Keltenzauber
ein.
Die Füchsin schüttelte den Kopf. „Besser wir hätten nichts aus der alten Zeit dabei, sonst halten sie uns für Schmuggler.“ Sie lächelte scheu. „Eure Waffen sind heutzutage außergewöhnlich viel wert!“
„Heutzutage?“ Gavin lachte. „Weißt du wieviel Münzen und Schweiß so ein Schwert kostet?“
„Wahrscheinlich viel, jedoch nicht einmal ein Zehntel von dem, was ihr jetzt dafür bekommen würdet.“
Ich mußte schlucken. Ein böser Gedanke breitete sich in meinem Kopf aus. Und wenn sie uns loswerden wollte, um die Waffen gewinnbringend zu verkaufen? Ich schob ihn weit fort. So ein Unsinn! „So ist es beschlossen, die Waffen bleiben hier!“ sagte ich entschlossen.
Calum schüttelte den Kopf, sah Eithne an und sagte: „Ich bin dagegen, aber ihr seid die älteren. Ich hoffe nur, wir bereuen es nicht.“
Die Füchsin zögerte, ehe sie sprach. „Da wäre noch die Sache mit der Kleidung.“
Ich war es leid. Ich wollte nicht in die Stadt. „Kannst du diese Dinge nicht besorgen?“
Sie sah mich zweifelnd an. „Ich weiß eure Größen nicht.“
„Wir haben doch die Sachen die du uns gegeben hast. Und vielleicht hast du noch etwas, was du nicht mehr brauchst?“
Sie schüttelte den Kopf. „Mischa hat ein paar Teile dagelassen, aber das reicht nicht!“ Sie sah zu Eithne hinüber. „Ich könnte mir denken, daß wenigstens Eithne sich die Sachen selber aussuchen will?“
„Entweder alle, oder keiner!“ warf Gavin ein.
Die Füchsin nickte ergeben. „Wie ihr meint. Ich muß noch telefonieren.“
Duncan trat heran. „Ich werde mit dir fahren!“ Er sah Gavin und Eithne herausfordernd an. Sie sollten nicht wagen ihn aufzuhalten. Er hatte nichts mit ihnen gemein.
Die Füchsin schien unsicher, nickte aber. „Auch das, wenn du willst.“ Sie wandte sich dem Telefon zu.
Verdammt. Ich hätte ihn gern davon abgehalten allein mit ihr zu fahren, doch wie konnte ich das, ohne mich lächerlich zu machen? Eben hatte ich mich geweigert mit ihr in dieses Dreckloch zu fahren. Ein unsichtbares Messer bohrte sich durch meine Eingeweide und wütete herum, bis mir schlecht wurde. Es konnte mir doch egal sein, ob Duncan nun mit ihr fuhr oder nicht!
Gavin nahm mich zur Seite und sprach leise. „Ich würde gern die Waffen im Wäldchen vergraben, während sie und Duncan unterwegs sind.“
Wieso? Ich sah ihn erstaunt an, doch plötzlich verstand ich. Es war genau, was ich nicht wollte. Wir mißtrauten ihr und Duncan. Trotzdem, ich konnte es nicht ändern, Gavins Gedanke war gut.
Es war bereits dunkel, als sie wieder nach Hause fuhren. Duncan war die ganze Zeit über schweigsam gewesen und sie merkte wie bedrückt er war. Wenigstens hatte sie anhand seiner Größe für die anderen passende Sachen finden können, denn sie glichen sich in etwa. Eithne war ein wenig größer als sie, so hatte sie ein Maß, und sie würde es ihr nicht erzählen, doch Duncan hatte die Sachen für sie ausgesucht. Ihr war einiges klargeworden während sie mit ihm unterwegs gewesen war. Irgendwie brannte es ihr auf der Zunge ihm zu erzählen, daß sie Vorfahren bei den MacBochras hatte. Sie wußte jedoch nicht, wie sie anfangen sollte.
Duncan brütete über seinen Gedanken. Es war unhöflich, er sollte sich lieber mit Flanna unterhalten, doch ihm ging soviel durch den Kopf. „Danke!“ sagte er aus einem inneren Bedürfnis heraus.
Sie sah zur Seite. „Danke?“
„Daß du mich hast die Kleidung für Eithne aussuchen lassen.“ Er grinste schief. „Außerdem war es schön mit dir unterwegs zu sein.“
Flanna lachte leise. „Weiß sie von ihrem Glück?“
Duncan schüttelte heftig den Kopf. „Weiß sie nicht, und sie wird es nie erfahren!“
Sie nickte. „Meinst du nicht sie könnte dich eines Tages mögen?“
„Mögen, vielleicht? Aber lieben?“ Er starrte nach draußen auf die Straße. Etwas schummrig war ihm am Anfang gewesen, doch die anderen waren auch mitgefahren. Er wollte nicht nachstehen. „Weißt du eigentlich, daß du große Ähnlichkeit mit der Schwester meines Vaters hast? Ich meine so wie sie früher aussah“, warf er schnell ein.
Ein mulmiges Gefühl zog sich durch ihren Magen. War das ihre Vorfahrin? Sie mußte ihm antworten. „Ich wollte dir bereits die ganze Zeit erzählen, daß ich Verwandte, also Vorfahren bei den MacBochras habe.“ Duncan sah sie von der Seite an, sie konnte seinen durchdringenden Blick spüren. Plötzlich lachte er erfreut auf. „Dann bin ich nicht allein
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