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Keltenzauber

Keltenzauber

Titel: Keltenzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manuela O. Tietsch
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gelandet. Das Heimweh zerriß mich innerlich. Und manchmal half kaum der Anblick oder die wohltuende Gegenwart der Füchsin mir darüber hinweg. Einzig die Gemeinschaft und die Liebe, aye, ich glaubte wirklich es war Liebe, hielten mich davon ab Dummheiten zu tun. Und doch traute ich mich nicht, offen mit der Füchsin über meine Gefühle zu reden. Ich war mir sicher, daß nicht nur mein Körper auf sie ansprach sobald sie in der Nähe war, es war auch meine Seele. Die Füchsin ging mir unter die Haut. Ein einziger Blick von ihr brachte mein Blut in Wallung. Ein Lächeln am Morgen rettete mich über den Tag und eine leichte Berührung am Abend ließ mich mit der Hoffnung auf mehr schlafen. Und wenn wir eines Tages einen Weg fanden zurückzukehren? Würde sie all dies hier verlassen und in eine ihr unbekannte Welt mitkommen? Meine Welt war ihr ebenso fremd wie die ihre mir, auch, obwohl sie alles was ich ihr erzählte mit ihren mir fremden Schriftzeichen auf hauchdünnes Pergament schrieb. Ich war ein Dummkopf. Wie konnte ich mir derartige Fragen stellen, ohne ihre Gefühle für mich zu kennen? Sie mochte mich, aye, doch wie sehr?
    War ihr nicht Duncan viel näher? Ich sah die beiden öfter zusammen lachen und wenn einer von uns in die Nähe kam, verzog sich Duncan schnell. Was hatte das zu bedeuten? Es hatte bereits vor unserer Reise zu den Steinen begonnen, seitdem war Duncan seltsam ausgewechselt. Er hielt sich nicht mehr nur in unserer Nähe auf. Oft gewann ich den Eindruck, daß er die Nähe der Füchsin suchte. Und Eithne? Hatte ich mich doch getäuscht?
    „Störe ich?“ Duncan sprach leise.
    Ich wandte mich ihm zu und schüttelte den Kopf. Aye, er störte, jeder hätte mich jetzt gestört, außer der Füchsin vielleicht, aber das mochte ich ihm nicht sagen. Er mußte bereits genug schlechte Laune und Stimmungen von Eithne ertragen. Ich bedeutete ihm sich neben mich zu setzten. Vielleicht ergab sich endlich die Gelegenheit ihn nach Flanna und seinen Gefühlen zu fragen?
     
     
    Duncan setzte sich auf die kalte Bank neben Dougal. Er sah diesen stolzen Mann von der Seite an. Er bewunderte ihn, auch dafür, daß er stark genug war seine Gefühle zu zeigen.
    „Was machen die anderen?“ fragte Dougal, ohne auf Duncans sicherlich körperlich spürbaren Blick zu achten.
    „Gavin sitzt vor dem schwarzen Loch, der Zaubertruhe, Calum und Eithne spielen ein Brettspiel.“
    „Unglaublich. Ich hätte nicht gedacht, daß Gavin einmal derartig abhängig wird.“
    Duncan nickte. Dougal hatte Recht. „Er sagt es lehre ihn Dinge, die er sonst niemals lernen könnte.“
    „Ich verzichte gern darauf.“ Dougal schüttelte den Kopf. „Wozu muß ich wissen wie eine Tasse zerschnitten aussieht. Ist sie zerlegt, kann ich nicht mehr daraus trinken, soviel weiß ich.“
    „Aye.“ Duncan sah erneut zu Dougal. Wie konnte er ihn auf sein eigentliches Anliegen bringen? Sollte er offen fragen? Er traute sich nicht. Wieder einmal. Möglicherweise war es klug ihn auf die Füchsin anzusprechen? Oder das Gegenteil? Es war zum verrückt werden! „Ich glaube nicht, daß es sinnvoll ist zur nächsten Sonnenwende zu den Steinen zu fahren?!“
    Dougal sah ihn fragend an. „Warum?“
    „Wir kommen nicht durch die Steine zurück, sondern nur durch die Hilfe eines Druiden.“ Duncan starrte auf den Boden. „Vielleicht muß es Gemmán sogar selbst tun?“
    „Aye, dann wird es nie geschehen!“
    „Womöglich hat dein Vater Gemmán getötet?“
    „Das glaube ich nicht.“
    „Wenn er erfahren hat, was Gemmán euch angetan hat?“
     
     
    Ich schüttelte mich. Daran wollte ich nicht denken. „Ossian ist ein ebenso großer Druide.“
    „Aber hat er Menschen in andere Zeiten gebannt?“
    „Das würde er nicht tun.“
    „Weil er nicht will? Oder weil er es nicht kann?“
    Duncan machte mich ärgerlich. „Hör auf! Worauf willst du wirklich hinaus?“
    Duncan zuckte die Schultern. „Wir sollten beginnen unser Leben hier und jetzt zu leben. Es hat keinen Sinn, auf etwas zu warten, was womöglich niemals mehr eintreten wird!“
    „Und was sollen wir deiner Meinung nach tun?“
    Duncan zögerte einen Atemzug lang, dann sagte er schnell. „Du könntest die Füchsin fragen ob sie die Frau an deiner Seite werden will?“ Endlich war es raus. Angespannt beobachtete er die Gesichtszüge Dougals. Was würde er zu seiner Äußerung sagen?
    Eine Weile verschlug es mir die Sprache. Schließlich hatte Duncan es geradewegs auf den Punkt gebracht.

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