Ketaria - Die Liebe des Verfluchten (German Edition)
sie das tun?“
„Julia? Mit Sicherheit“, antwortete Raphael sarkastisch, „die Frau scheut vor keinem Risiko zurück, wenn sie etwas erreichen will. Mit euerer Erlaubnis werde ich ihr eine Brieftaube schicken, mit der Bitte allein hierher zu kommen. Ihr könnte die Botschaft natürlich vorher lesen.“ Wulfric nickte zustimmend, dann stand er auf und ging mit Raphael nach draußen. Lucias Herz hämmerte vor Aufregung, das musste einfach klappen.
15.Kapitel
Ricardo stand in seiner Zelle und starrte ins Leere. Es war weniger die Sorge um seine eigene Zukunft als die um Lucia, die ihn zu unruhig zum Lesen machte. Ebenso wie die Sorge um den Mann, den er jetzt wittern konnte. Als Sandro durch die Tür trat, sagte Ricardo streng: „Du hättest nicht kommen sollen. Das werden sie dir anlasten.“
Sandro knurrte: „Dann sollen sie das doch tun. Ich habe in den vergangenen Tagen viel nachgedacht. Ich werde nicht zulassen, dass sie dich töten.“ Während sein Freund das sagte, waren seine Lippen ein harter gerader Strich und seine Augen funkelten vor Wut.
Ricardo widersprach ernst: „Du kannst dich nicht weigern, ohne Ketaria zu gefährden. Nicht wenn sie keine Beweise für den wahren Täter finden. Ich liebe dich wie einen Bruder Sandro und ich wollte nicht, dass du es erfährst. Aber ich hatte ohnehin vor, nach deinem Tod in die Sonne zu gehen. Es geht jetzt eben nur etwas schneller. Es tut mir nur für dich und Lucia leid.“
Sandro erbleichte und keuchte: „Das meinst du nicht ernst.“
Ricardo seufzte: „Ach Sandro, ich bin dieses Leben im Schatten so leid. Selbst jetzt, wo mir Lucia dieses kostbare Geschenk gemacht hat, ist mir noch immer so vieles verwehrt. Ich kann niemals mein Kind in den Armen halten, ich kann nicht mit der Frau die ich liebe alt werden, ich bin immer noch verflucht Sandro. Opfere nicht Ketaria und schlimmer noch dich selbst, um mich zu retten.“
„Ricardo verdammt noch mal, du kannst immer noch erlöst werden. Sie arbeiten bereits an dem Portal, sie werden es sicher noch öffnen“, hielt Sandro dagegen.
Ricardo erwiderte trocken: „Und Naxaos wird natürlich so freundlich sein, gleich neben dem Portal zu warten. Wir wissen nicht mal, ob er überhaupt noch in Julias Welt ist. Seien wir doch ehrlich, die Chancen sind weniger als gering.“
„Nicht geringer als für Julia und mich. Du warst auch nicht bereit mich sterben zu sehen, verlange es nicht von mir. Und denk doch an Lucia, sie liebt dich. Wie wird sie sich fühlen, wenn sie dich brennen sieht?“, sagte Sandro energisch. Ein Stich fuhr durch Ricardos Herz, ohne Lucia wäre das alles viel einfacher. Sie hatte Hoffnung in ihm geweckt, aber das machte das nahe Ende nur schmerzhafter.
Er lächelte traurig und sagte bitter: „Glaub mir Sandro, ich würde nichts lieber tun, als bei ihr zu bleiben. Aber ich würde sie damit zerstören, ebenso wie dich.“
Sandro ignorierte ihn und begann einfach zu erklären: „Falls sie keine Beweise finden sollten, habe ich vorsorglich einen Plan vorbereitet. Eines Nachts, bevor sie dich holen, wird ein Wächter unaufmerksam sein und vergessen die Tür zu schließen. Dann verschwindest du von hier. Geh zu einer der alten Residenzen meiner Familie. Ein paar sind noch in ganz gutem Zustand, aber die Leute gehen aus Aberglaube nicht hin. Dort kannst du mit Lucia leben.“ Wärme breitete sich in Ricardos Brust aus.
Er sagte sanft: „Ach Sandro, du bist so ein guter Freund. Aber das würden sie nie glauben. Es wäre nicht anders, als wenn du die Verhandlung verhindern würdest. Und glaubst du wirklich, ich würde Lucia ein Leben aus Ausgestoßene zumuten? Nein, alles muss seinen Gang gehen. Wenn du etwas für mich tun willst, dann sorge dafür, dass Lucia es für den Rest ihres Lebens gut hat.“
„Ricardo du ...“, versuchte der König ihm zu widersprechen.
Ricardo unterbrach ihn: „Lass es. Sag mir lieber, ob du etwas von Lucia gehört hast? Geht es ihr gut?“
Sandro presste kurz frustriert die Lippen aufeinander, antwortete dann aber: „Schwer zu sagen. Die beiden haben gestern eine von Julias Tauben zurückgeschickt. Sie haben um Julias Anwesenheit gebeten, aber darauf bestanden, dass sie allein kommt.“
„Das hast du erlaubt?“, fragte Ricardo ungläubig.
Sandro schnaubte: „Als ob sie sich etwas verbieten lassen würde. Sie ist genauso stur wie du. Lass uns einfach hoffen, dass sie Erfolg haben. Denn wenn nicht, dann schwöre ich dir, werde ich dich persönlich hier rausschleifen,
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