Ketaria - Die Sehnsucht des Daemons
helfen, und außerdem, versuche doch wenigstens den Fluch zu lösen. Versuche sie zu erobern.“ „Schön und gut, und sogar wenn ich es schaffen sollte, ich darf ihr nicht sagen wer ich bin, wie sollte sie also den Dämon lieben und ihm vertrauen, das ist hoffnungslos.“ Ricardo erhob sich, trat neben ihn, klopfte ihm freundschaftlich auf die Schulter und schmunzelte: „Zum Glück hast du ja mich, ich habe mir da etwas ausgedacht. Naxaos hat diesen ganzen Helden Unsinn und ihre Aufgaben aus einer Mischung aus Kämpfen und Aufgaben entworfen. Wir fügen einfach einige Aufgaben hinzu, bei denen es als Belohnung Hinweise auf die Herkunft des Herrn der Schrecken gibt. So kommt sie von allein dahinter, und du hast ihr nichts verraten.“ Hoffnung flackerte in Sandro auf, „aber wie sollen wir diese Aufgaben glaubwürdig in die bereits vorhanden integrieren?“ „Das lass mal meine Sorge sein“, sagte Ricardo ernst. Tiefe Dankbarkeit stieg in ihm auf, „Ricardo, ich weiß gar nicht was ich sagen soll.“ „Gar nichts, du solltest dich einfach auf den Weg machen und dir eine gute Geschichte ausdenken.“
6.Kapitel
Sehr zu Julias Verdruss brauchte Raphael noch den ganzen Vormittag um den Gegenbann vorzubereiten, damit er ihn, wenn sie das Artefakt hatten, nur noch zu sprechen brauchte. Es war also bereits fr üher Nachmittag, als es endlich losging. Sie hatten beschlossen die Pferde zurückzulassen, da sie im Moor ohnehin nicht von großem Nutzen wären, und waren zu Fuß losgezogen. Sie steuerten das Gebiet im Moor an, indem die meisten Angriffe stattgefunden hatten. Auch wenn sie es nicht zugegeben hätte, sie war heilfroh ihre Begleiter bei sich zu haben, denn alleine hätte sie in dieser gespenstischen Umgebung wahrscheinlich einen hysterischen Anfall bekommen. Der Boden war mit tückischen Schlammlöchern gespickt, die vereinzelten Bäume wirkten tot und leblos und diese völlige Stille, nicht mal die Krähe kreiste heute über ihnen, machte das Ganze endgültig zur Gruselkulisse. Sie und Raphael bildeten das Schlusslicht, während Lara und Ragnar vor ihnen nach Spuren des Monsters suchten. Sie gingen jetzt schon seit Stunden durchs Moor, Julia bekam langsam aber sicher das Gefühl ständig im Kreis zu laufen, weil irgendwie alles gleich aussah. Sie begann sich zu fragen, ob das Monster nicht nur eine Erfindung der Dörfler war, um nicht mehr ins Moor zu müssen. Gerade als sie begann sich mit diesem Gedanken anzufreunden blieb Ragnar abrupt stehen und griff nach seiner Axt. Julia erstarrte sie flüsterte: „Was ist?“ Der Barbar flüsterte zurück: „Rechts vor uns ist etwas zwischen den Bäumen. Julia strengte ihre Augen an, um in dem Gestrüpp aus Bäumen und Sträuchern etwas zu erkennen, aber es gelang ihr nicht. Sie setzte an um genauer nachzufragen, als das Monster sich aufrichtete und mit einem furchtbaren Brüllen auf sie zuschoss. Sie kreischte entsetzt auf und taumelte zurück. Der Anblick war noch schlimmer als erwartet, der Koloss war eine unförmige Abscheulichkeit aus dunkelbraunem Torf und schwarzen Flecken. Sein Gesicht war eigentlich keines mehr, er hatte keine Nase, der Mund war nur ein lippenloser Schlitz, hinter dem ein scharfes Raubtiergebiss hervorleuchtete, das einzige weiße an dem Ding. Aber am schlimmsten waren die Augen, es waren tiefe Löcher in seinem Schädel aus deren Tiefe schwarzes Licht glomm. Sie wusste sie hätte weglaufen sollen, um sich zu verbergen während Lara und Ragnar das Ding ablenkten, aber sie war wie erstarrt. „Julia lauf“, schrie Lara ihr zu, während die Amazone ihren Bogen spannte und in schneller Folge Feuerpfeile auf das Monster abschoss. „Julia“, brüllte auch Raphael aus einiger Entfernung hinter ihr, wenigstens er war clever genug gewesen wie geplant wegzulaufen. Aber erst als sie seine Hand hart an ihrem Oberarm spürte, und er sie mit einem Ruck nach hinten zerrte, wurde sie aus ihrer Erstarrung gerissen. Sie hetze mit ihm gemeinsam den Weg zurück, während Ragnar und Lara mit lautem Geschrei das Monster attackierten, und dazwischen seinen zum Glück ungelenken Angriffen auswichen. Erst als Julia mit Raphael im Unterholz verschwunden war, rannten sie in die andere Richtung los und das Monster hinter ihnen her. Ihr heftiger Atem dröhnte in ihren Ohren, sie keuchte: „Du bist für mich umgekehrt, danke Raphael.“ Sie glaubte es kaum, aber plötzlich blitzte Verlegenheit in seinen Augen auf, er winkte ab und murrte: „Ich konnte dich ja
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