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Keltenzauber

Keltenzauber

Titel: Keltenzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manuela O. Tietsch
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uns doch nicht sehen, weil der eine gestern und der andere heute dastand. Ich betete, daß wir den Weg zum Gestern finden würden. Unter Umständen würde die Füchsin doch mitkommen? Ich könnte ihr meine Welt zeigen. Alles was ich liebte und was ich gern mit ihr teilen würde.
    Mit einem Mal wurde mir klar, daß sie die Erfüllung meiner Träume war. Auf sie hatte ich gehofft! Nun war sie bei mir und doch wieder nicht. Ich seufzte ergeben. Ich hatte keine Ahnung, wie ich Duncan fragen sollte, ob er und die Füchsin sich näher gekommen waren oder ob er Gefühle für Eithne hegte. Gegebenenfalls an einem anderen Tag.

Geheime Zeichen
     
     
     
    Ich starrte an die Zimmerdecke. Die letzten Stunden hatten mir alles abverlangt, was mir an seelischer Stärke geblieben war. Der Abschied von Runa und Lando war mir schwer gefallen. Vielleicht weil sie unsere Sprache sprachen und uns somit näher waren als alle anderen Menschen dieser Welt, ausgenommen der Füchsin. Wenn wir keine Zeichen fanden und uns durch die Steine keine Heimkehr gelang, würden wir die beiden und den Freund der das Schiff zur Verfügung gestellt hatte wiedersehen. Ich hoffte so sehr ich müßte sie nicht wiedersehen, obwohl das ebenfalls Schmerz bedeutete.
    Sicher, ich war froh eine Rast einzulegen, ich hatte auch verstanden, daß die Füchsin sich erst an den Leihwagen und die andere Fahrweise gewöhnen mußte und sie war es, die als einzige fahren konnte. Sie benötigte eine Rast, trotzdem drängte es mich unaufhaltsam weiter. Ich hätte gern auf das Vorrecht verzichtet, wegen meine Verletzung im Bett zu schlafen, doch Gavin hatte darauf bestanden. Ich drehte mich auf die andere Seite und sah Eithne ins Gesicht. Sie schnarchte erbärmlich. Ich mußte grinsen, wenn sie das wüßte, sie würde kein Auge mehr zu machen. Ich schloß die Lider, doch der Schlaf wollte nicht kommen. Das eintönig wiederkehrende Geräusch aus Eithnes Mund störte mich. Wenn ich glaubte, daß es aufhörte, ging es wieder los. Ich gab ihr einen sanften Tritt mit dem Fuß. Sie beschwerte sich im Schlaf, drehte sich aber um und hörte vorerst auf.
    Ich schloß die Augen erneut. Das Bild der Füchsin erschien, wie sie halbbekleidet vor ihrem Schrank stand. Jetzt schlief sie im Nebenzimmer. Warum mußte ich ständig an sie denken? Wir hatten keine gemeinsame Zukunft!
    In der Frühe fuhren wir weiter. Der Nebel hing tief auf dem Boden und gab der Landschaft ein träumerisches Aussehen. Ich war bemüht mich zu erinnern, was es an bleibenden Dingen in unserem Leben gegeben hatte, die wir in dieser Zeit finden könnten.
    Die Füchsin hielt den Wagen an und kramte ein Buch hervor.
    „Hier stehen alle wichtigen und bekannten Kultplätze Schottlands drin, teilweise mit Bildern. Seht sie euch doch einmal an!“ Sie reichte mir das Buch. „Kennst du welche davon?“
    Die anderen beugten sich von hinten nach vorn, um ebenfalls zu schauen. Die Füchsin blätterte um. Wieder und wieder mußten wir die Köpfe schütteln. Nichts kam uns bekannt vor.
    „Ich weiß nicht in welche Richtung ich fahren soll?“ Sie starrte auf die Straße. „Schottland ist groß.“ Sie überlegte laut. „War es warm, wo ihr gelebt habt? Kalt? Rauh? Gab es ein Meer in der Nähe? Wälder? Seen?“
    „Das ganze Land war vom Wald bedeckt!“ erwiderte ich.
     
     
    Flanna sah Dougal an. Er hatte Recht. Die Wälder Schottlands wurden erst nach dem elften Jahrhundert abgeholzt, zur Schiffahrt und für Kriege. „Und das Meer?“ fragte sie nach.
    „Aye, ein Meer gab es, doch nicht vor der Haustür.“
    „Gab es kleine Inseln vor der Küste?“
    „Bei schönem Wetter konnten wir sie sehen.“
    „Und die Sonne? Ist sie hinter den Inseln untergegangen? Wenn du auf die Inseln geschaut hast, war die Morgensonne dann in deinem Rücken oder im Gesicht?“
    „Die Sonne steht morgens im Rücken, wenn ich zu den Inseln sehe und abends geht sie hinter den Inseln unter.“
    Flanna strahlte. „Das ist doch was. Wir fahren zur Westküste.“ Sie grinste fröhlich. „Wir fangen unten an und arbeiten uns nach oben.“
    Es gab viele unbekanntere Steinkreise, doch Flanna nahm sich zuerst die bekannteren vor. Sie wollte nicht daran denken was wäre, wenn ausgerechnet der besagte Steinkreis zu den geschändeten oder zerstörten gehörte? Vielleicht hatten sie Glück?
    Während der Fahrt beobachtete sie die anderen mit Hilfe des Rückspiegels. Und sie beobachtete auch Dougal heimlich. Er untersuchte mit großen Augen die

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