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Keltengrab: Thriller (German Edition)

Keltengrab: Thriller (German Edition)

Titel: Keltengrab: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick Dunne
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war, wie es aussah. Ebenso hatte sie zwar ihre Beziehung zu Frank Traynor freimütig eingeräumt, aber ich spürte, dass sie manche Aspekte davon absichtlich verbarg. Und dann war da die Atmosphäre dieses Ortes, die schwer festzumachen, aber mit Sicherheit nicht die eines heiligen Ortes war. Und das lag nicht nur daran, dass ich kein einziges Kreuz, keine Statue oder religiöse Malerei gesehen hatte.
    Meines Wissens tauchte Grange Abbey in keinem Verzeichnis romanischer Bauwerke oder nationaler Baudenkmäler auf. Lag das daran, dass es durchgängig als religiöse Einrichtung genutzt worden war? Oder gab es einen anderen Grund? Ich dachte gerade über diese Frage nach, als ich Gallagher vorbeifahren sah. Er überholte mit blinkendem Blaulicht die gesamte Fahrzeugschlange, hielt kurz am Kontrollpunkt, um mit jemandem zu sprechen, und brauste dann weiter.
    Der Kontrollpunkt war von einigen jungen, uniformierten Beamten der Garda besetzt, die in der Mitte der Straße standen. Ein Streifenwagen stand mit der Front zu mir auf dem Randstreifen, und als ich näher rückte, entdeckte ich ein vertrautes Gesicht auf dem Beifahrersitz. Statt zur Kontrollstelle weiterzufahren, scherte ich aus der Kolonne aus und parkte vor dem Polizeiauto. Der barhäuptige Beamte im Wageninnern blickte verwundert drein, als ich auf ihn zuging, dann dämmerte ihm, wer ich war, und er ließ stirnrunzelnd das Fenster herunter.
    »Sergeant O’Hagan?« Mein Atem kondensierte in der frostigen Luft.
    »Was wollen Sie?«, fragte er mürrisch.
    »Ich komme gerade von einem Treffen mit Inspector Gallagher. Er hat mich gefragt, ob mir an dem Tag, an dem Frank Traynor ermordet wurde, irgendetwas Ungewöhnliches in Monashee aufgefallen ist.«
    »Und was hat das mit mir zu tun?«
    »Na, ja … mir ist gerade eingefallen, dass an diesem Morgen keine Polizei vor Ort war, obwohl eine staatliche Dienststelle offiziell darum gebeten hatte.« Ich sah ihn unverwandt an und hoffte, er würde zusammenzucken.
    »Steigen Sie ein«, sagte er und wies mit dem Daumen über die Schulter.
    Ich öffnete die Tür und setzte mich hinter ihn.
    »Das ist verdammt noch mal nicht das, was Sie wissen wollen, oder?« Seine leicht trottelige Maske war verrutscht, und darunter wurden bösartige Fangzähne sichtbar.
    »Wir könnten tauschen«, sagte ich. Ich wurde allmählich zu einer Expertin darin, mit der Polizei zu feilschen. »Sie erzählen mir vom Fortgang der Ermittlungen, und ich vergesse dafür den Vorfall, den ich gerade erwähnt habe.«
    »Sie können mich mal.«
    Ich tat, als hätte ich noch ein Ass im Ärmel. »Dann sind da noch die anderen Gefälligkeiten, die man sich im Lauf der Jahre erwiesen hat, die Geschäftsbeziehungen zwischen dem Verstorbenen und dem hiesigen Sergeant, an denen die Zeitungen sehr interessiert sein dürften.«
    O’Hagan erstarrte. Als ein Wagen vorbeifuhr, sah ich seine Augen im Rückspiegel. Er wog die Sache ab.
    »Sie wissen, dass wir Crean eingelocht haben?«, fragte er.
    »Und Sie wissen, dass er es nicht war. Welche Spuren verfolgen Sie noch?«
    »Es gab kurz vor Franks Tod zwei nicht identifizierte Anrufe auf sein Autotelefon. Einer von einem nicht registrierten Handy aus Drogheda. Und der letzte dann aus einer Telefonzelle in Slane. Sonst haben wir nichts.«
    »Es muss noch etwas geben. An jenem Nachmittag war in Drogheda eine Frau bei Traynor im Wagen. Warum hat man sie nicht verhört?«
    »Da war keine Frau.«
    »Sie machen nicht richtig mit, Sergeant. Ich weiß, wer sie war. Sie heißt Muriel Blunden.«
    »Verdammt«, zischte er. Ich hatte endlich auf den richtigen Knopf gedrückt.
    »Nun?«
    »Ich habe mit ihr geredet. Sie hat nichts damit zu tun. Das wusste ich ohnehin, aber ich wollte sehen, ob sie eine Ahnung hat, wer Frank ermordet haben könnte.«
    »Und?«
    »Er hat einen Anruf auf seinem Handy erhalten, als Muriel bei ihm im Wagen war. Es muss sich um einen der Anrufe handeln, die wir nicht identifizieren können. Traynor hat sich mit der Person, die angerufen hat, in Monashee verabredet. Muriel ist überzeugt, dass es sich um eine Frau handelte.«
    »Warum haben Sie diese Information nicht an Gallagher weitergegeben.«
    »Weil ich Franks Mörder selbst finden will. Außerdem würde ich Gallagher nicht einmal sagen, wie spät es ist.«
    O’Hagan hatte offenbar seinen Einfluss dazu benutzt, alle Meldungen, dass Muriel Blunden in Drogheda gesehen wurde, vor Gallagher zu verbergen.
    »Sie haben also nichts gesagt und zugelassen,

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