene Abwechslung.
»Hör zu«, sagte Fran mit Nachdruck. »Gib ihm bis Jahresende Zeit. Wenn er bis dahin nicht Farbe bekannt hat, vergiss ihn – und such dir einen anderen. Das Leben ist zu kurz.«
Ich brachte es nicht über mich, darauf hinzuweisen, wie unangemessen mir diese Bemerkung im Augenblick schien. »Klar«, sagte ich.
Das Leisure Center gehörte zu einem großen Einkaufszentrum, deshalb nutzte ich die Gelegenheit, endlich ein paar Weihnachtseinkäufe zu machen.
Zwei Stunden später war ich mit mehreren großen Taschen auf dem Weg zum Ausgang, als mein neues Handy zum ersten Mal läutete. Ich setzte meine Taschen ab und meldete mich. Es war Fran.
»Hallo, Fran, was gibt’s?«
»Schwester Gabriel erwartet dich heute Nachmittag. Ich glaube, ihr hat die Vorstellung gefallen, einen Weihnachtsbesuch zu bekommen.«
»Gut gemacht. Vielen Dank.«
»Ich werde dich begleiten müssen. Alles, was neu ist, regt sie auf. Es wird helfen, wenn ich dabei bin.«
»Das ist nicht nötig. Bestimmt wird eine der anderen Schwestern zur Verfügung stehen.«
»Um die ganze Zeit bei eurem Plausch anwesend zu sein? So funktioniert der Gesundheitsdienst nämlich. Eine Schwester für jedes Gespräch.«
»Also gut, ich weiß es zu schätzen, dass du mitkommst. Ich fahre. Wann soll ich dich abholen?«
»Um drei. Das heißt, wir sind um halb vier dort. Und ich habe den Kindern versprochen, dass ich um sechs zurück bin.«
42
Peggy ging eine Liste von Leuten durch, die am Vortag versucht hatten, mich zu erreichen: Matt Gallagher, Keelan O’Rourke, ein paar Kunden, darunter das Straßenbauamt, und zu meiner Überraschung Muriel Blunden – laut Peggy am späten Nachmittag.
»Hat sie gesagt, warum sie anruft?«
»Sie wollte sich nur vergewissern, dass sie die richtige E-Mail-Adresse hat.«
Hatte sie noch etwas über Frank Traynor und Derek Ward herausgefunden? Ich verschob mein Telefonat mit Gallagher und sah mir Muriels E-Mail an. Sie hatte sie um 17.35 Uhr vom Nationalmuseum abgeschickt, was bedeutete, dass sie nach ihrem Treffen mit Ward noch einmal ins Büro gegangen war.
Habe vorläufigen Bericht (vollständige Daten – und Rechnung – folgen) vom Radiokarbonlabor der Uni Dublin erhalten. Schicke gleiche E-Mail auf seine Bitte an Dr. Sherry. Anscheinend hat er dem Labor erzählt, das Museum wird blechen, und Sie als auftragsberechtigt angegeben. Ich missbillige zwar Ihre Methoden, bewundere aber Ihre Kühnheit. Betrachten Sie dies und den noch folgenden vollständigen Bericht als ein Weihnachtsgeschenk.
Sie erwähnte Ward nicht; aber ich hatte auch nicht unbedingt den Eindruck, als würde sie viel an ihn denken. Hatten die beiden Schluss gemacht? Ich hoffte es für sie.
Ich öffnete den Anhang. 14C/AMS Vorl.Ber.
Nicht geeichte Resultate – Nicht zur Veröffentlichung
Ich überging die folgende Einleitung und sprang direkt zu den beiden Zahlen, auf die es ankam
Probe Nr. 4678/Frau
(Alter: Jhr. BP +/- 50)
750 Jahre
»BP« stand für
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