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Ketaria - Die Sehnsucht des Daemons

Ketaria - Die Sehnsucht des Daemons

Titel: Ketaria - Die Sehnsucht des Daemons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Renate Blieberger
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hochkam. Er legte es auf den alten Tisch im Zentrum des Raumes, rollte es auf und schob es ihnen zu. Es war Raphael, der die Hand danach ausstreckte, und es zu studieren begann. Je länger er las, desto finsterer wurde sein Gesicht. Bis Julia es nicht mehr aushielt, sie fuhr ihn an: „Jetzt rede schon, was steht da?“ Er runzelte missbilligend die Stirn, vermutlich wegen ihres schroffen Tonfalls, bequemte sich dann aber zum Glück zu einer Erklärung. Er begann: „Offensichtlich handelt es sich bei dem Monster um einen verfluchten Menschen. Er wurde durch ein magisches Artefakt in ein Monster verwandelt. Hier steht, dass er weder durch Stahl noch durch Magie getötet werden kann. Seine einzige Schwäche ist die Energie des Himmels.“ „Energie des Himmels?“, echote Julia verwirrt. Der Magier seufzte: "Blitze Julia, er kann nur durch einen Blitz getötet werden.“ „Dann können wir ihn nicht besiegen, hier gibt es so gut wie nie Gewitter, und selbst wenn, wie sollten wir sicherstellen, dass gerade er vom Blitz getroffen wird?“, stellte Lara niedergeschlagen fest, ihre Schultern sackten nach unten, sie murmelte: „Ich wusste ja, dass diese Aufgaben zu schwer sind. Naxaos verlangt Unmögliches von uns. Wir hätten die Stadt nie verlassen sollen.“ Mit einem missbilligenden Blick in die staubige, schlichte Kammer stimmte der Magier ihr zu. Julia schnaubte, diese Drei waren doch wirklich die unbrauchbarsten Helden, die man je gesehen hatte, sie fuhr sie an: „Jetzt nehmt euch gefälligst zusammen, ihr könnt doch nicht schon bei der ersten Quest aufgeben.“ Lara widersprach leise: „Aber Julia, wenn es doch keine ….“, Julia unterbrach sie: „Naxaos hätte doch wohl kaum gleich am Anfang eine unlösbare Aufgabe gestellt. Raphael lies doch weiter, wie genau lautet denn unsere Aufgabe.“ „Das Monster vernichten natürlich“. „Steht das genau so dort?“ „Nun nicht mit diesen Worten, aber ...“, „und wie lauten die genauen Worte?“ „Wenn du dann endlich Ruhe gibst, der genaue Wortlaut ist, befreit den Verfluchten von seiner Qual.“ „Na also, da steht gar nicht, dass wir ihn töten müssen.“ „Aber Julia, wie willst du ihn denn sonst stoppen?“, protestierte der Magier. Diesmal war sie es die genervt aufseufzte, aber Raphael, gerade du als Magier solltest doch darauf kommen. Wenn er ein verfluchter Mensch ist, dann muss es doch eine Möglichkeit geben den Fluch zu brechen. Wenn er wieder zum Menschen wird, dann ist das Monster doch auch fort.“ Raphael schlug sich an die Stirn, „aber natürlich, dass mir das nicht eingefallen ist.“ Er wandte sich an den bang wartenden Bürgermeister: „Gibt es Aufzeichnungen über den Mann? Wie genau wurde er zum Monster?“ Der Mann wirkte überrumpelt, er stotterte: „Ich …, ich weiß nicht so genau, da muss ich die Heilerin befragen.“ Der Magier kommandierte: „Dann tu das, und sorge dafür, dass man ein provisorisches Labor für mich einrichtet.“ Der Bürgermeister nickte und eilte davon. „Und ihr kümmert euch um eine Unterkunft und sprecht mit den Leuten, während ich mich hier weiter durch die Papiere wühle.“ Ragnar klappte vor Empörung das Kinn herunter, er setzte an, um zu widersprechen, aber Julia unterbrach ihn, indem sie sanft nach seinem Arm griff, sie flüsterte ihm zu: „Bitte nicht Ragnar, ich bin froh, dass er endlich etwas tut, lassen wir ihm doch seinen Willen, solange er etwas für die Sache tut.“ Er nickte widerstrebend, sie zog ihn und Lara nach draußen.

    In den folgenden Stunden hatten Julia, Ragnar und Lara fast jeden Bewohner Moorhausens befragt. Im Wesentlichen hatten sie herausgefunden, dass das Monster vor ein paar Jahren ein Torfstecher gewesen war. Eigentlich ein ziemlich durchschnittlicher Typ, er war verlobt gewesen, hatte fleißig gearbeitet und ab und zu in der Taverne einen gehoben, wenn seine magere Barschaft es erlaubt hatte. Eines Tages sei er allerdings mit einem merkwürdigen Ding aus dem Moor zurückgekommen. Es sei ein metallener Reif gewesen, der mit schwarzen Steinen verziert gewesen sei. Er habe ihn stolz im Ort herumgezeigt und ihn seiner Verlobten schenken wollen. Allerdings war es dazu nicht mehr gekommen, da er sich einige Stunden später in das Monster verwandelt hatte. Angeblich war er jetzt drei Meter groß, hatte eine Haut aus Torf, in der alle Waffen wirkungslos stecken blieben und er würde Gift speien. Er hatte das halbe Dorf verwüstet und war dann ins Moor geflüchtet,

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