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Keltenzauber

Keltenzauber

Titel: Keltenzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manuela O. Tietsch
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Landschaft und erkannte offensichtlich gar nichts wieder. Sie wollte nicht an seiner Stelle sein.
     
     
    Am fünften Tag war es schließlich so weit. Ich hatte bereits aufgehört daran zu glauben. Mein Herz schlug wild in meiner Brust, bis hinauf in den Hals, als wäre ich weit und schnell gelaufen. Die heiligen Steine! Ich konnte keinen Schritt tun, stand starr davor. Sie schienen unberührt, als gingen sie all die Bewegungen und Veränderungen der Jahrhunderte nichts an. Sogar der Altarstein stand beharrlich in der Mitte und trotzte der Zeit.
    Eithne trat ein paar Schritte in den Kreis. Calum folgte ihr auf dem Fuß, wie Duncan. Gavin sah mich eine Weile schweigend an, ehe er den anderen folgte. Ich traute mich nicht. Soviel war geschehen durch diese Steine.
    Calum ging zügig zum Altarstein, doch Eithne hielt ihn mit einem scharf gesprochenen „Halt!“ zurück.
    Calum sah sie verwirrt an.
    Eithne sah Duncan an, der ihren Blick erwiderte. „Was suchst du?“ Sie sah ihn eindringlich an. „Wenn Vater uns ein Zeichen hinterlassen hat?!“ Sie schaute verstohlen zu Duncan.
    Duncan schüttelte den Kopf. Sie haßte ihn so sehr.
    Ich trat in den Kreis und nahm Duncan ein Wort der Erwiderung ab. „Duncan steht auf unserer Seite und ein Zeichen für uns würde nichts ändern und wäre für ihn ebenso wichtig.“
    Duncan schaute mich an und nickte.
    Ich schüttelte den Kopf. „Calum geh nachsehen.“ Ein Messer wand sich in meinem Magen, so sehr hoffte ich auf ein rettendes Zeichen.
    Calum beugte sich nach unten, ließ sich auf die Knie nieder und begann den Stein unten frei zu graben. Er warf kleinere Steine zur Seite, grub tiefer. Doch er fand nichts.
    Ich hatte es geahnt. Wie hatten wir daran glauben können?
    Leise stellte die Füchsin sich an den Rand der Gruppe. Ich konnte ihr Mitgefühl über unsere Enttäuschung erkennen, die auf unseren Gesichtern zu sehen war.
    „Wir sind doch nicht nur hier, um ein Zeichen zu finden, oder?“ warf die Füchsin ein. Fünf Augenpaare wandten sich ihr zu.
    „Zumindest wissen wir jetzt, wo ihr gelebt habt“, sagte sie abschließend.
    Eithne starrte die Füchsin finster an. „Und was hilft das?“
    Die Füchsin sah Eithne nachdenklich an. „Unter Umständen hilft es eurem Druiden euch wieder zurückzuholen? Oder einem heutigen Druiden zu wissen wohin ihr müßt?“
    „Pfiff.“ Eithne glaubte an gar nichts mehr.
    „Wir werden Zeichen hinterlassen“, sagte Gavin entschlossen. Was nutzte es im Kummer zu ertrinken? Sollte Ossian wirklich einen Weg finden, so wäre es gut, wenn er erführe, daß sie lebten. Nur, was konnte das für eine Nachricht sein?
    Die Füchsin dachte laut nach. „Wir könnten ihnen mitteilen, daß wir zu bestimmten Zeiten hier sein werden! Zu Beispiel zu den Sonnenwenden, oder so?“ Sie schaute fragend in die Runde.
    Gavin sah sie bewundernd an. Das war ein guter Einfall. „Aber das heißt, daß wir allemal zu diesen Zeiten hier sein müssen.“
    „Dann müssen wir das irgendwie möglich machen“, antwortete sie entschlossen.
    Mir kam ein Gedanke. „Und wenn du allein zurückfährst und wir hier eine Weile leben? Wir könnten uns in der Wildnis verstecken?“
    Die Füchsin wurde blaß. Hatte ich sie beleidigt? Ich hatte es doch gut gemeint?
    „So wild wie es hier aussieht ist es nicht mehr. Auch wenn ausgerechnet zu euren Steinen weniger oder keine Besucher kommen, so sind doch Besucher da. Und überall drum herum leben Menschen, viel mehr als zu eurer Zeit.“
    „Aye, du hast Recht, doch wir wissen wie wir leben müssen ohne gesehen zu werden“, sagte Duncan schlicht.
    Ich beobachtete ihn von der Seite. Ich zweifelte nicht daran, daß Duncan ein Meister im unentdeckt bleiben war. Ich wandte mich erneut an die Füchsin.
    „Warum möchtest du nicht, daß wir hierbleiben?“
    Die Füchsin sah mich an. In ihren Augen konnte ich lesen, was sie dachte, glaubte ich, hoffte ich, denn ich las darin den unausgesprochenen Wunsch mit mir zusammen sein zu wollen. Wir hatten nie ein Wort darüber verloren. Ich hatte mich ihr nicht mitgeteilt und sie sprach nie über ihre Gefühle. Konnte es wahr sein? Mochte sie mich, so wie ich sie?
    Ich schüttelte den unausgesprochenen Gedanken ab. Wahrscheinlich hatte sie auch dieses Mal Recht. Es wäre besser wieder mit ihr zu gehen.
    „Wir wollten doch versuchen einen Druiden zu finden?“ sagte sie leise und sah zum Altarstein.
    „Das werden wir auch.“
    „Du weißt nicht was du willst“, warf Eithne hitzig

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