Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Keltengrab: Thriller (German Edition)

Keltengrab: Thriller (German Edition)

Titel: Keltengrab: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick Dunne
Vom Netzwerk:
sicher nicht die ersten Punkte, auf die ich die Ermittler in einem doppelten Mordfall aufmerksam machen würde. Ich brauchte weitere Informationen über St. Margaret, und das war der Grund für meinen Besuch im Freizeitzentrum.
    Ich kam aus den Umkleideräumen und verschaffte mir einen Überblick. Zwei Frauen und ein Mann schwammen Bahnen in einem dafür abgetrennten Bereich. Sonst war niemand da. Das restliche Schwimmbecken würde ich für mich allein haben. Dann sah ich, wie Fran aus dem Dampfbad am anderen Ende der Halle kam und mit einem flachen Sprung ins Wasser tauchte. Ich ging hinein und schwamm ihr entgegen. Fran tauchte unweit einer großen Fischskulptur auf, aus dessen Maul Wasser strömte. Sie ließ sich mit geschlossenen Augen den Nacken von dem Wasserstrahl massieren. Ich watete hinüber, baute mich genau vor ihr auf und wartete, bis sie die Augen öffnete.
    »Aahh!«, schrie sie, zuckte zurück und verlor das Gleichgewicht, so dass sie hilflos im Wasser strampelte. Als sie sich wieder auf die Beine gekämpft hatte, gurgelte sie eine wüste Beschimpfung und wischte sich mit beiden Händen das Gesicht ab. »Was machst du denn hier?«
    »Das Gleiche wie du«, erwiderte ich und schwamm von ihr weg. Es fühlte sich gut an.
    »Was ist los, Illaun?«, sagte sie, als sie mich eingeholt hatte. »Du bist doch nicht wegen deiner Gesundheit hier.«
    Sie hatte natürlich Recht. »Ich habe angerufen, aber du warst nicht da. Daisy sagte mir, dass du hier bist.«
    Wir erreichten das Ende des Beckens, drehten uns wie zwei Synchronschwimmerinnen auf den Rücken und begannen mit dem Nacken auf dem Beckenrand Wasser zu treten.
    »Es hat einen zweiten Mord in Newgrange gegeben«, sagte ich.
    »Ich habe es in den Nachrichten gehört.«
    »Dann weißt du, dass es nicht O’Hagan ist, um den ich mir Sorgen machen muss.«
    »Ja. Da lag ich wohl falsch.«
    »Als du gesagt hast, dass es der Geist der Grange Abbey war, bist du der Wahrheit vermutlich näher gekommen. Ich war letzte Nacht übrigens dort.«
    Fran lachte. »Weißt du was, Illaun, ich glaube, du hast eine späte Berufung erhalten.«
    »Spät war es allerdings«, sagte ich. »Nach Mitternacht sogar.«
    Ich starrte zur Decke hoch, fühlte jedoch, wie sich Frans Blicke von der Seite her in mich bohrten. »Jetzt lass dir nicht alles aus der Nase ziehen, und erzähl deine Geschichte.«
    Bis ich damit fertig war, standen wir beide da wie Leute, die auf der Straße ein Schwätzchen halten, und hatten unsere feuchte Umgebung völlig vergessen. Ich endete mit einer Frage, die ich Fran niemals hätte stellen dürfen, wenn ich eine ernsthafte Antwort gewollt hätte. »Was, glaubst du, haben die Männer dort getan?«
    Sie schien nicht viel darüber nachzudenken, aber ihre Antwort war interessant. »Den Papst unterhalten.«
    »Wie bitte?«
    »Sagt Schwester Gabriel. Um diese Jahreszeit plappert sie immer von einem Festmahl zu Ehren des Papstes im Kloster. Sie bringt es mit einem Bankett durcheinander, das vor Jahrhunderten in Rom stattfand. Das Problem bei ihr ist, dass sie durchaus lichte Momente hat, deshalb weiß man nie, was Wahrheit und Einbildung …«
    »Fran«, sagte ich und packte sie fest an den Schultern.
    Sie sah überrascht aus, beunruhigt sogar. »Ja?«
    »Ich muss diese Nonne treffen. Sofort.«
    »Ach du meine Güte«, sagte sie. »Geht in Ordnung.« Sie wischte sich übertrieben die Stirn. »Ich dachte schon, du wolltest mich küssen.«
    »Unwahrscheinlich. Du bist nicht mein Typ.«
    »Als ob ich das nicht wüsste. Das Einzige, was du an deinen G-Punkt lassen würdest, ist ein grüner Daumen.« Sie spritzte mir Wasser ins Gesicht und schwamm davon.
    Ich tauchte, und bevor sie die Stufen erreicht hatte, war ich hinausgeklettert, hatte ihre Badelatschen genommen und sie ins Becken geworfen.
     
    Außer uns war niemand im Damenumkleideraum. Fran zupfte sich die Bademütze vom Kopf und schüttelte ihr Haar aus. »Ich sehe mal nach, wer Dienst hat, und sag dir dann so bald wie möglich Bescheid.«
    »Danke, das würde mir sehr helfen.«
    »Wie war die Party?« Was sie in Wirklichkeit meinte, war: Wie lief es mit Finian.
    »Fantastisch. Der einzige Wermutstropfen war, dass ich Tim Kennedy über den Weg gelaufen bin.« Ich erzählte ihr, was passiert war.
    »Ich habe ihn immer für einen Scheißtypen gehalten. Genau wie ich glaube, dass Finian seine Gefühle unterdrückt.« Fran wusste, dass Finian zwar seine Zuneigung zu mir in vielfältiger Weise ausdrückte, aber noch

Weitere Kostenlose Bücher