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Kesseltreiben

Titel: Kesseltreiben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leenders/Bay/Leenders
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richtig betrunken war und meinte, er müsste ein bisschen angeben. Es war wohl so, dass Pitz und er sich nach dem Schützenfest 1979 über Sabine hergemacht haben.«
    »Was meinen Sie mit ›hergemacht‹?«
    »Na, so wie ich das herausgehört habe, war es auf ihrer Seite nicht ganz freiwillig.«
    »Dafür gibt es eine Vokabel, Herr Goossens. Fällt die Ihnen ein?«
    Goossens’ Augen glitzerten zornig, aber er zügelte sich.
    »Van Beek und Pitz haben Sabine Maas vergewaltigt. Und vergangene Woche muss Finkensieper sich van Beek als Sabines Sohn zu erkennen gegeben haben, und vermutlich hat er ihm gedroht, die Sache publik zu machen.«
    »Muss haben … vermutlich … Sie wissen es also nicht? Van Beek hat mit Ihnen nicht darüber gesprochen?«
    »Nein, das hat er nicht. Aber Manfred war schon am Freitagabend sehr bedrückt, er hat sogar geweint, und auch am Samstag war er nicht er selbst.«
    »Hat er später mit Ihnen über die Tat gesprochen?«
    »Nein, selbstverständlich nicht, sonst hätte ich es doch sofort der Polizei gemeldet.«
    »Und warum kommen Sie heute damit?«
    »Weil ich heute mit Küppers gesprochen habe und der dasselbe beobachtet hat wie ich.«
    »Gut, wo wir hier gerade so nett beieinandersitzen, hätte ich noch ein paar Fragen an Sie zum Mord an Kevin Pitz.«
    Goossens’ Mundwinkel senkten sich. »Dazu habe ich damals im Prozess alles ausgesagt, was ich wusste. Das können Sie sicher in den Protokollen nachlesen.«
    »Das haben wir getan, Herr Goossens.«
    »Dann wissen Sie ja alles. Ich habe meiner Aussage von damals nichts hinzuzufügen, noch könnte ich sie ändern, denn sie entspricht der Wahrheit.«
    Cox streckte den Kopf herein. »Norbert, kommst du mal eben?«
    Van Appeldorn trat auf den Gang und rieb sich den Nacken. »Ich wünschte, ich würde noch rauchen.«
    »Hör zu, Klaus hat gleich beim zweiten Gewehr, das er untersucht hat, einen Volltreffer gelandet. Es gehört Manfred van Beek, und es ist eindeutig die Tatwaffe.«
    »Na, dann passt ja alles wunderbar zusammen. Lass ihn verhaften.«
    »Penny und Bernie sind schon unterwegs.«
     
    Ackermann besprach den Recorder: »Vernehmungsbeamter: Josef Quirinus Ackermann. Dann leg’ ma’ los, Jürgen.«
    Küppers starrte ihn verblüfft an und räusperte sich.
    »Okay, also, Manfred van Beek hat den Finkensieper erschossen.«
    »Wat du nich’ sags’. Un’ wie kommste drauf?«
    »Wie wir am letzten Samstag auf die Tauben gegangen sind, hatte Manfred seine Mauser dabei. War komisch, hab mir aber noch nichts dabei gedacht. Ich meine, der Mann ist Alkoholiker. Wer weiß, was in dessen Kopf vorgeht. Und dann ist er auf einmal in dem Gebüsch verschwunden. Muss so gegen sieben gewesen sein, plus, minus. Ich dachte, er muss mal für kleine Männer, aber war wohl nicht.«
    »Du has’ also gesehen, dat er in dem Büschken geschossen hat?«
    »Nein … doch.«
    »Wat denn jetz’?«
    »Ich habe Mündungsfeuer gesehen.«
    »Ah, so, un’ wieso kommst du ers’ jetz’ damit angeschissen?«
    »Weil ich gedacht hab, ich spinne. Aber dann habe ich heute mit Goossens gesprochen, und der hat dasselbe beobachtet wie ich.«
    »Donnerschlag! Un’ warum hat van Beek den Finkensieper umgebracht?«
    Küppers zog ein komisches Gesicht. »Da ist damals so eine Sache passiert, 79 war das, nach dem Schützenfest. Da sind van Beek und Pitz zu der Sabine auf den Hof und haben sie … flachgelegt.«
    »Flachgelegt?«
    Sei froh, dass ich dir nicht vor die Füße kotze, dachte Ackermann.
    »Wat meins’ du denn damit? ‘n flotten Dreier? Ringelpiez mit Anfassen?«
    Küppers wurde rot. »Nein, ich glaube, die haben die … vergewaltigt. Aber ich selbst habe davon erst Jahre später erfahren, als van Beek mit besoffenem Kopf den dicken Macker markieren wollte.«
    »Ah so, un’ weiter?«
    »Wie weiter?«
    »Du wolltes’ mir erzählen, warum van Beek den Finkensieper umgebracht hat.«
    »Das ist doch wohl klar. Weil er Sabines Sohn war. Der wird das van Beek wohl verklickert haben, und bestimmt hat er auch gedroht, die Vergewaltigung auffliegen zu lassen.«
    »Un’ woher weißte dat? Hat van Beek dir dat erzählt?«
    »Quatsch, sonst hätte ich dir das doch gesagt. Aber Manfred war schon am Freitag total von der Rolle, kriegte nichts mehr gebacken. Und am Samstag, als wir auf die Jagd gingen, hat er sogar geheult.«
    »Der arme Kerl. Aber sag ma’, wo ich dich grad ma’ hier hab: Wie war dat eigentlich damals mit dem kleinen Kevin Pitz?«
    Küppers lehnte sich

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