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Keltenzauber

Keltenzauber

Titel: Keltenzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manuela O. Tietsch
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sehen können. Ich fragte mich was sie wohl erlebt hatte, daß ihr ein Einhorn zu Hilfe gekommen war.
    Die beiden kamen zu uns herüber.
    „Na, wie geht es euch?“ fragte Runa nach.
    „Danke gut.“ Die Füchsin sah mich fragend an.
    Ich nickte.
    Lando fragte mit angenehmer Stimme: „Seid ihr schon einmal mit so einem Segelschiff gefahren?“
    Ich schüttelte den Kopf. Dieser Mann, der mir an Größe nicht nachstand, sah mich aus dunklen Augen geradewegs an. Er war mir nahe, obwohl wir uns erst heute kennengelernt hatten.
    „Ich freue mich, daß wir euch helfen können.“
    „Das ist sehr nett von euch.“
    Er machte eine wegwerfende Handbewegung. „Nicht der Rede wert.“ Er legte seinen kräftigen Arm um Runas Schultern und ich konnte nicht anders, ich wünschte mir in diesem Augenblick, ich könnte das gleiche bei der Füchsin machen. Ich sah wieder auf das dunkle Wasser hinaus, auf dem das Schiff geisterhaft dahinglitt.
    Runa nahm Landos Hand. „Kommt ihr mit nach unten? Ich wollte Tee aufgießen.“
    Die Füchsin nickte.
    Ich schüttelte lächelnd den Kopf. „Ich bleibe noch eine Weile hier.“
    Die drei gingen unter Deck. Ich sah mich um. Gavin hatte sich mit dem Rücken an die Reling gelehnt und hielt die Lider geschlossen. Leise summte er tiefe Töne, die ihm halfen mit seiner Angst fertig zu werden. Weiter hinten stand Duncan, irgendwie verloren. Das war die Gelegenheit ihm auf den Zahn zu fühlen, ich ging zu ihm.
    „Darf ich?“ Ich stellte mich neben ihn.
    Duncan sah mich eine Weile an, ehe er sein Einverständnis mit einem Nicken kundtat.
    Ich beschloß sofort auf den springenden Punkt zu kommen. „Ich weiß nicht wie es dir geht, aber mir wird es zurück in der Heimat schwerfallen dein Feind zu sein.“
    Endlich schaute Duncan mich aufmerksam an. Er schüttelte den Kopf. „Mir ist es von jeher schwergefallen, zumal ich keinen Grund für eine Feindschaft erkennen konnte.“
    Ich nickte. Doch ich hatte mich nie eingehender damit befaßt. Die MacBochras waren Feinde und jeder MacDougal mußte sich vor ihnen in Acht nehmen! „Und glaubst du, daß wir deine Schwester geschändet haben?“
    „Würde ich dann so einträchtig neben dir stehen?“ Duncan schüttelte den Kopf. Er verschwieg Dougal allerdings, daß er den wahren Täter gesehen hatte. Dessen Bestrafung mußte leider warten.
    Irgendwie stimmte mich sein Vertrauen glücklich. „Ich weiß mir keine Lösung. Wie sollen wir eine so tiefsitzende Feindschaft aufheben?“
    Über Duncans Gesicht zog ein feines Lächeln. Er wußte eine Lösung, doch die Auserwählte hatte noch nicht eingewilligt. „Erst einmal bin ich froh, wenn ich dieser schrecklichen Lage entkommen bin und den schrecklich engen Kleidungsstücken!“
    Ich mußte grinsen. „Aye, du hast Recht!“
    „Sie bemüht sich besonders um uns.“ Duncan sah auf das Wasser hinaus.
    „Aye, ohne weiter zu fragen und obwohl sie vier Messer an der Kehle hatte.“
    Erstaunt grinste Duncan. „Ihr auch?“
    „Aye!“
    „Ist nicht die feine Art seinen Gastgeber zu behandeln.“
    „Ist es nicht.“ Ich sah zu Boden und fragte mich, wie ich das Gespräch auf mein eigentliche Anliegen lenken konnte?
    „Was wird sein, wenn es uns nicht gelingt zurückzukehren?“ Duncan mochte den Gedanken nicht zu Ende denken.
    Ich zuckte die Achseln. Das war eine Frage, die ich mir nicht stellen wollte. Jetzt nicht. „Ich will das nicht in Erwägung ziehen.“
    Duncan nickte. Er lehnte sich zögernd wieder an die Reling zurück. Seine Augen suchten nach Eithne. Sie war im Gespräch mit Calum, doch ab und zu sahen sie verstohlen herüber, als gefiele ihnen nicht, daß Dougal sich mit ihm unterhielt.
    „Ich bin mir nicht einmal sicher, ob wir die Steine wiederfinden.“ Ich war mir im Grunde sicher, daß wir sie nicht fanden, denn alles hatte sich geändert. Und was, wenn wir die Steine nicht wiederfanden? „Die Füchsin hat mich bereits gefragt wo wir gelebt haben, doch ich konnte ihr keine Antwort darauf geben.“
    Duncan nickte. „Vielleicht fällt uns der ein oder andere Hinweis ein?“
    Ich überlegte. Die Steine, das Brooch. Von unserer Holzsiedlung war bestimmt nicht viel übrig geblieben. Ein heißer Schmerz zog durch meine Brust. Ich würde nicht nach Haus kommen und meine Eltern in die Arme schließen können. Unsere Eltern waren Jahrhunderte von uns getrennt. Und es half wenig, daß wir uns im selben Land befanden. Mir war als stünden wir auf der Schwelle ein und der selben Tür und konnten

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