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Keltengrab: Thriller (German Edition)

Keltengrab: Thriller (German Edition)

Titel: Keltengrab: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick Dunne
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Dublin selbst oder in der Nähe befunden haben.«
    »Unmöglich.« Finian schüttelte nachdrücklich den Kopf. »Man schätzt, dass es im Jahr 1700 in Dublin überhaupt keine Nonnen mehr gab. Und im folgenden Jahrhundert sind ganze zwei Gemeinschaften auf der gesamten Insel überliefert – St. Margaret gehört nicht dazu. Die meisten Frauenorden, die uns bekannt sind, wurden erst im 19. Jahrhundert, nach der katholischen Emanzipation, gegründet.«
    »Das wird ja immer merkwürdiger.«
    »Andererseits existiert die Grange Abbey offiziell auch nicht.«
    »Das überrascht mich nicht. Erzähl.«
    »Die mittelalterlichen Besitzverhältnisse in der Biegung des Boyne sind einigermaßen gut dokumentiert, aber deine Nonnen tauchen auf keiner Besitz- oder Schenkungsurkunde auf. Wie du weißt, gehörte bis zur Ankunft der Normannen praktisch das ganze Land hier den Zisterziensern.«
    Ich nickte. Der Zisterzienserorden hatte Mellifont Abbey nördlich des Flusses gegründet, und er war es auch, der eigenständige Gutshöfe auf seinen Ländereien ins Leben rief, die man granges nannte. Daher kommt der Name Newgrange.
    »Die normannischen Invasoren überließen den augustinischen Stiftsherren eines walisischen Klosters namens Llanthony ein wenig Land. Aber ich finde keinen Hinweis darauf, dass dem Krankenpflegeorden von St. Margaret Land gewährt wurde.«
    »Die Äbtissin sagt, sie erhielten es direkt von Heinrich II. Vielleicht ist das die Erklärung.«
    »Hmm. Das macht ihre Nichtexistenz in den Archiven eher noch rätselhafter. Vor allem, da jede klösterliche Ansiedlung für die Konfiskationen Heinrich VIII. aufgezeichnet wurde.«
    »Vielleicht hat man sie absichtlich übersehen – aus demselben Grund, aus dem sie die königliche Schenkung überhaupt bekamen. Außerdem hat Schwester Campion erklärt, dass sie genau betrachtet ein säkularer Orden gewesen seien. Vielleicht sind sie deshalb davongekommen.«
    »Das dürfte die Urheber der Gesetze gegen die Katholiken kaum beeindruckt haben. Nein, die Nonnen der Grange Abbey waren eine Ausnahme von der Regel – eine große Ausnahme.«
    Wir kamen zu einem dezent beleuchteten Schaufenster, in dem auf keltischem Design basierender Goldschmuck ausgestellt war. Der Laden selbst war geschlossen. Ich wies auf einige Stücke, die mir gefielen, darunter ein Torques, ein Halsring, der aus einem gehämmerten Goldstreifen bestand, der zu einer durchgehenden Spirale gedreht war. »So einfach, und doch so schön«, sagte ich.
    »Würdest du nicht einen Knochenanhänger vorziehen?«, witzelte Finian. Ich hatte ihm unterwegs von dem Fund erzählt.
    »Und in einem Moorloch enden? Nein danke.« Ich stieß ihn zärtlich in die Rippen, und wir gingen weiter.
    »Spaß beiseite, ich frage mich, ob die Schnitzerei wohl etwas mit ihrem Tod zu tun hat. Und wenn ja, ob es dann klug ist, wenn sie nun in deinem Besitz ist.«
    »Du bist doch nicht etwa abergläubisch?«
    »Nein, aber angesichts der Drohung, die du heute Morgen bekommen hast, rate ich dringend zur Vorsicht.«
    »Aber der Absender der Karte kann nicht gewusst haben, dass die Schnitzerei überhaupt existiert.«
    »So wie Traynors Mörder nichts vom Muster der Verletzungen an der Leiche im Moor gewusst haben konnte? Ich weiß zwar nicht, womit wir es hier zu tun haben, aber du solltest lieber davon ausgehen, dass der Täter wahrscheinlich mehr über die Frau und den Grund für ihren Tod weiß als du.«

28
     
    In allen Räumen des Hauses einschließlich der Treppen und Treppenabsätze drängten sich Schriftsteller, Journalisten, Künstler und vor allem Umweltschützer, von denen viele bei Jocelyn Carews Wahlkämpfen mitgearbeitet hatten. Manche Gäste bildeten kleine Gruppen, wo geredet und gelacht wurde; andere wanderten allein oder paarweise mit einem Glas Wein in der Hand umher und bewunderten die zahlreichen Gemälde und Drucke an den Wänden sowie die Skulpturen meist männlicher Gestalt, die jeden verfügbaren Raum einzunehmen schienen.
    Wir gelangten schließlich in den Salon im zweiten Stock und suchten uns eine ruhige Ecke zwischen einem Klavier und einem der georgianischen Fenster, die zur Straßenseite hinausgingen. In einem Fensterkasten außen wuchsen winzige Narzissen.
    »Sind sie nicht hübsch?«, sagte ich und zeigte sie Finian. »Wie können sie um diese Jahreszeit blühen?«
    »Das sind Tête-à-têtes«, erwiderte er, »robuste, früh blühende Miniformen.« Er trug eine rote Samtfliege und ein anthrazitfarbenes

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