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Kerzenlicht Für Eine Leiche

Kerzenlicht Für Eine Leiche

Titel: Kerzenlicht Für Eine Leiche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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Nat Bullen das Mädchen verscharrt hätte? Nur meine Fantasie, wissen Sie? Er wusste von der frischen Erde auf dem Grab der Greshams, und er würde sie bestimmt hübsch sauber darunter begraben. Nicht, dass ich glaube, Sie hätten etwas mit der Ermordung der jungen Frau zu tun.«
    »Da danke ich auch recht schön.«
    »Aber Sie könnten Kimberley begraben haben, aus einem Grund, der Ihnen damals vielleicht die Sache wert war. Vielleicht fanden Sie den Leichnam auf dem Friedhof. Oder vielleicht dachten Sie, Sie wüssten, wer Kimberley Oates umgebracht hat?«
    »Spekulieren Sie meinetwegen, was Sie wollen«, brummte Bullen.
    »Ich kann Sie nicht daran hindern. Tun Sie, was Sie wollen. Mir ist es völlig wurst, was Sie denken. Trotzdem, Sie sollten Ihre Fantasie ein wenig im Zaum halten, Markby. Leute, die sich Dinge einbilden, enden nur zu schnell damit, dass sie glauben, sie wären König von England oder ein Hutständer. Außerdem muss die Polizei beweisen, was sie sagt. Und das ist eine ganz andere Geschichte.« Lars hat Recht, dachte Markby amüsiert. Der alte Mann mag verrückt sein, aber es war eine merkwürdig kompetente Verrücktheit.
    »Ich kann zum Beispiel beweisen, dass Sie Mr. Holden im Unterhaus angeschrieben haben, weil er mir Ihren Brief gegeben hat. Warum haben Sie diesen Brief geschrieben, Mr. Bullen?«
    »Ich dacht, er sollt’s wissen.«
    »Was sollte er wissen? Welches Interesse könnte er daran gehabt haben?« Bullen richtete seine verblassten, aber immer noch energischen Augen auf Markby.
    »Er ist mein Abgeordneter, oder nicht? Ich habe das Recht, meinen Abgeordneten zu sprechen, habe ich. Er ist mein Volksvertreter. Fragen Sie doch Major Walcott, er wohnt gleich nebenan. Er kann es Ihnen sagen. Er rennt ständig rum und steckt den Leuten Flugblätter in den Briefkasten.«
    »Und Sie versuchen mir auszuweichen, Nat. Kommen Sie, geben Sie mir eine klare Antwort! Warum haben Sie Lars Holden über die Entdeckung des Skeletts im Grab der Greshams in einem Brief informiert? Niemand wusste zu dem Zeitpunkt, wer das Skelett war – oder zumindest hat niemand zugegeben, etwas zu wissen!«
    »Sie haben meinen Job den Lowes gegeben!«, sagte Bullen angriffslustig.
    »Was wissen die beiden schon über ein vernünftiges Grab! Sie graben Knochen aus! Ich hätte niemanden ausgegraben, der in Frieden schläft. Geschieht Ihnen allen recht! Was müssen Sie auch den Lowes meine Arbeit geben! Das ist der Grund, aus dem ich Mr. Holden geschrieben habe. Um ihm zu sagen, dass man mir nicht meine Arbeit hätte wegnehmen sollen, um sie den Lowes zu geben. Ich kannte den Vater der beiden. Er war ein Wilddieb. Und die beiden haben mir meine Arbeit gestohlen! Liegt offensichtlich im Blut, der Hang zum Stehlen.« Es stimmte, in seinem Brief an Lars Holden hatte Nat Bullen geschrieben, dass Denny und Gordon Lowe ihm seine Arbeit weggenommen hatten – ungerechterweise, seiner Meinung nach. Zeile um Zeile stand nichts in diesem Brief, aus dem hervorging, dass Bullen die Identität des Opfers gekannt hätte. Vor Gericht, als Beweis für irgendeine Konspiration, hätte jeder halbwegs kompetente Verteidiger Nat Bullens Brief in wenigen Minuten entkräftet. Markby war sich der Tatsache bewusst, dass auch Bullen dies wusste, deswegen fuhr er fort:
    »Es war falsch, sie zu begraben, ohne dass irgendwer etwas davon wusste, aus welchem Grund auch immer. Es war gegen das Gesetz. Doch ich bezweifle, dass nach all der Zeit noch jemand ernsthaft deswegen in Schwierigkeiten kommen würde. Nicht, wenn die betreffende Person weiter nichts getan hat.«
    »Sie nehmen die Dinge also für wahr, was?«, sagte Bullen sarkastisch.
    »Ich dachte, Sie wüssten es besser, ein wichtiger Mann wie Sie.« Markby gestand sich seine vorübergehende Niederlage ein.
    »Also schön, Nat. Aber denken Sie noch einmal darüber nach. Vielleicht gibt es etwas, das Sie mir noch nicht gesagt haben und das Sie mir gerne mitteilen würden. Wenn ja, rufen Sie mich an, und ich komme zu Ihnen heraus. Einverstanden?«
    »Ein neuer Drahtzaun, Kaninchendraht, könnte das Karnickel draußen halten«, sagte Bullen.
    »Wenn ich ihn ungefähr einen Fuß tief in die Erde eingrabe, sonst kommt das Mistviech unten drunter durch.« Markby seufzte und tastete nach seiner Brieftasche.
    »Zwanzig Pfund, Nat. Für neuen Kaninchendraht. Und denken Sie drüber nach! Falls die Person sich heute stellt, bekommt sie aller Wahrscheinlichkeit nach keine größeren Scherereien. Falls sie sich

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