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Kennwort: Schwarzer Ritter

Kennwort: Schwarzer Ritter

Titel: Kennwort: Schwarzer Ritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christiane Heggan
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gegeben haben. Ich und auch mein Verlobter glauben, dass Sie die Richtige sind, um … diesen Fall zu übernehmen.“ Mit ernstem Gesichtsausdruck beugte sie sich nach vorn. „Er hat es nicht getan, Mrs. Logan. Ich weiß, was Sie jetzt denken – dass ich beeinflusst bin, weil ich ihn liebe, aber das stimmt nicht. Natürlich liebe ich ihn“, beeilte sie sich hinzuzufügen. „Aber das hat nichts mit meiner Überzeugung zu tun. Mein Verlobter ist wirklich unschuldig.“
    Kate hatte diesen Ausdruck schon vorher gesehen – eine Mischung aus bedingungsloser Liebe und absolutem Vertrauen. Das Problem war nur, wie sie oft hatte feststellen müssen, dass eine solche blinde Zuneigung mehr als häufig nicht gerechtfertigt war.
    „Wenn er unschuldig ist, warum ist er denn nicht geblieben, um sich zu verteidigen?“
    „Er hatte Angst. Er wusste nicht, was er tun sollte, also ist er fortgelaufen.“
    Der Überlebensinstinkt. Auch damit war Kate vertraut. „Wer war das Opfer?“
    „Seine frühere Frau.“ Sie sah Kate an, ohne mit der Wimper zu zucken. „Ihr Name war Molly. Molly Buchanan.“
    Kate erstarrte. „Sagten Sie Buchanan?“
    „Ja. Mein Verlobter ist Todd Buchanan.“
    Kate holte tief Luft. Dieser „Fall“ war soeben ein bisschen komplizierter geworden. Denn Molly Buchanan war Mitch Calhoons Schwester gewesen.

2. KAPITEL
    K ate brauchte ein paar Sekunden, um sich von dem Schock zu erholen. Sie hatte Mitch noch nicht gekannt, als seine Schwester gestorben war, aber als Rechtsanwältin hatte sie den Fall, wie jeder Anwalt in und um Washington, mit professioneller Neugier verfolgt.
    Todd Buchanan, ein bekannter Sportjournalist vom Fernsehen, war der jüngste Sohn des Obersten Bundesrichters Lyle Buchanan und der Bruder von Terrence Buchanan, einem ehemaligen Professor für internationales Recht an der Juristischen Fakultät von Georgetown und mittlerweile Dekan an der Jefferson Universität.
    Todd war als Klugscheißer berüchtigt, ein reicher Junge mit einem Hang zu Schwierigkeiten und der Angewohnheit, den Namen seines Vaters zu benutzen, wenn er in der Klemme steckte, was ziemlich häufig der Fall war. Deshalb war es auch keine große Überraschung, als die Polizei ihn vor zwei Jahren vorlud, nachdem die Leiche seiner Frau in einem Motel im Norden Virginias entdeckt worden war.
    Bei Fairchild Baxter war man allerdings davon überzeugt gewesen, dass die Polizei ein wenig zu eifrig darum bemüht gewesen war, Todd den Mord anzuhängen, und nicht alle Fakten berücksichtigt hatte. Vielleicht eine kleine Revanche für all die Exzesse, die sich der ehemalige Playboy in den vergangenen Jahren geleistet hatte.
    Als Kate sich wieder gefangen hatte, räusperte sie sich. „Da Sie das Interview auf CNN gesehen haben“, sagte sie, „wissen Sie ja, dass Mitch Calhoon und ich befreundet sind.“ Sie machte eine Pause. „Sehr eng befreundet.“
    „Ja. Und offen gesagt, Ihre Beziehung zu Mitch ist der Grund, warum Todd zunächst etwas dagegen hatte, dass ich zu Ihnen komme.“ Sie lächelte. „Gott sei Dank hat er seine Meinung geändert.“
    Da habe ich aber Glück, dachte Kate selbstironisch.
    „Ich glaube sogar“, fuhr Jessica fort, „dass Ihre Beziehung zu Mitch eher von Vorteil als ein Hindernis ist.“
    „Wieso?“
    „Wenn Todd Sie von seiner Unschuld überzeugen kann, werden Sie Ihrerseits Mitch überzeugen können. Das kann ich mir jedenfalls vorstellen.“
    „Zu viel der Ehre, Miss Van Dyke. Ich kannte Mitch noch nicht, als seine Schwester umgebracht wurde, aber ich weiß, dass er und Todd sich ziemlich feindselig gegenüber stehen.“
    „Aber nur von Mitchs Seite. Todd hat immer nur Gutes über Mitch gesagt.“ Jessica machte eine Pause. „Bis auf seine unfairen Anschuldigungen an dem Tag, als Todd zum Verhör musste.“
    „Deswegen können Sie ihm kaum Vorwürfe machen. Wenn ich mich recht erinnere, waren die Beweise gegen Todd ziemlich belastend. Und als er flüchtete …“
    „… hat er es nur schlimmer gemacht“, stimmte Jessica zu. „Todd sieht das inzwischen auch ein. Aber es waren nur Indizienbeweise. Es gab keine Fingerabdrücke am Tatort, und der Motelangestellte konnte ihn nicht identifizieren. Das Einzige, was er mit Sicherheit wusste, war die Tatsache, dass die Person, vermutlich ein Mann, aus Zimmer 12 kam. Die Beschreibung des Verdächtigen – mittelgroß, mittleres Gewicht – trifft auf Tausende von Menschen allein in Washington zu.“
    Kate musste lächeln. Sie fand es immer

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