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Keltenzauber

Keltenzauber

Titel: Keltenzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manuela O. Tietsch
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verließ ich den Raum. Es zerriß mich innerlich.
     
     
    „Was hat er bloß?“ Eithne sah ihm nach. Gavin schaute Duncan an. „Ich gehe zu ihm.“ Flanna hob ihre Hand. „Ich gehe.“ Sie folgte Dougal aus dem Raum.
     
     
    Dougal saß auf seinem Lieblingsplatz in der Frühlingssonne und starrte in die Wipfel der Bäume. Auf seinem Gesicht tanzten die Schatten der Äste und Blätter mit der Sonne um die Wette. Als er sie kommen sah, wandte er ihr sein Gesicht zu. Seine Wangen waren von Tränen feucht. „Du freust dich nicht?“ begann sie leise, ohne Einleitung.
    Ich schüttelte den Kopf. „Wie sollte ich?“
    „All die Gründe die Calum aufgezählt hat.“
    Ich schnaufte geringschätzig. „Natürlich, und wäre es nur ein Anlaß, so wöge er genug, um Grund zur Freude zu haben. Aber,…“ Ich sah wieder in die Baumkronen hinauf. „… aber es gibt auch Gründe die mich zurückhalten.“
    Flanna wagte kaum zu hoffen, daß sie einer dieser Gründe sein könnte. „Und die wiegen so schwer, daß du dich nicht freuen kannst?“
    Ich wußte jetzt war die Gelegenheit gekommen ihr die Wahrheit über meine Gefühle zu sagen. Die Gelegenheit sie zu fragen, ob sie mich in meine Zeit begleiten wollte. Die Worte wollten nicht über meine Lippen. Sie blieben im Hals stecken und die Angst, sie könnte mich ablehnen, lähmte mich.
    Stockend begann ich zu reden, nur um etwas zu sagen. „Da sind die beiden Hunde, sie werden mir fehlen. Dein Haus, das Leben bei dir und mit dir. Und eine gewisse Neugier auf alles, was wir bisher nicht kennengelernt haben.“ Ich sah meine Füße an. „Ich, ich würde dich vermissen.“
    „Du wirst darüber hinwegkommen.“
    Ich sah sie an. Sie hatte so leichthin gesprochen, als läge ihr nicht viel an mir.
     
     
    Flanna sah ihm geradewegs in die Augen. Er sollte nicht merken, wie es wirklich um ihre Gefühle stand. Sie bemühte sich nicht zu blinzeln. Warum nur? Warum sagte sie ihm nicht einfach, daß sie ihn liebte? Sie schluckte. Liebte sie ihn? Oh, aye, sie liebte ihn, das wurde ihr in diesem Augenblick klar.
    „Und, würdest du uns vermissen? Oder bist du froh die Last endlich los zu sein?“ fragte er leise.
    Sie nickte, aus Angst ihre Stimme könnte ihren Dienst versagen. Doch sie bemühte sich trotzdem. „Natürlich werde ich euch vermissen!“
    Ich schaute wieder in die Baumwipfel. Plötzlich trat die Füchsin die wenigen Schritte zu mir. Sie kam so nahe, daß ich ihr auf den Scheitel sehen und ihren Duft einatmen konnte. Sie schaute zu mir auf. Ich spürte ein kaum zu bändigendes Verlangen in mir aufsteigen. Ein Verlangen sie in die Arme zu reißen und zu küssen. Doch ich konnte mich zurückhalten.
     
     
    Flanna spürte eine Kraft, die sie nach vorne zog. Sie lockte den letzten Schritt zu wagen und ihn in die Arme zu nehmen. Doch sie hielt sich zurück. Es war besser so. Sie hatten keine gemeinsame Zukunft. Jeder hatte eine andere und die lag weit auseinander. Sie atmete ein und trat wieder von ihm weg. Sie wehrte sich gegen seinen anziehenden Körpergeruch, gegen seine männliche Ausstrahlung und seine lockende Zärtlichkeit. „Mach dir keine Sorgen“, sagte sie mit belegter Stimme.
     
     
    Ich schüttelte den Kopf, während ich schwer um Luft rang und gleichzeitig versuchte mir nichts anmerken zu lassen. Ich sah zum Haus. „Und wenn er uns in die falsche Zeit bringt?“
    Sie schüttelte heftig verneinend den Kopf. „Wenn er dazu fähig ist, dann wird er euch sicher in die richtige Zeit bringen.“
    Sie hatte wohl recht. Ich nickte halbherzig.
    Flanna trat weiter von ihm ab und drehte sich zum Haus um. Ohne ihn anzusehen, sagte sie: „Ich gehe zurück zum Haus, wenn ihr euch beraten habt, gebt mir Bescheid, dann rufe ich ihn an.“
    Ich nickte, obwohl sie meine Geste gar nicht mehr sehen konnte, doch zum Antworten fehlte mir der Mut. Was gesagt werden mußte, war gesagt worden. Es war besser so. Wir würden niemals zusammenkommen. Ich preßte die Lippen aufeinander und zwinkerte mit den Augen, bis die Tränen wegblieben. Ich war ein Mann! Ein Kämpfer, wenn es sein mußte! Ich würde nicht verzweifeln weil ich eine Frau liebte, die meine Liebe nicht erwiderte. Eine Frau, die viele Jahrhunderte später geboren war als ich. Es war eine unmögliche Liebe! Entschlossen wandte ich mich dem Haus zu und folgte ihr.
     
     
    Ich schlief unruhig, wälzte mich von einer auf die andere Seite. Wieder und wieder gingen mir die Worte der Füchsin durch den Kopf. Und das

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