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Keltengrab: Thriller (German Edition)

Keltengrab: Thriller (German Edition)

Titel: Keltengrab: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick Dunne
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angestellt hatten, als mir ein völlig anderer Gedanke kam: Wenn Gallagher nichts von der Existenz von cillini wusste, warum sollte ich dann annehmen, dass Traynor besser informiert war?
    Hätte er gewusst, dass Monashee ein Friedhof war, dann wäre ihm klar gewesen, wie unwahrscheinlich es war, dass der Bagger ausgerechnet den einen Leichnam ausgräbt, für den er sich interessierte. Hatte er es dagegen nicht gewusst, dann war seine Reaktion auf den Fund des Kindes eher verständlich.
    Ich wollte Gallagher meinen Gedanken gerade mitteilen, als ich eine Stimme im Hintergrund hörte. Gallagher murmelte etwas zur Erwiderung.
    »Hören Sie, ich bin auf dem Weg zu den Behörden in Navan«, sagte er. »Wir versuchen festzustellen, wie Traynor eine Baugenehmigung für dieses geplante Hotel bekommen hat. Ich rufe Sie später wieder an.«
    »Okay. Ich habe übrigens ein neues Handy. Gleiche Nummer.«
    »Ich würde es sehr begrüßen, wenn Sie mit dieser Behauptung, der Minister sei von Traynor erpresst worden, nicht an die Presse gingen. Oder dass O’Hagan Beweismaterial unterdrückt hat.«
    »In Ordnung, solange ich weiß, dass Sie in diese Richtung ermitteln.«
    »Sie haben mein Wort darauf«, sagte er und legte auf.
     
    Ich füllte Wasser in einen Kessel, schaltete ihn an und ging in den Flur hinaus. Ich lauschte nach dem Radio meiner Mutter, dann lief ich weiter bis zum Ende des Flurs, bog in einen Vorraum mit einem Oberlicht ab und klopfte an eine Tür – mein offizieller Eingang zu ihrer Haushälfte, aber weniger benutzt als der Weg durch den Waschraum. Ich hätte einfach aufmachen können, aber ich fand, sie sollte selbst entscheiden können, ob sie Gesellschaft haben wollte.
    Horatio bellte kurz, dann schnüffelte er ein wenig an der Tür. Ich hörte, wie meine Mutter ihn freundlich bat, ihr Platz zu machen, als sie sich näherte. Als sie die Tür öffnete, wirkte sie wie ein Hobbit neben dem riesigen Hund.
    »Eine Tasse Tee? Bei mir?«
    »Danke, das wäre sehr nett. Ich bin in ein paar Minuten bei dir. Ich höre mir nur noch eine Kurzgeschichte zu Ende an.«
    Sie wusste, dass ich mit der Einladung zum Tee auch zu einer Verhandlung einlud, die sich eine Weile hinziehen konnte.
    »Lass dir Zeit.«

43
     
    Nach Tee und Keksen, ausführlichem Geplauder und einem Anruf bei Tante Betty war für die Ankunft von Richard und Greta schließlich alles geregelt. Betty würde meine Mutter und Horatio später abholen und zu ihrem Haus bringen, wo der Hund über Weihnachten blieb. Meine Mutter würde bei ihr übernachten; morgen Abend dann träfen Richard und Greta am Flughafen Dublin ein und führen in einem Mietwagen zu Tante Betty. Von dort würden alle zusammen gegen acht Uhr zu uns nach Hause kommen. Ich würde dann versuchen müssen, das Problem mit unserem Vater zu lösen, da ich nicht wollte, dass es auch noch am Heiligen Abend über uns schwebte.
    Nachdem meine Mutter in ihren Teil des Hauses zurückgekehrt war, ging ich ins Büro. Peggy holte sich gerade etwas zu essen, und ich nutzte die Gelegenheit, mir meine übrigen E-Mails anzusehen. Es gab eine von Malcolm Sherry und eine weitere von Keelan O’Rourke. Ein Notizzettel an meinem Schirm verriet mir, dass Finian um einen Rückruf gebeten hatte, während ich mit Gallagher sprach. Finian war bei meiner Rückkehr schon gegangen gewesen und dachte wahrscheinlich, dass ich noch immer kein neues Handy hatte.
    Zuerst öffnete ich Sherrys E-Mail.
    Illaun,
    ich wurde über den Mord an O’Hagan informiert und über die Autopsie unterrichtet. Das wird ja immer verwirrender.
    Habe eben die AMS-Daten gesehen. Sie sind sicher enttäuscht, aber wer weiß, vielleicht liefert Ihre Mona dennoch interessante Einsichten. Was das Kind angeht, scheint das Datum mit einer Beobachtung übereinzustimmen, von der mir eine Kollegin, Dr. Gudrun Walder, gestern beim Abendessen erzählt hat. Danach war Phokomelie ein weit verbreitetes Phänomen unter Kindern, die Anfang der sechziger Jahre in Europa zur Welt kamen (vor allem im damaligen Westdeutschland). Hervorgerufen wurde die Missbildung durch Thalidomid, ein Medikament, das Schwangeren häufig gegen morgendliche Übelkeit verschrieben wurde. Da Phokomelie nicht typisch für die Syndrome ist, die wir ansonsten an dem Neugeborenen beobachtet haben, vermute ich, es hatte eine Thalidomidvergiftung erlitten – als hätte das arme Geschöpf nicht schon genug Probleme gehabt.
     
    War Thalidomid der Grund für Traynors Interesse an dem Kind?

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