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Kerstin Dirks & Sandra Henke - Vampirloge Condannato - 01

Kerstin Dirks & Sandra Henke - Vampirloge Condannato - 01

Titel: Kerstin Dirks & Sandra Henke - Vampirloge Condannato - 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Begierde des Blutes
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gelingen.“
    Vater packte mich am Arm und riss mich von Jeremy los. Erschrocken taumelte ich ihm hinterher. Die Küchentür sprang auf, er stieß mich hinein und wies Martha an, auf mich aufzupassen.
    „Nein! Papa, bitte tu mir das nicht an!“ Aber Vater kannte keine Gnade, mein Flehen blieb ungehört.
    „Du hast einen Fehler gemacht, William. Stell dich nie gegen die Dunkelheit, sonst verschlingt sie dich.“ Jeremys Stimme überschlug sich fast im Zorn. Dann knallte eine Tür. Ich wusste, er war auf und davon. Würde ich ihn wiedersehen? Tränen stiegen mir in die Augen. Es war ein Fehler gewesen, ihn hier her zu bringen. Aber Vater hatte nun einmal meinen Verehrer kennen lernen wollen. Schützend legte Martha beide Arme um mich und ich vergrub mein Gesicht in ihrem üppigen Busen.
    „Ruhig, Kind. Es wird alles wieder gut. Glaube mir.“
    Wie sollte es wieder gut werden? Mein Vater hatte soeben meinen Geliebten aus dem Haus gejagt! Und Jeremy hatte ihm gedroht. Wie sollte je wieder Frieden zwischen ihnen herrschen?
    „Aufhören, aufhören. Ihr weckt das Baby“, vernahm ich plötzlich eine andere Stimme. Sie kam von draußen. Martha und ich lugten durch den Türspalt und entdeckten Elisa, die am Fuß der Treppe stand und ein kleines Bündel in den Armen hielt, dass sie liebevoll hin und her wog. Wie lange hatte sie das Streitgespräch schon mit angehört?
    Vater wischte sich mit der großen, klobigen Hand über das Gesicht und lief auf Elisa zu. „Verzeih mir, mein Goldstück. Jetzt geh wieder ins Bett. Es ist alles in Ordnung. Mach dir keine Sorgen.“ Mit sanfter Gewalt schob er sie von dem Geländer weg und brachte sie in unser Zimmer zurück.
    Der Anblick meiner Schwester zerriss mir fast das Herz. An ihrer Brust lag kein Baby. Es war nur die schmutzige Wäsche von gestern, die sie in ihrem Wahn zusammengerollt hatte und nun in ihren Armen wog, als wäre es ein Kind.
    Ich fragte mich, was aus Elisa geworden wäre, wenn sie einen anderen Mann geheiratete hätte? Wäre sie glücklich? Hätte sie Kinder? Calvin Stanisforth hatte England, kurz nachdem der Unfall passierte, verlassen. Elisa war mit ihrem Schmerz allein zurück- geblieben. Hochschwanger war
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Sandra Henke & Kerstin Dirks Begierde des Blutes
    sie die Treppe in Calvins Salon heruntergestürzt und hatte dabei ihr Kind verloren. Calvin sagte, sie wäre gestolpert. Aber Vater und ich glaubten, er hatte sie gestoßen! Einen aggressiven Mann wie Calvin hätte ich nie geheiratet, aber die Liebe hatte Elisa blind gemacht.
    Martha zog sich in ihr Zimmer zurück und ich setzte mich an einen der vorderen Tische. Seufzend vergrub ich das Gesicht in den Händen. Nun kannte ich Jeremys Geschichte. Nichts hatte sich an meinen Gefühlen für ihn geändert. Im Gegenteil, ich hatte Angst ihn nie wiederzusehen. Vater war nicht gerade zimperlich mit ihm umgesprungen. Obwohl ich auch ihn verstand. Mama hatte seine Liebe nie erwidert.
    Ich erschrak, als sich plötzlich ein Schatten über mich schob.
    „Guten Abend, Miss Sophie. Könnt Ihr bei diesem Lärm auch nicht schlafen?“ Ignatius lächelte auf abscheuliche Weise. Die zusammengebundenen Haare gaben den Blick auf seine Tätowierung frei. Ein kleines Auge, das über einem Kreuz schwebte, umgeben von einem Kreis. „Ich hoffe, es ist noch etwas Milch übrig? Ohne kann ich nämlich nicht einschlafen. Bemüht Euch nicht! Ihr habt doch nichts dagegen, wenn ich mich bediene?“
    „Natürlich nicht. Ich wünsche Euch eine angenehme Nacht“, sagte ich und ging zu Bett.
    cd

    Tamara seufzte. Die arme Elisa! Was für ein schreckliches Schicksal! Kein Wunder, dass Sophies Schwester verrückt geworden war.
    Sie legte das Buch mit dem Ledereinband auf den Zimmerboden, erhob sich vom Bett und ging ins angrenzende Bad. Dort nahm sie ein Kosmetiktuch, schneuzte sich die Nase und wusch sich mit eiskaltem Wasser das Gesicht.
    Die Klimaanlage der Malt'schen Villa lief auf Hochtouren. Der Unterschied zur Hitze draußen war groß. Deshalb fröstelte es Tammy nun und sie eilte wieder ins Bett unter die dünne Decke.
    Sie schloss die Augen und dachte an Sophie, die sich nicht nur um Elisa kümmern, sondern auch um Jeremy sorgen musste. Was kann es Schlimmeres geben, als dass die Eltern den Geliebten hassen? Es machte eine Beziehung unmöglich. Dabei hatten Sophie und Jeremy doch schon genug Probleme, denn Mensch und Vampir waren von der Natur nicht dazu geschaffen, zusammen zu leben, genauso wenig wie Maus und Katze.
    Und

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