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Keltenzauber

Keltenzauber

Titel: Keltenzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manuela O. Tietsch
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der Schulter streifend, um zum Küchenschrank hinüberzugehen. Über die Schulte rief er. „ Wo kommen deine Inselaffen her? Hast du deine Schottlandmacke erweitert?“ Er lachte wieder. „Sie reden wohl nicht so viel, he? Können sie überhaupt lesen? Macht nichts, dumm ficht gut, heißt es doch, oder?“ Wieder lachte er über seinen dämlichen Scherz, während er zurückkam.
    Flanna hätte ihn am liebsten rausgeworfen, doch er hatte seine Sachen oben im Zimmer, und schließlich waren sie bis vor wenigen Monaten zusammen gewesen. Sie beschloß sich nicht weiter von seinen üblen Scherzen, über die nur er selber lachte, den Abend verderben zu lassen. Sie lächelte ihn honigsüß an.
    „Bleib’ von mir aus, friß dich an meinem Essen satt und fühl’ dich wie zu Hause. Wenn die Feiertage vorbei sind, wirst du deine Sachen packen und verschwinden! Für immer. Und das Mädchen läßt du in Ruhe!“
    Sie schaute nun endlich doch zu Dougal hinüber, der sie beobachtete. Hatte er verstanden worum es ging? Sie wandte sich wieder an Karsten: „Meine Freunde, sind Bekannte aus Schottland. Dougal, Gavin und Calum MacDougal und Eithne NicDougal Sie werden ein paar Tage bleiben und sind meine Gäste! “
    „So, Bekannte aus Schottland! Ich seh’ doch wie du den Kerl anstarrst! Glaubst du ich bin blöd?“
    Flanna mußte unwillkürlich lachen. Was bildete er sich nur ein? Sie war doch nicht seine Untertanin. „ Geht dich das etwas an?!“
    Sie wandte sich an Dougal. „Das ist Karsten, ein ehemaliger Freund. Er sucht ein Zimmer für ein paar Tage und sein altes ist noch frei.“ Sie hob die Schultern bedauernd. „Ich hoffe das es euch recht ist?“ Sie wagte es, sie der Reihe nach anzusehen. „Ich habe ihm erzählt, daß ihr Bekannte aus Schottland seid.“ Sie lächelte spitzbübisch. „Er kann kein Gälisch.“
    Ich nickte. Um so besser, ich hatte nicht die geringste Lust mich mit diesem Mann zu unterhalten. Wieso ein ehemaliger Freund? Wenn einer Freund war, dann doch für allezeit und nicht nur für eine gewisse, oder? Mußte sie diesen Menschen im Haus dulden? Es war doch offensichtlich, daß er ein mieser Kerl war, dafür brauchte ich ihn nicht einmal zu verstehen. Ich glaubte ihr nicht. Dieser Mann war nicht irgend ein Freund gewesen, er war mehr für sie. Irgendwie bereitete mir der Gedanke Magenschmerzen. Aye, der Mann sah gut aus, auffallend gut. Seine Lippen waren geschwungen, die Augenbrauen nicht übertrieben voll, die Wimpern üppig und schwarz. Seine graugrünen Augen paßten zu seinen hellbraunen Haaren, die allerdings viel zu kurz geschnitten waren. Aber alle Männer die wir hier bisher gesehen hatten, trugen ihre Haare zu kurz, als wären sie Leibeigene oder geschorene Verbrecher. Karsten zog seine eigenartige Jacke aus, warf sie auf den Boden neben sich und wickelte das mehrmals um den Hals gewickelte Wolltuch ab, um es auf die Jacke zu schmeißen. Und wieder warf er Eithne einen anzüglichen Blick zu, der mir nicht gefiel. Er sollte wagen sie noch einmal anzurühren und wenn auch nur angeblich unabsichtlich! Karsten zögerte nicht lange, sondern langte nach der Pfanne und lud den Rest der Kartoffeln auf seinen Teller. Es schien ihm nicht in den Sinn zu kommen, die Anwesenden zu fragen, ob sie genug gehabt hatten. Genüßlich stopfte er sich das restliche Essen in den Mund. Flanna sagte bereits seit einer Weile nichts mehr, sie schien abwesend. Mir, wie vermutlich den anderen auch, war der Hunger vergangen. Dabei hatte sie sich soviel Mühe gegeben und es hatte köstlich geschmeckt. Sie tat mir leid.
    Eithne sah Karsten von der Seite an. Ihr Gesichtsausdruck war alles andere als freundlich. Hätte mich eine Frau so angesehen, wäre jeglicher Gedanke an sie abgetan, doch Karsten schien nichts zu bemerken. Er schob sich genüßlich die Kartoffelscheiben in den Mund. Plötzlich erhob er sich und ging hinüber zu dem schwarzen Truhenkasten. Mir brach der Schweiß aus. Was hatte der Kerl vor? Ihm traute ich in keiner Weise.
     
     
    Karsten griff nach einem schwarzen, handgroßen, ähnlich einem Knochen geformten Teil und hielt es an sein Ohr. „Ich bestelle mir ne’ Pizza, willst du auch, Schatz?“
    Flanna traute ihren Ohren nicht. Doch sie bemühte sich ruhig zu bleiben und schüttelte den Kopf. „Findest du es einen guten Einfall, wenn du die Pizzaleute bei diesem Wetter den weiten Wegfahren läßt?“
    Karsten zuckte die Schultern. „Ist doch ihre Arbeit, oder?“
     
     
    Ich beobachtete wie

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