Ketten der Liebe
sich selbst. Dann schüttete sie das Wasser weg und entfernte die benutzten Liebestücher. Sie wischte die Schale ordentlich trocken und stellte einen Keramikkrug in das Holzkohlefeuer, den sie mit frischem Wasser zum Aufwärmen füllte. Als sie zum Bett zurückkehrte, griff sie in ihren kleinen, goldenen Korb und holte eine Tasse und die Flasche mit dem Belebungsmittel hervor. Sie schüttete ihm etwas davon ein und ermutigte ihn, es auszutrinken.
»Normalerweise braucht Ihr das nicht«, erklärte sie, »aber weil das Euer erstes Mal ist, dachte ich, daß es Euch vielleicht erfrischen würde.«
»Du warst wunderbar«, sagte er bewundernd, nachdem er den Inhalt der Tasse geschluckt hatte. »In meinen wildesten Träumen hatte ich mir nicht vorgestellt, daß eine Frau so ... sich anfühlen könnte wie ... Du warst wunderbar, Zaynab!«
»Das sagt jeder Mann zu seiner ersten Frau, habe ich gehört, und jede Frau sagt es zu ihrem ersten Mann.« Sie lachte. »Hat es Euch also gefallen?«
»Hast du da noch irgendwelche Zweifel? Ich werde dir für immer dankbar sein, meine schöne Freundin«, bekannte er aufrichtig.
»Vielleicht werdet Ihr nun Eurer Familie den Gefallen tun, eine Frau zu heiraten«, neckte sie ihn.
»Ich habe doch keine Zeit dazu«, protestierte er. »Ich habe nur genug Zeit, um meinem Herrn, dem Kalifen, und meiner vollkommenen Liebessklavin Zaynab zu dienen.« Er zog sie zu sich aufs Bett.
»Bringe mir mehr bei, Zaynab. Ich weiß daß das erst der Beginn der Leidenschaft war.«
»Ich lebe einzig, um Euch zu dienen, Herr«, sagte sie mit gespielter Unterwürfigkeit.
»Ist es gestattet, seine Liebessklavin zu schlagen?« fragte er mit ernster Stimme, aber seine warmen Augen zwinkerten.
»Wenn der Schmerz der Lust dient.« Sie beugte sich vor, und biß in sein Ohrläppchen. Dem Knabbern folgte ein Lecken und ein Kuß. Sie blies sanft in seine Ohrmuschel.
Im Gegenzug rollte er sie unter sich und biß sanft in ihre Brustwarze. Dann leckte und küßte er die empfindliche Haut. »So, Zaynab?«
»In der Tat, Herr, Ihr lernt schnell«, lobte sie ihn. Dann beugte sie sich über ihn und nahm seine erschlaffte Mannespracht mitsamt ihrem Säckchen in den Mund. Langsam und sanft bearbeitete sie ihn mit Lippen und Zunge und erregte ihn vorsichtig, bis er vor Lust pochte. Er hätte nicht gedacht, daß er in so kurzer Zeit schon wieder so empfinden könnte. Schließlich ergriff er ihr Haar und zog sie wieder hoch.
»Genug«, sagte er. »Nun beantworte mir eine Frage, Zaynab. Kann ich dasselbe mit dir machen? Kann ein Mann auch von einer Frau kosten?«
»Ja«, sagte sie, legte sich auf den Rücken und spreizte für ihn die Beine. »Benutzt Eure Daumen, um meine Schamlippen zu teilen, Herr, dann werdet Ihr die Knospe meiner Weiblichkeit entdecken. Mit der Spitze Eurer Zunge könnt ihr sie sanft erregen. Ihr könnt sogar Eure Zunge in meine Scheide stecken und sie genauso verwenden wie Eure Mannespracht.«
Vorsichtig folgte er ihren Anweisungen. Mit fast wissenschaftlicher Neugier betrachtete er ihr intimstes Wunder. Zaghaft streckte sich seine Zunge nach dem niedlichen Organ aus, das vor seinen Augen zu vibrieren schien. Wenige Augenblicke später war es klar, daß er ein Talent für das besaß, was er tat, denn sie wimmerte und wand sich vor Lust.
Seine Zunge flog hin und her. Er hatte sich fast völlig in seine Aufgabe vertieft, als sie plötzlich leise aufschrie und ihr Körper erzitterte. Er hatte sie zum ersten Gipfel des Genusses gebracht, und seine eigene Lust hatte ihn steinhart werden lassen.
Er kroch wieder zu ihr hoch, und sie nahm ihn eifrig in die Arme. »Begebt Euch in mich hinein«, flüsterte sie ihm zu, »und benutzt mich, wie ich Euch vorhin benutzt habe. Bewegt Euch in mir vor und zurück, mein süßer Herr. Oh! Oh!« rief sie, als er ihr gehorchte. Sie war verblüfft. Dieser unerfahrene Mann brachte sie zu einem perfekten Crescendo der Leidenschaft. Es war unmöglich, aber er tat es.
Und es war falsch, dachte sie traurig. Es war falsch, daß sie mit diesem Mann die Leidenschaft erlebte, obwohl weder sie ihn noch er sie liebte.
Ihre Vereinigung hatte einen bitteren Beigeschmack, ein Gefühl der Leere. Das hatte sie auch beim Kalifen empfunden. So würde es immer für sie sein - ohne Karim.
Kapitel 15
Hasdai ibn Shaprut schien alles, was er in den verlorenen Jahren der freiwilligen Enthaltsamkeit verpaßt hatte, nachholen zu wollen. In kurzer Zeit war er unter Zaynabs Anleitung ein
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