Kesrith – die sterbende Sonne
eingedrungen war. Wache Junglinge hasteten beiseite, um ihnen den Weg freizumachen, und zitterten vor Furcht.
Stavros glitt mit seinem Vehikel vorwärts, hielt vor einer verhüllten Gestalt an und sah, daß der von blindem Glas verhüllte Kopf in einer Haltung der Verwunderung innehielt.
»Konsul Stavros?«
Der Namensstreifen auf dem Raumanzug wies aus, daß der Mann Galey hieß und im Rang eines Leutnants stand.
»Ja«, sagte Stavros, ließ den Kommunikationsschirm sich drehen und buchstabierte mit dem Basic Alphabetmodul eine Nachricht, da er seiner undeutlichen Sprache bei komplizierten Äußerungen nicht traute. Ich leide unter den Folgen eines Schlaganfalls. Sprache nur unbeholfen, aber Prothesen passen sehr gut. Sprechen Sie mit mir normal und beobachten Sie dann den Schirm. Haben Sie Respekt vor diesen Regul. Es wird nötig sein, sie in Sicherheit zu bringen, falls Sie hier im Gebäude keine normalen Operationen garantieren können.
»Sir«, sagte Galey, den die Situation offenbar verwirrte. Er holte tief Atem und stieß ihn wieder aus. »Sie haben hier unten das Kommando. Welche Instruktionen? Ich fürchte, daß die Energie ein großes Problem sein wird. Möglicherweise können wir eine Mannschaft dafür einsetzen, und es scheint hier keine Verseuchung zu geben, aber in der Nähe des Hafens gibt es einige ganz schön heiße Stellen. Die Station ist intakt. Wir würden lieber evakuieren.«
Kann dieses Gebäude besetzt werden, bewohnt werden?
»Dieses Gebäude? Ja, Sir, es scheint so.«
Dann bleiben wir. Widriges Wetter hier ein Problem. Das übrige habe ich unter Kontrolle.
»Die Mri, Sir...«, sagte Galey. »Uns ist nicht klar, was hier passiert ist.«
Wir haben ein Problem, Leutnant Galey, aber wir sind dabei, es zu lösen. Setzen Sie freundlicherweise Ihre Män ner so ein, daß wir hier im Gebäude wieder normalen Be trieb aufnehmen können. Die Funkstation ist durch jene Tür dort zu erreichen. Sie werden mich entschuldigen, wenn ich Sie nicht begleite.
»Ja, Sir«, sagte Galey und grüßte hölzern und flüchtig auch den Regul. Die Marines in seiner Begleitung fingen an, sich um ihre verschiedenen Aufgaben zu kümmern, zweifellos über Anzugtelefone, bei denen die Regul am Austausch von Kommentaren und Instruktionen nicht beteiligt waren.
»Sie haben es mit Junglingen zu tun«, stellte Bai Hulagh fest. »Gnade. Sind noch andere Älteste dabei beteiligt?«
Andere Befehlsinhaber, so faßte Stavros auf, was der Bai meinte, Befehlsinhaber, die Vereinbarungen zwischen ihnen beiden komplizieren konnten. Meine Entschuldigung, Bai Hulagh. Dies war ein älterer Jung ling, und der Älteste, der sie alle befehligt, muß sich – wie Sie sich vom Vertrag her sicher erinnern werden – in An gelegenheiten der Verwaltung von Kesrith und seiner Zone mir beugen. Es gibt jedoch einen Bereich, in dem seine und meine Befehlsgewalt sich überschneiden könnten.
»Und das ist, Menschenbai?«
Mein vermißter Assistent ist militärisches Personal. Der Bai des ankommenden Schiffes meint vielleicht, daß er mit dieser Angelegenheit am besten fertig werden kann. Das wäre für ihn eine Gelegenheit, mit seiner Befehlsgewalt in meine Domäne einzudringen. Das entspricht natürlich nicht meinen Wünschen. Ich habe das Gefühl, daß es der Sache dienlich sein könnte, wenn es möglich wäre, be stimmte Antworten zu geben.
Hulaghs Nasenlöcher flatterten vor Erregung rascher. »Gnade, Verehrung. Wir könnten eine Absuchung der Dus-Ebene vorschlagen, wo es zu Auseinandersetzungen zwischen meinen Junglingen und den gesetzlosen Mri gekommen ist. Es ist eine unangenehme Vermutung, aber wenn Überreste gefunden werden könnten...«
Stavros betrachtete den ängstlichen Bai ohne Mitgefühl. Ist es also die Meinung das Bai, daß dieser Jung ling tot ist?
»Das ist äußerst wahrscheinlich, Verehrung.«
Aber wenn er es nicht ist, ist es wahrscheinlich, daß je mand aus Ihrem Stab eine Suche aussichtsreicher leiten könnte, als jemand von den Schiffsoffizieren. Das ist mög lich, nicht wahr, Bai? Es würde meine Autorität hier enorm vergrößern, und die Verhandlungen zwischen uns erleichtern, wenn es möglich wäre, diesen Jungling wieder aufzufinden. Er ist natürlich nur ein Jungling, und seine Erfahrungen während der Mri-Aktion werden seinen Ver stand zweifellos zur Hysterie hin beeinflußt und seine Ein schätzungen getrübt haben, so daß kein Bericht, den erge ben könnte, ernstgenommen werden kann. Aber es würde mir
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