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Keltengrab: Thriller (German Edition)

Keltengrab: Thriller (German Edition)

Titel: Keltengrab: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick Dunne
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before present , wobei besagte Gegenwart das Jahr 1950 war, ein Datum, auf das man sich bei der Datierung nach der Radiokarbonmethode als Fixpunkt geeinigt hatte. Der Fehlerspielraum betrug fünfzig Jahre in beide Richtungen. Und die 750 besagte, wie viele Jahre vor 1950 Monas Fähigkeit, das radioaktive Isotop C 14 zu verarbeiten, geendet hatte – vor wie vielen Jahren sie also gestorben war.
    Die Frau, die ich Mona getauft hatte, war zwischen 1200 und 1300 nach Christus gestorben, viertausend Jahre, nachdem die Erbauer von Newgrange im Dunkel der Vorgeschichte verschwunden waren. Sie stammte nicht aus der Steinzeit, noch nicht einmal aus der Eisenzeit. Höchstwahrscheinlich war sie zu einer Zeit in Monashee begraben worden, in der sich die Anglonormannen als Herren von Meath etablierten. War das eventuell von Bedeutung?
    Ich war zwar enttäuscht wegen Monas Alter, aber es kam auch nicht ganz unerwartet. Bei dem Kind sah die Sache dagegen völlig anders aus:
    Probe Nr. 4679/Kind
Alter: 1950 + 11 Jahre
    Man hatte dem Kind, das wir für Monas Sprössling hielten, eine so genannte Zukunftsdatierung gegeben. Es war 1961 zur Welt gekommen und gestorben. Mona und der Säugling waren nicht nur in keiner Weise verwandt, vielmehr stammte die eine aus dem Mittelalter, der andere aus der heutigen Zeit. Dass sie zusammen unter der Erde gelegen hatten, war reiner Zufall.
    Und aus irgendeinem Grund hatte Traynor das gewusst.
     
    Peggy arbeitete im Büro am Jahresabschluss; um sie nicht zu stören, ging ich ins Haus und erledigte den Anruf von der Küche aus.
    »Matt Gallagher … Mit wem spreche ich, bitte?« Ich hörte ihm an, dass er unter Druck war, er klang bereits jetzt ungeduldig.
    »Illaun Bowe hier. Ich muss mit Ihnen reden.«
    »Hören Sie, ich kann nicht mehr tun, als Ihnen noch mal zur Vorsicht zu raten. Ich kann Sie nicht rund um die Uhr bewachen lassen.«
    »Deshalb rufe ich nicht an. Ich habe Informationen für Sie, aber ich brauche auch welche von Ihnen.«
    »Ich schlage vor, Sie sehen in den Gelben Seiten nach«, sagte er beißend. »Und wenn Sie nun gestatten …«
    »Nein, ich gestatte nicht. Es gibt keinen Grund, so ekelhaft zu sein.«
    »Ich bin ein sehr beschäftigter Mann, Miss Bowe. Und was Informationen angeht, so ist das bei mir im Moment eine Einbahnstraße – rein, nicht raus.«
    »Sie haben nicht zugehört. Ich sagte doch, ich habe Informationen.«
    Gallagher seufzte vernehmlich. »Nun kommen Sie schon zur Sache. Was wollen Sie wissen?«
    »Als ich Ihre Warnung erhielt, nahm ich an, Sie hätten den Verdacht bestätigt bekommen, dass der Mörder mir diese Weihnachtskarte geschickt hat. Ist das richtig?«
    »Wollen Sie die kurze oder die lange Antwort?«
    »Die kurze genügt.«
    »Die lautet: Nein.«
    »Aber ich dachte …«
    Gallagher seufzte erneut. »Was ich sagen will, ist, dass wir es nicht mit Sicherheit wissen. Von dieser Karte kamen zehntausend Stück in Zehnerpackungen in ganz Irland in den Handel, aber hier in der Gegend führte sie nur ein Laden – ein Zeitungshändler in Drogheda. Deshalb ist es eine vernünftige Annahme, dass der Täter sie dort gekauft hat. Aber die Kassenbelege zeigen, dass alle, die sie bis zum letzten Wochenende verkauft haben, bar bezahlt wurden. Wir haben uns auch das Material von einer Sicherheitskamera im Laden angesehen, aber es ist von so schlechter Qualität, dass man sich fragt, wozu sie das Ding überhaupt installiert haben. Inzwischen haben wir die Karten zur Analyse eingeschickt. Falls der Täter freundlicherweise auf beiden Spuren hinterlassen hat, könnten wir damit eine Verbindung herstellen. So arbeiten wir bei der Polizei, Miss Bowe. Die meiste Zeit ist es mühsame Kleinarbeit, und was es noch mühsamer macht, ist, wenn man ständig darüber reden muss.«
    Gallaghers herablassender Ton machte mich rasend. Es war Zeit für einen Schuss vor den Bug.
    »Dann hätte ich jetzt mal einen Beitrag zu Ihrer Polizeiarbeit: Frank Traynor hat bis zu seinem Tod Derek Ward erpresst, den Tourismusminister.«
    Schweigen am anderen Ende. Dann ein Räuspern. »Traynor war ein Erpresser?«
    »Der Muriel Blunden vom Nationalmuseum gezwungen hat, letzten Freitag im Radio zu sagen, was er ihr vorher diktiert hatte.«
    »Und er hat den Tourismusminister erpresst?«, stotterte Gallagher.
    »Ja. Und Sergeant O’Hagan wusste genau, was sein Schwager tat. Deshalb sorgte er dafür, dass keine Berichte von einer Frau, die in Traynors Wagen gesehen wurde, bis zu Ihnen vordrangen

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