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Kennwort: Schwarzer Ritter

Kennwort: Schwarzer Ritter

Titel: Kennwort: Schwarzer Ritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christiane Heggan
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vertraut war. Ihr Leben hätte kaum schwieriger sein können.
    „Wenn sein neuer Anwalt geschickt ist“, meinte Mitch, „dann würde er seine Beziehungen spielen und Todds Flugzeug zu einem anderen Flughafen umleiten lassen.“
    „Das würde er niemals tun. Sieh ihn dir doch an. Für ihn ist die Pressekonferenz eine ideale Gelegenheit zur Selbstdarstellung. Todd ist ihm ziemlich gleichgültig, ebenso wie Jessica oder das Baby. Er kümmert sich nur um sich selbst. Um was wollen wir wetten, dass er bis zum Ende der Woche in Larry Kings Talkshow sitzt?“
    „Über den Fall wird er nicht sprechen dürfen.“
    „Na und? Dann redet er eben über sich selbst, über die Fälle, die er gewonnen hat, seine bescheidenen Anfänge, seine wichtigen Mandanten.“
    Sie holte tief Luft. „Ich sollte nicht verbittert sein. Ich mag Winters und seine Methoden nicht, aber er paukt seine Mandanten immer raus. Und das ist schließlich alles, was zählt.“
    „Hat er sich noch nicht mit dir in Verbindung gesetzt?“
    Sie schüttelte den Kopf. „Ich hatte es eigentlich erwartet. Ich hätte ihm alles gesagt, was ich bisher herausgefunden habe, aber ich habe kein Wort von ihm gehört. Vermutlich gibt er sich nicht mit kleinen Fischen ab.“
    Mitch legte einen Arm um sie und zog sie zu sich heran. „Hak den Fall ab, Kate, und sieh das Positive. Alison kann wieder nach Hause kommen.“
    „Ja, aber im Moment noch nicht. Ich habe gerade mit Eric gesprochen. Der ganze Südwesten von Montana erstickt in Schnee, und der Blizzard ist noch in vollem Gange. Alle Flughäfen sind geschlossen.“
    „Wann werden sie denn zurückkommen können?“
    „Morgen, falls es aufhört zu schneien.“
    „Hm. Es ist ziemlich langweilig, hier herumzusitzen und nichts zu tun zu haben.“ Er beugte sich zu ihr und küsste sie. „Es sei denn, du hast eine Idee, wie wir uns die Zeit vertreiben können.“
    Von seinem Fensterplatz im Airbus schaute Todd auf die Wolken, die vorbeizogen. Neben ihm schlief Jessica. Dazu war sie in den vergangenen achtundvierzig Stunden nicht allzu oft gekommen.
    Vor seiner Abreise aus Saint-Jean-de-Luz hatte er Emile gebeten, seinem Vermieter die Miete für zwei Monate sowie einen Brief zu überbringen, in dem er ihm mitteilte, er könne die Möbel im Haus verkaufen oder behalten, ganz wie er wollte. Todd bezweifelte, dass er und Jess zurückkehren würden. Vielleicht für einen Besuch, wenn er freigesprochen wurde. Und falls er ins Gefängnis gesteckt wurde, sowieso nie mehr.
    Bislang hatte er immer versucht, den Gedanken, es könnte zu einer Gerichtsverhandlung kommen, zu verdrängen. Doch nun, da es für ihn praktisch nur diese Möglichkeit gab, konnte er nicht viel mehr tun, als ununterbrochen darüber nachzugrübeln.
    Er hätte seinem neuen Anwalt gerne vertraut, von dem sein Vater schwor, er sei der Beste, der man engagieren könne. Aber Todd spürte immer noch einen bitteren Nachgeschmack über die gefühllose Art, wie er Kate abserviert hatte. Eines Tages könnte er ihr vielleicht erklären, dass er nur deshalb auf seinen Vater gehört hatte, weil er Jessica schützen wollte.
    „Mr. Adler?“
    Todd blickte auf. Die Stewardess aus der Ersten Klasse lächelte ihn an.
    „Es tut mir Leid, Sie zu stören“, flüsterte sie mit einem Blick auf Jessica. „Der Captain würde gerne mit Ihnen sprechen.“
    Todds Herz setzte einen Schlag lang aus. „Mit mir?“
    „Ja, Sir.“
    „Was will er denn?“
    „Er möchte es Ihnen lieber selbst sagen. Er wartet im Gang.“
    Jessica bewegte sich und öffnete die Augen. „Was ist los?“ fragte sie. „Sind wir da?“
    „Der Captain möchte mich sprechen.“
    Sie bemerkte sofort seine Panik. „Warum?“
    „Es ist bestimmt ein Irrtum, Jess.“ Er bemühte sich um ein Lächeln. „Ich bin gleich zurück.“
    Aber es war kein Irrtum. Der Captain, ein großer, schlaksiger Mann mit silbergrauem Haar, beobachtete ihn mit ernster Miene, als er näher kam. „Mr. Adler“, sagte er, „oder eher Mr. Buchanan.“
    Todd kam es vor, als habe er soeben einen Schlag in die Magengrube erhalten. Der Captain wusste also Bescheid. Aber wieso? Wer hatte ihm den Hinweis gegeben?
    „Ich habe gerade einen Anruf von der Polizei in Fairfax, Virginia, erhalten“, fuhr der Captain fort. „Sie haben mich davon in Kenntnis gesetzt, dass Sie und Ihre Verlobte an Bord sind.“
    „Wie haben sie das herausbekommen?“
    „Sie haben keine Einzelheiten erwähnt. Sie möchten nur, dass Sie wissen, was Sie nach

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