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Kennwort: Schwarzer Ritter

Kennwort: Schwarzer Ritter

Titel: Kennwort: Schwarzer Ritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christiane Heggan
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Telefonanruf bekommen und Pritchett fortgeschickt, um einen Auftrag zu erledigen. Der ehemalige FBI-Mann sei erst gegen Viertel vor zehn ins
Ariba
zurückgekehrt, habe sein Essen erneut bestellt und es verschlungen.
    Alle hatten also gelogen – Torres, die Leibwächter und die Angestellten des Restaurants. Jetzt brauchte Mich nur noch Pritchett vorzuladen und ihn zum Reden zu bringen. Aber bevor er das tat, musste er sich mit Lieutenant Fennell und dem stellvertretenden Staatsanwalt beraten.
    Tom Spivak, der Mitch bei den Ermittlungen im Mordfall Luther Whorley unterstützte, saß schon im Büro des Lieutenants, als Mitch eintrat. Auch Ted Rencheck war bereits eingetroffen. Die Besprechung dauerte nur zehn Minuten. Dann wurde Mr. Wey hereingeführt und gebeten, seine Aussage zu wiederholen.
    „Mr. Wey“, sagte Ted, als der Mann geendet hatte, „haben Sie Angst vor Mr. Torres? Und haben Sie Detective Calhoon deshalb belogen, als er Sie das erste Mal befragt hat?“
    „Ja.“
    „Wieso sind Sie denn dann jetzt hier?“
    Zum ersten Mal blitzte so etwas wie Ärger in Weys freundlichen Augen auf. „Ich habe Tochter. Zwölf Jahre. Letzte Woche Mr. Torres sie mitgenommen in Massagesalon, um zu arbeiten. Ich sage Nein. Er sagt, wenn ich sage Nein, großes Leid passiert für Familie und andere Tochter.“
    Im Büro herrschte Schweigen. Das Sittendezernat hatte in Torres’ Massagesalons in der Vergangenheit zwar oft Razzien veranstaltet. Aber weil er Polizisten bezahlte, die ihn beschützten, hatten ihre Kollegen von der Sitte stets nur rechtmäßig angestellte Masseure und Masseusen in seinen Etablissements angetroffen.
    Ted ergriff als Erster das Wort. „Vielen Dank, Mr. Wey. Gehen Sie zurück ins
Ariba
, und reden Sie mit niemandem über dieses Gespräch. Erst einmal brauchen wir nicht zu sagen, woher wir unsere Informationen haben. Wenn und falls wir das tun, werden wir für Sie und Ihre Familie sofort die erforderlichen Schutzmaßnahmen ergreifen.“
    „Und Tochter?“ fragte Wey, während er den kleinen Hut knetete.
    „Ihre Tochter wird nicht mehr lange in dem Massagesalon bleiben müssen, aber fürs Erste muss alles normal weitergehen wie bisher, als ob Sie niemals hier gewesen wären. Haben Sie das verstanden?“
    Er neigte den Kopf. „Verstanden.“
    Als Yan Wey gegangen war, schaute Ted abwechselnd Mitch und Tom an. „Ihr beiden tut, was zu tun ist, aber bringt mir Torres. Ich will keine Einzelheiten. Ich will nur Torres. Diese Abteilung hat lange genug warten müssen, um diesen Bastard festnageln zu können. Und bei Gott, diesmal werden wir ihn nicht mehr laufen lassen!“
    „Pritchett wird Straffreiheit verlangen.“
    „Geben Sie sie ihm. Geben Sie dem Dreckskerl alles, was er will. Hauptsache, er schafft Torres herbei.“
    Der Erste, den Todd sah, als er das Flugzeug verließ, war sein Vater. Lyle Buchanan stand am Fuß der Treppe. Er hatte die Hände in den Manteltaschen vergraben, und in seiner Miene lag eine Mischung aus Erwartung und Angst, als er zur Kabinentür hochblickte.
    Todd hielt Jessica noch immer an der Hand, während er die Treppe hinunterging. Aber dann konnte er sich nicht mehr zurückhalten. Er rannte los und warf sich seinem Vater in die Arme. Fast eine Minute lang hielten sie sich fest umarmt. Keiner von ihnen war in der Lage, ein Wort zu sagen.
    Als Todd ihn schließlich losließ, liefen ihm Tränen übers Gesicht, und seine Stimme zitterte. „Ich kann nicht glauben, dass sie dich haben herkommen lassen.“ Er schaute auf die Wagenkolonne, die er schon vom Kabinenfenster aus gesehen hatte. Es waren insgesamt vier Fahrzeuge. Zwei uniformierte Beamte warteten bei einem neutralen Wagen. Neben ihnen stand Detective Sykes und beobachtete die Szene mit teilnahmsloser Miene.
    „Der Flugkapitän hat mir gesagt, dass du hier sein würdest“, fuhr er fort. „Aber ich habe ihm nicht geglaubt.“
    Lyle lächelte. „Ein Richter zu sein, hat auch seine Vorteile.“ Er musterte Todd von oben bis unten. „Du siehst gut aus, mein Sohn. Anders. Größer vielleicht?“ Er lachte, als ob er die Anspannung lösen wollte. „Oder bin ich geschrumpft?“
    Todd presste die Lippen zusammen, um die Gefühle unter Kontrolle zu bringen, die über ihn einstürzten. „Es tut mir so Leid, Vater, was ich dir, Mutter und Terrence angetan habe.“
    Lyles Augen schimmerten feucht. „Ich weiß, mein Sohn. Aber lass uns jetzt nicht davon reden, einverstanden?“
    „Wo ist Mutter?“ Todd sah sich um. „Ich

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