Keltenzauber
nicht anders, sie wollte sich für Dougals Verrat rächen. „Sie hat so froh gelächelt, als sie es mir erzählt hat.“ Sie lächelte Dougal honigsüß an. Er wurde zuerst rot und dann weiß im Gesicht. „Es gibt Essen, deshalb bin ich hergekommen.“ Sie wandte sich um und ging zurück zum Haus. Im Grunde tat ihr Dougal leid. Sie stimmte ein munteres Lied aus ihren Kindertagen an. Weder Dougal noch Duncan sollten denken, daß sie sich etwas aus ihren Geheimnissen machte.
Duncan schaute ihr hinterher. Ihren federnden Gang, ihre wunderschönen rotbraunen Haare, die sie zu einem dicken Zopf geflochten hatte. Und die weichen Rundungen ihres Hinterteils, welches sie heute in eine enge Jeans gesteckt hatte. Ihre klare Stimme ließ ihn schlucken, sie war so schön! Oh wie er diese Frau liebte! Und wie sehr sie ihn haßte!
Fearchar
MacBochra sah hinauf in den dunklen Himmel. Nur die MacDougals waren Schuld, daß Duncan nicht mehr unter ihnen weilte. Egal wie oft er darüber nachdachte, es wollte ihm nicht klar werden, wie es so hatte kommen können? Gemmán war ihm eine Erklärung schuldig geblieben. Wenn er ihn in die Finger bekam, dann! Er senkte seinen Blick und schaute Fearchar an, der nahe dem Feuer saß. Wenigstens standen er und Uisdean auf der richtigen Seite.
Fearchar stocherte mit einem Stück Holz in der Glut herum. Sein Vater machte ihn fahrig. Jedesmal wenn er ihn beobachtete hatte er das Gefühl der alte Mann würde bald in Tränen ausbrechen. Er war zu alt ein Laird zu sein. Er konnte nicht gegen seine Gedanken an, doch wenn seinem Vater ein Unglück zustoßen würde, während ihrer Suche nach Duncan und den miesen MacDougals, er würde nicht lange trauern. Und um Duncan war es nicht schade. Sollte sein Vater ruhig denken er suche ernsthaft nach ihm! Ein Grinsen überzog sein Gesicht, er konnte es nicht unterbinden und so wandte er sein Gesicht zur Seite, damit sein Vater seine Gedanken nicht erraten konnte.
MacBochra setzte sich zu seinem Sohn ans Feuer. Täuschte er sich oder hatte Fearchar gegrinst? Er legte ihm die Hand auf die Schulter.
„Du wirst sehen Sohn, bald haben wir sie!“
Fearchar sah ihm ins Gesicht, doch MacBochra konnte nicht erkennen was sein Sohn dachte. Manchmal machte er ihm Angst.
Zwei neue Freunde
Das Telefon läutete schrill. Ich mochte diesen Ton nicht und noch weniger das Ding an sich, obwohl es offensichtlich gern und viel benutzt wurde. Gedankenübertragung war mir viel näher und lange nicht so unglaublich wie dieses Ding.
Die Füchsin sprach leise. Sie wirkte ernst während sie den Worten ihres Gesprächspartners zuhörte. Ab und zu warf sie ein „Aha“ oder „wie schrecklich“ hinzu, doch vielmehr sagte sie nicht. Zum Ende hin wurde sie gesprächiger. Schließlich legte sie nachdenklich den Hörer auf und wandte sich uns zu.
„Wir bekommen zwei Hunde.“
„Hunde?“ fragte Eithne nach, als hätte sie davon niemals gehört.
Die Füchsin nickte. „Aus einer Zucht, die aufgelöst wurde. Die Hunde waren unter schlimmsten Umständen im dunklen Keller untergebracht und mußten als Gebärmaschinen dienen.“ Sie setzte sich zu uns. „Wir bekommen Welpen, eine Hündin und einen Rüden, die einzigen überlebenden Hundekinder.“ Sie lächelte traurig, „Sie haben dreißig Hunde unterzubringen.“ Sie schüttelte den Kopf. „Ich begreife uns Menschen oft nicht. Könnt ihr euch vorstellen, daß er die Hundekinder in den Müll geworfen hat?“
„In den Müll?“ Eithne schüttelte sich. „Hier wird alles in den Müll geworfen.“
Ich sah die Füchsin fragend an. „Was sind das für Hunde?“
„Schottische Hirschhunde.“ Sie lächelte vielsagend.
„Kenn ich nicht.“
Flanna überlegte. Laut Überlieferung kamen die Hirschhunde um eintausend nach Schottland, Dougal konnte diese Art demnach gar nicht kennen. „Das sind beliebte Hunde in Schottland gewesen, besonders während des frühen Mittelalters.“
„So?“ Ich mochte es nicht wenn sie redete als wären wir kleine Kinder und es war mir egal was, ob und wann etwas in Schottland beliebt war.
Flanna erhob sich wieder. „Ich muß einiges erledigen und zum Laden um Milchpulver und Flaschen zu holen und danach die Hunde.“ Sie schaute einmal in die Runde. „Möchte jemand mitkommen?“ Ihre Augen ruhten länger auf Dougals Gesicht. Sie wünschte sich, daß er mitkäme, doch sie traute sich nicht ihn offen zu fragen. Sie schaute ihn bittend an.
Ich haderte mit
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