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Kerzenlicht Für Eine Leiche

Kerzenlicht Für Eine Leiche

Titel: Kerzenlicht Für Eine Leiche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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schon einmal versucht, ein großes Loch zu graben? Oder auch nur ein kleines? Ich schon, oft sogar. Frag einen Gärtner. Löcher zu graben ist alles andere als einfach! Glaub mir, um einen Leichnam zu vergraben, braucht man eine gewisse Übung und Ausdauer!«
    »Die Erde auf dem Grab war frisch und weich, meinst du? Die Erde, die Bullen mit seiner Schubkarre dort abgeladen hatte?«
    »Möglich. Falls Bullen sich nicht mehr erinnern kann, wann das war, kann ich nichts beweisen. Aber gewiss ist es wesentlich einfacher, ein flaches Grab in frischer Erde auszuheben, als es aus festem Boden zu graben. Trotzdem bedeutet es, dass irgendjemand darüber Bescheid wissen muss. Irgendjemand muss die frische Erde gesehen haben und sich daran erinnern.« Markby seufzte.
    »Ich lass dich hier raus. Ich komme nicht mit rein; ich muss noch mal zurück an die Arbeit.« Mit der Hand am Türgriff fragte Meredith:
    »Alan? Niemand hat ein ungeborenes Kind erwähnt. Glaubst du, Lars könnte der Vater des Babys sein, das Kimberley bei ihrem Tod austrug?«
    »Genau das ist die Preisfrage«, murmelte Markby.
    »Und während du darüber nachdenkst, denk auch über das hier nach: Wir haben Angies Theorie gehört. Welche anderen Gründe könnte es noch geben, aus denen Margaret Holden keine Miete von dem alten Bullen verlangt?«
    KAPITEL 11
    MEREDITH SAH ihm hinterher, als er davonfuhr.
    »Ich rufe dich später an und sage dir Bescheid, was los ist. Ich weiß noch nicht genau, wann oder ob wir uns heute noch sehen«, hatte er gesagt und das Gesicht verzogen.
    »Sicher. Mach dir keine Gedanken deswegen«, hatte sie ihm verständnisvoll geantwortet – obwohl ihr innerlich ganz anders zu Mute gewesen war. Sie wandte sich um und wollte ins Haus gehen, als sie das Rumpeln von harten Rädern hörte. Sie blickte auf und sah einmal mehr Mrs. Etheridge mit ihrem Einkaufswagen. Die Frau erweckte einen deprimierend ehrbaren Eindruck in dem verblassten Baumwollkleid. Der glänzende Strohhut sah aus wie ein platt gedrücktes Vogelnest. Es war offensichtlich, dass sie sich heute mehr abmühte als sonst. Meredith ging zu ihr und bot ihre Hilfe an.
    »Warum lassen Sie mich das nicht für Sie nach drinnen tragen?«, fragte sie mitfühlend.
    »Sie sehen aus, als wären Sie völlig geschafft.« Mrs. Etheridge zögerte.
    »Es ist das feuchte Wetter, wissen Sie? Es macht meinen Gelenken zu schaffen. Ja, einverstanden. Danke sehr.« Meredith zog den Wagen zur Tür und, nachdem Mrs. Etheridge aufgesperrt, sie auf eine Stufe aufmerksam gemacht und sie gebeten hatte, auf den Teppich und die Wände zu achten, durch den Flur zur Küche auf der Rückseite des Hauses. Dort sank Mrs. Etheridge kraftlos auf einen Holzstuhl und sagte:
    »Darf ich Ihnen vielleicht einen Tee anbieten? Es war sehr freundlich von Ihnen, mir zu helfen.«
    »Ich mache den Tee«, sagte Meredith. Es geschah nicht oft, dass Mrs. Etheridge ihre Dankbarkeit äußerte oder gar Tee anbot, und es war ein unübersehbarer Hinweis darauf, wie erschöpft sich die alte Frau an diesem Tag fühlen musste. Als der Tee fertig war und beide am Tisch saßen, beobachtete Mrs. Etheridge sie.
    »Sie sind heute wirklich sehr schick, meine Liebe.« Meredith wurde bewusst, dass sie noch immer das dunkle Kostüm trug, das sie zu Eunice Greshams Beerdigung angezogen hatte. Sie hatte nicht genug Zeit gehabt, um vor der Verabredung mit Lars und Angie nach Hause zu fahren und sich zum Essen umzuziehen. Sie berichtete Mrs. Etheridge von der Beerdigung. Die alte Frau nickte.
    »Ich habe gehört, dass es heute war. Gut besucht, wie ich annehme? Sie war allseits bekannt, die gute Mrs. Gresham. Ich war früher regelmäßig in jener Kirche, aber das ist nun zehn Jahre oder länger her. Nicht, seit dieser neue Pfarrer in die Gemeinde gekommen ist, dieser schreckliche Mensch mit dem Motorrad, wenn Sie verstehen.« Sie schnaubte verächtlich.
    »Pater Holland«, sagte Meredith.
    »Ich denke, Sie sollten sich nicht von seinem Motorrad täuschen lassen.«
    »Motorräder sind nicht für Männer Gottes geschaffen«, entgegnete Mrs. Etheridge steif.
    »Nicht meinem Verständnis nach jedenfalls. Sie kannten Pater Appleton nicht zufällig, der früher hier war? Ein liebenswerter alter Gentleman. Ich war damals sogar Mitglied in seinem Kirchenvorstand.«
    »Sie waren im Kirchenvorstand? Das wusste ich gar nicht!«
    »Ich bin ausgetreten, als Holland hier anfing. Es war nicht mehr das Gleiche wie früher. Wissen Sie, Pater Appleton war im

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