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Kerzenlicht Für Eine Leiche

Kerzenlicht Für Eine Leiche

Titel: Kerzenlicht Für Eine Leiche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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den Kohl.
    »Hat Ihnen das Kaninchen noch mal Probleme bereitet?«
    »Nein. Das Mistviech kommt nicht mehr dran. Trotzdem, eines Tages krieg ich es. Ich mach einen Braten daraus, mit Zwiebeln und Karotten, wie mein altes Mütterchen ihn immer gemacht hat. Kaninchen war schon immer ein Arme-LeuteEssen.«
    »Also keine Tausendfüßler und keine Schnecken?« Der Kohl sah außergewöhnlich gesund aus, wie eine Reihe fetter grüner Rosen.
    »Ich wasch ihn immer mit Seifenwasser. Mit meinem Spülwasser. Das vertreibt die Tausendfüßler und anderes Ungeziefer. Wenn Sie die Schnecken loswerden wollen, stellen Sie ihnen eine Schale Bier hin. Sie mögen einen Tropfen Bier, diese Schnecken. Sie werden betrunken und liegen herum, und am nächsten Morgen kann man sie ganz leicht aufsammeln.« Irgendwie waren sie im Verlauf der Unterhaltung bei Bullens Hintertür angekommen, und jetzt nahmen sie auf der Holzbank neben dem Eingang Platz. Bullen lehnte die Hacke mit dem Stiel an die Wand. Die Sonne schien auf die Bank, und es war warm und entspannend. Ein zeitloser Ort. Landmenschen hatten so vor ihren Cottages gesessen, seit die Menschen sich Häuser bauten. Die Szene vor ihnen hatte sich auch nicht sehr verändert. Vielleicht mit Ausnahme eines Kaninchenzauns. Es gab auch andere Überbleibsel aus vergangenen Zeiten, einschließlich einer Art von loyaler Ergebenheit, die man wohl nur noch bei Leuten wie Bullen antreffen konnte. Im beiläufigsten Konversationston sagte Markby:
    »Lars Holden hat das Mädchen nicht umgebracht, Nat.« Bullen antwortete nicht und starrte geradeaus in seinen Garten.
    »Ich habe gesagt, Lars hat sie nicht ermordet. Das ist kein Trick, Nat. Er hat es wirklich nicht getan, glauben Sie mir. Wir kennen den Mörder.« Bullen blickte ihn an.
    »Was sagen Sie da?«
    »Keiner von den Holdens hat etwas mit dem Mord zu tun.« Bullen dachte über das Gehörte nach.
    »Aber wer war es dann?«
    »Mrs. Archibald wurde des Mordes angeklagt. Die Frau von Derek dem Metzger. Eine familiäre Angelegenheit hat sie dazu gebracht, Kimberley zu töten.« Bullen murmelte etwas Unverständliches vor sich hin.
    »Ich hab diesem Derek Archibald noch nie über den Weg getraut! Ich hab mich auf ihn verlassen, dass er dafür sorgt, dass sie mir nicht die Koffer vor die Tür stellen! Er war im Kirchenvorstand! Er hätte verdammt noch mal dafür sorgen können, dass ich meinen Job behalte. Aber hat er es getan? Nein!«
    »Erzählen Sie mir mehr darüber, Nat.«
    »Meinetwegen«, sagte Bullen.
    »Wenn Sie schon so viel wissen, kann ich Ihnen auch alles erzählen. Ich hab’s nur getan, weil ich dachte, es wäre der junge Lars gewesen, wissen Sie? Für Derek Archibald hätte ich’s nie getan!« Er unterbrach sich.
    »Schätze, wir beide könnten einen Schluck vertragen, wie?« Ein wenig später hielt Markby ein großzügiges Glas Malt Whiskey in der Hand und bemerkte:
    »Ein ausgezeichneter Tropfen, Nat!«
    »Hab ihn von Mrs. Holden. Letzte Weihnachten hat sie ihn mir geschenkt«, berichtete Bullen.
    »Eine sehr noble Dame, und immer sehr großzügig zu mir gewesen. Ich bin ihr eine Menge schuldig, und ich bezahl meine Schulden. Deswegen wollt ich ihr auch helfen, als ich dacht, der Junge wär in Schwierigkeiten. Ich wusste, dass er mit dem Mädchen herummachte, weil ich die beiden ein paarmal in den Büschen auf dem alten Friedhof erwischt hatte. Ich hab nichts gesagt. Die menschliche Natur ist, wie sie ist. Junge Leute haben es immer miteinander gemacht und werden es immer machen. Ich hab’s auch gemacht, als ich ein junger Bursche war«, fügte er hinzu und verstummte, um in Erinnerungen an eine fehlgeleitete Jugend zu schwelgen.
    »Archibald«, erinnerte ihn Markby.
    »Oh, der. Na ja, Archibald kam eines Abends hier raus zu meinem Cottage. Er war sehr aufgeregt, das hab ich sofort gesehn! Er hat an mein Küchenfenster geklopft, gleich hier.« Bullen deutete auf das Fenster hinter ihnen.
    »Er war schweißgebadet wie ein durchgegangenes Pferd! ›Nat!‹, hat er gesagt, ›etwas Schreckliches ist passiert! Ich hab dieses Mädchen tot auf dem Friedhof gesehn, dieses Mädchen, mit dem der junge Lars Holden herumgemacht hat! Ich glaub, er hat sie umgebracht!‹« Bullen schüttelte den Kopf.
    »Ich hab einen gehörigen Schreck bekommen! Ich hab gedacht, was das für Mr. und Mrs. Holden bedeuten musste, die immer so gut zu mir gewesen waren und so anständige Leute. Ich hab Derek gefragt, ob er schon was unternommen hätte, und er

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