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Keltengrab: Thriller (German Edition)

Keltengrab: Thriller (German Edition)

Titel: Keltengrab: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick Dunne
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Arbeit entspannt zu. Was nicht dringend war, ließ man getrost sein; was Planung und Konzentration erforderte, ging man im neuen Jahr mit frischem Elan an.
    Ich setzte mich in meinen Drehstuhl und öffnete die Tüte mit dem Lederriemen und dem Gegenstand, den Sherry aus Monas Hand entfernt hatte. Die Knochenschnitzerei war etwa von der Größe eines Lippenstifts, an einem Ende dicker als am anderen. Obwohl ein wenig eingetrocknete Erde daran haftete, konnte ich Einkerbungen ausmachen. Das dickere Ende war zu einem Sockel mit flachem Boden geformt, und einen Augenblick lang dachte ich, es könnte sich um eine Schachfigur handeln.
    Ich holte eine Zahnbürste aus der obersten Schreibtischschublade und begann, sanft zu bürsten, was die Kruste größtenteils löste. In der gleichen Schublade fand ich einen Zahnstocher, ein weiteres Instrument von unschätzbarem Wert für einen Archäologen, und kratzte den Dreck aus einer Reihe von Rillen, die in den Knochen geschnitzt waren.
    Während ich arbeitete, bedachte ich die Schwierigkeiten bei der Datierung des Objekts – nicht sein absolutes Alter, das würde die C-14-Methode erbringen, aber was seinen Gebrauch anging. War es zum Beispiel ein Erbstück, das einige Zeit weitergereicht worden war, ehe es mit Mona im Sumpf endete? Und wie kam es, dass dieses Ding zusammen mit der Hand, die es im Tod so fest umklammert hielt, überlebt hatte, während große Teile ihres Skeletts von den Säuren im Moor aufgelöst worden waren?
    Als ich es gesäubert hatte, hielt ich einen glatten Gegenstand von der Form einer Pistolenkugel in der Hand, mit zehn dekorativen Kerben rund um den oberen Teil und einer Längsrille darunter. Am entgegengesetzten Ende des durchlöcherten Sockels lief er in ein rundes, konisches Gebilde aus, etwa wie ein Pilzhut.
    Ich war verblüfft. Wenn man durch das Besucherzentrum von Newgrange geht, sieht man in einer Reihe von Vitrinen Gegenstände, die in den drei großen Ganggräbern von Bru na Boinne gefunden wurden. Eines der ausgestellten Objekte ist ein Phallus aus Sandstein. Was Mona um den Hals getragen hatte, war eine exakte Nachbildung von ihm.
    Damit hatte ich endlich eine direkte Verbindung zwischen Monashee und Bru na Boinne auf der anderen Seite des Flusses, zwischen Mona und den neolithischen Erbauern von Newgrange. Die Frage ihres Alters war plötzlich wieder aktuell.
    Als ich die Schnitzerei umdrehte, bemerkte ich, dass der Sockel durchbohrt und ausgehöhlt war, so dass ein winziger Knochenbogen übrig blieb. Ich hob den Riemen auf und sah, dass ich ihn ohne weiteres durch das Loch fädeln konnte.
    Mona war also tatsächlich mit ihrem eigenen Halsband stranguliert worden. Aber hielt sie den Anhänger in der Hand, weil sie im Todeskampf verzweifelt versucht hatte, sich den Riemen vom Hals zu reißen, oder hatte sie den geschnitzten Phallus absichtlich mit ins Grab genommen?

27
     
    Jocelyn Carews Haus am Fitzwilliam Square war eines der wenigen georgianischen Wohnhäuser in der Gegend, die man nicht in Büros oder Appartements umgewandelt hatte. Als wir dort ankamen, blieb uns allerdings noch fast eine Stunde Zeit, bis die Abendgesellschaft begann.
    »Lass uns einen kleinen Schaufensterbummel machen«, schlug ich vor. »Vielleicht siehst du etwas, das du deinem Vater zu Weihnachten schenken kannst.« Wir hatten auf der Fahrt in die Stadt kurz über unsere Väter gesprochen, und ich hatte erfahren, dass Finians Schwester Maeve der Ansicht war, ihr Vater wäre in einem Pflegeheim besser aufgehoben. Finian war jedoch dagegen, solange sich der Zustand seines Vaters nicht erheblich verschlechterte. Und er deutete den Entschluss seiner Schwester, über Weihnachten nicht zu Besuch zu kommen, als ein Mittel, ihren Standpunkt zu unterstreichen. Wir waren also beide in der Lage, dass ein Familienmitglied, das nicht zu Hause lebte, Druck auf uns ausübte.
    Der Abend war kalt, aber trocken. Arm in Arm schlenderten wir in Richtung Baggot Street. Die eleganten Häuserzeilen lenkten unseren Blick zu den Umrissen des National Maternity Hospitals in der Holles Street, das in der Ferne zu sehen war.
    »Wo haben sich wohl die Entbindungsheime der Schwestern von St. Margaret befunden?«, überlegte ich laut.
    »Gute Frage«, sagte Finian. »Ich habe ein wenig nachgeforscht, und ich finde nirgendwo im Land die Spur eines Entbindungsheims, das von dem Orden geführt wurde. Das gilt vom Mittelalter bis zur Staatsgründung.«
    »Ich hatte den Eindruck, es muss sich in

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