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Ketten der Liebe

Ketten der Liebe

Titel: Ketten der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bertrice Small
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sagte sie leise.
    »Eure Jungfernschaft bedeutet mir nichts, Hatiba«, erklärte er. »Wenn Ihr aber von diesem Mann schwanger seid, dann habe ich keine andere Wahl. Dann muß ich Euch in Unehren zu Eurem Vater zurückschicken.«
    »Wenn ich schwanger bin, könnte ich sagen, es sei von Euch«, verteidigte sie sich. »Niemand könnte das Gegenteil beweisen, Herr!«
    »Ich werde zwei Monate lang nicht mit Euch schlafen, Hatiba«, sagte er zu ihr, »und nun werde ich Eure Mägde zurückrufen, damit sie Euch heute nacht Gesellschaft leisten. Wie schade, daß Ihr so dumm wart. Ich hätte Euch so wundervoll in die Liebe eingeführt.«
    Als er sie verließ und in seine Gemächer ging, weinte sie leise. »Sage Mustafa, ich muß ihn sofort sehen«, trug er einem Sklaven auf.
    Mustafa traf ein, und Karim erteilte ihm sofort Anweisungen. »Ich muß nach Alcazaba Malina zurückkehren und mit meinem Vater sprechen. Sorge dafür, daß meine Frau und ihre Dienerinnen in ihren Gemächern bleiben. Niemand darf diese Räume verlassen, Mustafa.«
    »Ja, Herr«, sagte Mustafa, ohne die Miene zu verziehen. »Soll ich Euren Hengst für Euch satteln lassen?«
    Karim nickte. Wenige Minuten später war er auf dem Weg in die Stadt zurück. Als er im Haus seines Vaters ankam, war er erleichtert, es ruhig vorzufinden.
    »Karim!« Sein Vater blickte bei seinem Eintreten erstaunt auf.
    »Was ist los?« fragte seine Mutter. Ihr hübsches Gesicht sah besorgt aus. »Warum bist du hier und nicht bei Hatiba?«
    Karim berichtete seinen beiden Eltern von der Szene, die sich zwischen ihm und seiner Braut abgespielt hatte.
    Habib ibn Malik war empört. »Du wirst dich augenblicklich von ihr scheiden lassen!« sagte er wütend.
    »Ich werde ein anständiges Mädchen für dich finden, mein Sohn.«
    »Nein«, sagte Karim. »Der Vater des Mädchens trägt die Schuld, aber was geschehen ist, ist geschehen. Ich werde sie nur zurückschicken, wenn sie dumm genug war, sich schwängern zu lassen.
    Den Sohn eines anderen Mannes kann ich nicht als Erben annehmen. Ich möchte, daß dein Arzt sie heute nacht noch untersucht, um festzustellen, ob sie die Wahrheit spricht. Dann will ich, daß ihr Vater benachrichtigt wird. Falls das Mädchen zu ihrer Familie zurückkehren muß, will ich, daß es keinen Zweifel über den Anlaß gibt, und der Brautpreis muß an mich zurückgegeben werden. Der alte Berberbandit soll nicht von meiner Schande profitieren.«
    Habib ibn Malik sandte nach seinem Arzt, dem die Angelegenheit erklärt wurde. Man schickte ihn zu Karims Haus, um dort die Braut zu untersuchen. Er kehrte fast zwei Stunden später zurück. »Das Mädchen ist keine Jungfrau, Herr. Sie hat die Wahrheit gesprochen.«
    »Ihr werdet mit keinem über diese Angelegenheit reden«, sagte Habib ibn Malik. »Später werden wir vielleicht Eure  Zeugenaussage vor dem Kadi benötigen, aber im Augenblick sollt ihr schweigen, Sulayman. Vielen Dank.« Der Arzt verbeugte sich und ging.
    Habib ibn Malik rief einen seiner Sklaven. »Geh zu den Gemächern Hussein ibn Husseins und seiner Frau. Richte ihnen aus, daß ich sie sofort zu sprechen wünsche. Dann warte und begleite sie hierher.«
    Hussein ibn Hussein und seine Frau Qabiha trafen kurz darauf verwirrt und erschreckt ein.
    Habib ibn Malik verschwendete keine Zeit. »Eure Tochter ist keine Jungfrau mehr«, sagte er kalt. »Sie hat es meinem Sohn gestanden, und der Arzt hat ihre Schande bestätigt. Mir kam auch zu Ohren, daß Ihr schon einer anderen Ehe zugestimmt hattet, bevor ich für Karim um Hatiba anhielt.« »Dafür gibt es keinen Beweis!« zischte Hussein. »Ja, ich hörte schon, daß der zuständige Kadi günstigerweise tot ist«, erwiderte Habib trocken. »Trotzdem ist das Mädchen unrein.«
    Hussein wandte sich ärgerlich an seine Lieblingsfrau Qabiha. »Sie ist deine Tochter! Warum konntest du sie nicht anständig im Auge behalten?«
    »Sie war in Ali Hassan verliebt, seit sie zehn war«, erwiderte Qahiba aufgebracht. »Sie hätten schon vor drei Jahren geheiratet, aber du wolltest sie ja nicht gehen lassen und hast ihren Verehrer abgehalten, indem du einen riesigen Brautpreis verlangtest! Sie sind jung und heißblütig. Sie glaubten, daß sie eines Tages heiraten würden, Herr. Ich konnte sie schließlich nicht den ganzen Tag einsperren.
    Also gib nicht mir die Schuld! Sie ist auch deine Tochter, und sie ähnelt dir mehr als mir«, beendete Qahiba ihren Vortrag.
    »Er wird sich von ihr scheiden lassen! Ich werde die

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