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Keltenzauber

Keltenzauber

Titel: Keltenzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manuela O. Tietsch
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ein. „Ich finde es viel besser hier in der Nähe zu bleiben.“
    „Das Leben ist nicht wie früher. Es gibt keine Wälder mehr, keine von uns bestellten Felder und keine sichere Siedlung!“ Mein Herz wurde schwer, während ich das zu ihr sagte.
    Gavin begann den Steinkreis abzulaufen. „Ich suche einen Platz für ein Zeichen.“ Er blieb bei einem hohen Stein stehen. „Und dann machen wir uns auf den Rückweg.“ Er sah zu Eithne herüber.
    Sie erwiderte seinen Blick giftig. „Auf welchen?“
    Gavin hielt es nicht für nötig ihr eine Antwort zu geben. Sie wußte was er meinte.
    Ich folgte Gavins Beispiel und suchte einen passenden Stein um ein Zeichen zu setzen. Auch die anderen sahen sich um.
    Plötzlich schrie Duncan auf. „Hier, kommt schnell!“
    Wir sahen uns an, dann rannten wir zu ihm. Er stand am äußersten Ende, beim letzten Stein, der ein bißchen aus dem Kreis herausstand. Mit den Füßen hatte er den unteren Rand freigelegt und warf wie besessen weiter die Erde nach hinten.
    Ich konnte erkennen, was er entdeckt hatte. Zeichen! Geheime Zeichen? Die Zeichen, die wir uns erhofften? Gavin beugte sich herunter und begann laut zu lesen, was Duncan bereits freigelegt hatte.
    „Unsere Kinder.“ Er brach ab, während Calum mithalf weiter den Fuß des Steines freizuschaufeln.
    Gavin las weiter. „Wir werden nicht ruhen…“ Weiter kam er nicht.
    Ich starrte den Rest der Zeichen an, die durch Menschenhand zerstört vor mir auf dem Stein zu sehen waren. War es ein Zeichen von unserem Vater gewesen? Oder was sonst sollten die Worte bedeuten? Eindeutig hatte dort einmal mehr gestanden als jetzt noch zu erkennen war. Hatte er uns mitteilen wollen, daß er nicht ruhen würde, bis er uns zurückgeholt hatte? Ich hoffte, betete, daß es so war.
    Die Füchsin räusperte sich. Ich sah sie an.
    „Sie holen euch zurück! Ganz sicher.“
    Ich nickte, obwohl ich viel lieber geschrien hätte. Aber sie waren sich sicher, daß wir lebten, nur das zählte. Und sie glaubten an uns!
    „Ihr braucht diese Zeichen doch gar nicht. Sie zeigen euch nicht den Rückweg, oder wie ihr ihn zu gehen habt. Sie versichern euch einzig, daß ihr geliebt werdet!“ sagte die Füchsin leise.
    „Wenn sie von Vater sind?“ Eithne hatte Mühe ihre Tränen zu unterdrücken. Sie sah mich entschlossen an. „Ich will nach Hause.“ Ich schüttelte den Kopf. „Das wollen wir alle.“
    „Ich will nach Hause. Dorthin, wo einst unser Zuhause war.“ Endlich begriff ich was sie meinte. Ich bezweifelte allerdings, daß dies ein guter Einfall war. „Bist du sicher?“
    Sie nickte. „Ich muß sehen, um begreifen zu können. Möglicherweise sind sie alle da und warten auf uns?“
    Vermutlich hatte Eithne Recht. Wenn Gemmán uns alles nur in die Köpfe gepflanzt hatte? Womöglich wartete unsere Familie auf uns und wir brauchten nur den Weg nach Haus zu gehen? Ich nickte und ging los. Ich würde ihn mit dem Auto nicht finden so blieb nur der Fußweg. Ein Weg, den wir alle gut gekannt hatten und hunderte von Malen gelaufen waren.
     
     
    „Hier entlang.“ Ich fühlte, daß ich dem Platz nahe war. Dem Platz auf dem wir geboren waren, auf dem wir gelebt hatten. Ich folgte zuversichtlich dem Pfad, den die Rehe und andere Wildtiere getrampelt hatten. Schließlich kam ich auf einem Wiesengrund zum Stehen. Ein paar bearbeitete Steine, ein Mauerrest, lag vor mir im Gras. Sonst wurde der Platz nur von Tieren bewohnt. Kein Zeichen kündete davon, wie viele Menschen und Tiere hier einst gelebt hatten. Die Zeit hatte sie ausgelöscht.
    Eithne drehte sich im Kreis. Sie schluchzte. „Wir müssen noch ein Stück! Wir haben uns nur verlaufen!“ rief sie trotzig.
    Ich spürte meine innere Zerrissenheit. Es wäre besser gewesen nicht herzukommen. Dieser Anblick war schlimmer als irgendetwas. Er war endgültig. Gemmán hatte uns verdammt! Es gab keine Träume, keine Rettung. Niedergeschlagen ließ ich mich ins Gras fallen. Es gab kein Zurück! Dafür hatte Gemmán gesorgt. Wir würden nie mehr nach Hause kommen, nie mehr unsere Familie in die Arme schließen können. Ich sah mich auf dem Platz, der höchstwahrscheinlich einmal meine, unsere Heimat gewesen war, um und schloß schließlich die Lider. Hätte mir jetzt jemand angeboten mich zu töten, ich hätte ohne zu zögern zugestimmt. Hätte ich das? Ich öffnete meine Augen wieder und sah die Füchsin an, die abseits stand und uns mitleidig beobachtete. Duncan stand neben ihr. Obwohl dies nicht seine Heimat

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