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Keltenzauber

Keltenzauber

Titel: Keltenzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manuela O. Tietsch
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der Kerl mit seinen Fingerspitzen auf den schwarzen Knochen herumtippte, um es sich dann erneut an das Ohr zu halten, wobei er Eithne beobachtete. Unerwartet wandte er sich ab und redete in den schwarzen Knochen. Mir lief ein Schauer über den Rücken. Ordnete der Kerl unsere Verzauberung an? Ich beobachtete ihn scharf. Eine falsche Bewegung und ich würde aufspringen und dem Kerl meinen Dolch an den Hals pressen. Mißtrauisch beobachtete ich ihn. Was war das für ein Teil? Mit wem redete er? Er sah die Füchsin nicht einmal mehr an.
     
     
    Karsten donnerte den Hörer zurück. „Die kommen nicht!“ Er warf Flanna einen bösen Blick zu, als hätte sie das durch ihre Gedanken beeinflußt.
    „ Vernünftige Leute“ , sagte sie nur.
    Karsten sah schlechtgelaunt in die Runde. „Ich fahre zurück in die Stadt.“ Er stand auf, zog sich seine Jacke an und stapfte ohne ein weiteres Wort wieder hinaus.
    Flanna atmete erleichtert aus, während sie ihm hinterhersah und murmelte:. „ Von mir aus brauchst du nicht wiederzukommen!“ Sie redete so leise, daß er sie nicht mehr hören konnte. Irgendwie machte er ihr Angst. Warum hielt er sich nicht an die Abmachung? Er hatte sich im letzten Jahr schrecklich verändert. Warum nur? Was war denn in ihn gefahren? Konnte der Alkohol daran Schuld sein oder die anderen Drogen, von denen er offensichtlich wieder welche einnahm? Sie würde kein zweites Mal auf ihn hereinfallen. Er konnte noch so schön reden und behaupten es wäre ein Ausrutscher gewesen, und daß es nie wieder passieren würde. Sie wollte nicht zu den Frauen gehören, die sich immer wieder von den Versprechungen der Männer einwickeln ließen. Sie würde sich nie wieder von einem Mann schlagen oder demütigen lassen. Sie schaute Dougal an, würde er ihr Verhalten verstehen oder dachte er wie Karsten? Hieß es nicht, daß die Männer der alten Zeit Gewaltherrscher über Frauen und Sklaven waren? Sie schob ihre Bedenken beiseite.
    „Er ist für eine Weile weg, wird irgendwann heute Nacht wiederkommen“, sagte sie zur Erklärung. Und dann war er wahrscheinlich wieder betrunken. Ein Schauer rieselte ihr über den Rücken. Sie wollte nicht weiter darüber nachdenken und widmete sich ihren Gästen. „Ich habe was Besonderes im Kühlschrank, habt ihr Lust auf Eis?“
    „Danke, Eis hatten wir in den letzten Tagen ausreichend.“ Wieso fragte sie, ob wir Eis wollten?
    Sie schüttelte den Kopf. „Ich meine nicht Eis von draußen.“ Sie erhob sich und ging zu einem Verschlag. Wieder hantierte sie herum, ehe sie fünf mit einer weißbraunen Masse gefüllte Schalen zurücktrug.
    „Bitte, bedient euch.“ Sie reichte jedem eine Schale und begann selber eine Löffelspitze zu nehmen.
    Ich tat es ihr nach.
    Calum füllte den Löffel mit einem Berg und schob ihn in den Mund. „Hu…“
    Er drehte das Eis im Mund hin und her. „Das ist köstlich.“ Er zog die Luft ein. „Aber kalt!“
    Gavin warf ein. „Und du kannst es nur im Winter essen.“
    Sie schüttelte den Kopf. „Es gibt sogenannte Eisschränke, darin ist es Winter wie Sommer eiskalt.“ Sie lachte. „Und ihr könnt mir glauben, im Sommer ist es doppelt so lecker.“
    „Woraus wird es hergestellt?“ fragte Eithne nach.
    „Dies hier aus Sojabohnen. Es gibt auch welches aus Kuhmilch, mit Früchten, Nüssen oder anderen Köstlichkeiten gemischt.“
    „Es ist wirklich gut.“ Ich steckte mir einen Bissen in den Mund und ließ das Eis auf meiner Zunge zergehen. „Es ist allerdings unvergleichlich süß!“
    Sie nickte. „Das ist das, was es besonders beliebt macht.“ Sie lächelte.
    Schweigend und genießend aßen wir das Eis zu Ende. Calum schien nicht genug bekommen zu können. Eithne reichte ihm ihren Rest.
    Die Füchsin lächelte still und beobachtete uns.
    Gavin stand auf. „Wo sollen wir die Sachen abstellen?“
    „Auf die Ablage, dahinten.“ Sie erhob sich, nahm sich ein Holzbrett und ging zu den Holzverschlägen.
    „Danke, das ist nett.“ Sie räumte das Essen wieder zurück. Nachdem sie alles verstaut hatte, trat sie zurück an den Tisch. „Ihr seht müde aus, wollt ihr euch gleich hinlegen? Oder kann ich euch noch was anbieten?“
    Ich sah die anderen fragend an. Eithne nickte. Calum ebenfalls, Gavin schien unentschlossen.
    „Ich glaube Schlaf wäre nicht schlecht.“ Ich stand auf. „Wo sollen wir uns hinlegen?“
    „Oben ist eine Dachkammer, da liegen Matratzen und Decken.“ Sie wandte sich der Tür zu, drehte sich aber noch einmal um.

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