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Kerstin Dirks & Sandra Henke - Vampirloge Condannato - 01

Kerstin Dirks & Sandra Henke - Vampirloge Condannato - 01

Titel: Kerstin Dirks & Sandra Henke - Vampirloge Condannato - 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Begierde des Blutes
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plötzlich eine Idee!
    „Ein Messer! Ich brauche ein Messer.“
    Suchend sah ich mich zwischen den Getreidesäcken, gestapelten Kisten und Weinfässern um. Es musste ja nicht unbedingt ein Dolch sein. Wichtig war nur, dass ich etwas Scharfes fand, das seinen Zweck erfüllte. Gregory, der die Fesseln seines Meisters durchschnitt, reichte mir seinen Spitzdolch. Dankend nahm ich ihn an und setzte zum Schnitt an meinem Unterarm an. Mein Blut sollte Jeremy heilen. Ein beißender Schmerz folgte der roten Spur, die das Messer auf meiner weißen Haut hinterließ. Doch noch ehe ich mein Werk vollenden konnte, riss mir Gregroy den Dolch aus der Hand. Wütend fixierte ich ihn. „Was soll das?“
    „Ihr seid närrisch! Glaubt Ihr, so könnt Ihr ihm helfen?“
    Ich hielt inne. Hatte ich mich etwa geirrt? Ein Vampir brauchte doch Blut um zu leben. Und Jeremy hatte ganz offensichtlich zu wenig davon. Ich nickte vorsichtig.
    Gregory stieß ein ungeduldiges Knurren aus.
    „Ja, er braucht Blut. Doch nicht das Blut eines Menschen. In seinem Zustand kann ihm nur noch das Blut eines Vampirs retten!“
    Wo, um alles in der Welt, sollten wir einen anderen Vampir finden, der auch noch dazu bereit war, Jeremy sein Blut zu geben? Oder zumindest einen Teil davon! Der Mörder war zu Staub zerfallen. Sein Blut kam also nicht in Frage.
    „Ich bringe ihn zur ‚Loge’.“
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    „Ich begleite Euch.“
    „Das kommt nicht in Frage!“
    „Ich komme mit Euch!“, sagte ich entschlossen.
    „Die ‚Loge’ befindet sich an einem geheimen Ort, der nur wenigen zugänglich ist.“
    „Das Geheimnis ist sicher bei mir aufgehoben. Versteht doch, ich liebe ihn. Ihr dürft mich nicht zurückschicken. Ich möchte bei ihm sein.“
    „Gregory… nimm… sie mit…“, erklang eine erschöpfte Stimme.
    Erschrocken drehten wir uns zu Jeremy um. Er lag noch immer am Boden. Nur seine Lippen bewegten sich schwach.
    „Aber Meister?“
    „Tu… was… ich dir sage.“
    „Natürlich. Ganz wie Ihr befehlt.“
    Knurrend verließ der verkrüppelte Diener den Speicher und humpelte in den strömenden Regen. Ich setzte mich zu Jeremy, nahm seine Hand in meine und wartete auf Gregorys Rückkehr. Es dauerte nicht lange, da hörte ich ein aufgebrachtes Wiehern. Ich traute meinen Augen nicht, als Gregory plötzlich mit zwei Pferden in der Tür stand.
    „Wo habt Ihr die Tiere aufgetrieben?“
    „Sie sind aus dem Stall, nördlich von hier und sollen morgen in die Neue Welt verschifft werden. Steigt auf, wir haben keine Zeit zu verlieren.“ „Also gut. Ich hoffe, Ihr habt nichts dagegen, wenn ich mich vorher noch ankleide?“
    Der Regen ließ allmählich nach, als wir uns auf die Pferde schwangen und die Stadt in Richtung Südwesten verließen. Gregory hielt seinen Meister, der benommen vor ihm im Sattel hing, fest und ritt voraus. Ich stieß meine Stiefel in die Flanken des Tieres und folgte dem ungleichen Gespann.
    Die Pferde lieferten sich ein wildes Rennen durch die nächtliche Wildnis. Erst als wir Richmond erreichten, gönnte Gregory seinem Ross eine Verschnaufpause und ließ es im Schritt-Tempo über die Wiese traben. Zielstrebig steuerte der Buckelige auf ein langes und flaches Gebäude zu. Hier war es also? Der Sitz der geheimen „Vampirloge“. Ich war ein wenig enttäuscht, denn ich hatte mir ihren Hauptsitz größer und eindrucksvoller vorgestellt. Was ich vor mir sah, hätte ebenso ein großes Bauernhaus sein können. Ich tat es Gregory gleich, stieg aus dem Sattel und ließ mein Pferd vor der Holzveranda grasen.
    Die Dielen quietschten unter meinen Schritten, als ich dem Diener ins Haus folgte und den Flur betrat. Ein Mann und eine Frau, beide offensichtlich menschlich, empfingen uns mit besorgten Mienen.
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    „Kommt, ich bringe euch zur ‚Loge’“, sagte der Mann hilfsbereit und nahm zwei Fackeln aus ihren Ankerungen. Eine reichte er mir.
    Dann drückte er ein merkwürdig vorstehendes Holzstück in die Wand, woraufhin sich eine Geheimtür mit lautem Knarren zur Seite schob und den Blick auf einen finsteren Gang freigab. Ich hielt den Atem an. Er erwartete doch hoffentlich nicht, dass wir in die Dunkelheit hinabsteigen?
    Der Bauer beantwortete meine Frage, indem er voranging und uns den Weg leuchtete. Gregory folgte ihm schnaufend und ich bildete – die Zähne fest zusammenbeißend - das Schlusslicht. Wie beneidete ich die Bäuerin, die

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