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Kennwort: Schwarzer Ritter

Kennwort: Schwarzer Ritter

Titel: Kennwort: Schwarzer Ritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christiane Heggan
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dachte, sie wäre auch gekommen.“
    „Du wirst sie gleich sehen.“ Lyle schaute über Todds Schulter. „Ist diese reizende junge Frau diejenige, für die ich sie halte?“
    Todd drehte sich um und lächelte Jessica an, die in einiger Entfernung gewartet hatte. Er streckte einen Arm aus und zog sie näher. „Darf ich dir Jessica vorstellen? Jessica, das ist mein Vater.“
    „Wie geht es Ihnen, Sir?“ Jessica war sichtlich eingeschüchtert, als sie Lyles Hand ergriff.
    „Das sollte ich eigentlich Sie fragen, meine Liebe, aber da ich gebeten wurde, dieses Gespräch so kurz wie möglich zu halten, lassen Sie mich einfach nur Willkommen sagen. Hallie und ich freuen uns, dass wir Sie in unserem Haus haben werden. Und bitte machen Sie sich keine Sorgen um Todd. Er ist in ausgezeichneten Händen. Jacob erwartet uns im Einwanderungsbüro, wo wir uns ein paar Minuten aufhalten müssen. Dann wird Detective Sykes mit Todd und Jacob zum Polizeirevier nach Fairfax fahren.“
    „Und was ist mit Jess?“ wollte Todd wissen.
    „Sie und ich und zwei FBI-Agenten fahren in einem anderen Wagen hinterher.“
    „Vater, woher wussten die Verantwortlichen, dass ich in dieser Maschine war? Wer hat es Ihnen gesagt?“
    „Interpol hat deinen Freund, diesen Reporter, festgenommen.“
    Todds Herz wurde schwer. „Sie haben Emile verhaftet?“
    Lyle nickte. „Offenbar blieb ihm nichts anderes übrig, als ihnen zu sagen, was er wusste. Sie haben ihm ziemlich zugesetzt.“ Er drückte Todds Arm. „Mach dir keine Sorgen, mein Sohn. Alles wird in Ordnung kommen.“
    Todd nickte. Er hätte es so gerne geglaubt.
    Obwohl Todd mit einer Menschenmenge vor dem Polizeirevier von Fairfax County gerechnet hatte, war er nicht auf das unüberschaubare Chaos vorbereitet, das ihn dort erwartete. Dutzende von Reportern und Übertragungswagen standen dicht gedrängt auf dem Parkplatz, während eine Kette von uniformierten Polizisten sich eifrig bemühte, die Zuschauer daran zu hindern, die Barrikaden zu stürmen.
    Blitzlichter flackerten auf, als Todd den Wagen verließ. Um ihn herum riefen Reporter seinen Namen und bombardierten ihn mit Fragen.
    „Haben Sie Ihre Frau nun umgebracht, Mr. Buchanan?“
    „Warum sind Sie geflüchtet?“
    „Warum haben Sie sich einen anderen Verteidiger genommen?“
    „Werden Sie sich schuldig bekennen?“
    „Werden Sie sich nicht schuldig bekennen?“
    Zu seiner großen Erleichterung war die Menge nicht feindselig gestimmt. Im Gegenteil: Viele schwenkten Schilder, auf denen „Todd ist unschuldig“ und „Lasst Todd frei“ zu lesen war. Eine Gruppe von Teenagern versuchte erfolglos, ihn zu berühren. „Wir lieben dich, Todd“, schrie ein Mädchen. Wie auf ein Stichwort erklang ein Chor von jungen Stimmen „
Wir lieben dich, Todd, wir lieben dich, Todd.“
    Er kannte diese Art von Auftritten. Schließlich war er einmal der beliebteste Reporter in der Gegend von Washington gewesen, und jeden Abend, wenn er den Fernsehsender verließ, hatten schreiende Fans vor dem Hintereingang gewartet. Sie riefen seinen Namen, gestanden ihm ihre Liebe und hielten ihm ihre Autogrammbücher unter die Nase. Damals hatte er die Bewunderung genossen, die Bekanntheit, die Popularität. Doch jetzt brachte ihn diese Demonstration nur in Verlegenheit.
    Plötzlich stand sein neuer Anwalt neben ihm. Todd hatte ihn vor vielen Jahren bei einem Angelausflug auf dem Boot seines Vaters kennen gelernt. „Lächeln Sie, Todd“, drängte Jacob Winters ihn. „Halten Sie Augenkontakt. Denken Sie daran, dass jeder in dieser Menge ein potenzielles Jury-Mitglied ist.“
    Der Gedanke, seinen Bewunderern etwas vorspielen zu müssen, bereitete Todd Übelkeit. Er überlegte noch, wie er Winters Vorschlag höflich zurückweisen konnte, als er jemanden seinen Namen rufen hörte. Die Stimme kam ihm irgendwie bekannt vor.
    Er und Lyle drehten sich um. Lynn Flannery stand weniger als zwei Meter von ihm entfernt. Ihr Gesicht war weiß, ihre Wangenmuskeln angespannt, und ihre Augen funkelten vor Hass. Todds Herz begann zu rasen. Sie teilte ihm etwas mit, indem sie lautlos die Lippen bewegte, aber Todd konnte das stumme Wort nicht verstehen.
    Sterben?
Hatte sie das gesagt?
    Dann ging alles so schnell, dass niemand reagieren konnte, nicht einmal die FBI-Agenten, die dicht neben seinem Vater geblieben waren.
    Lynn riss eine Pistole aus der Tasche ihres Regenmantels, hielt sie mit beiden Händen fest und zielte genau auf Todd. In dem Moment riss Lyle ihn aus der

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