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Ketten der Liebe

Ketten der Liebe

Titel: Ketten der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bertrice Small
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unermüdlicher und begabter Liebhaber geworden. Er wollte alles wissen, was sie wußte. Er wollte alles ausprobieren, nur vor Sodomie schreckte er zurück. Diese Art der Leidenschaft sagte ihm nicht zu, obwohl er wußte, daß viele Männer diese Praxis genossen, und zwar nicht nur mit ihren Frauen, sondern auch gelegentlich zur Abwechslung mit dem einen oder anderen Jungen.
    Er genoß es, wenn sie vor ihm kniete - ihr goldener Kopf gegen seinen Bauch gelehnt - während sie ihn mit ihrem Mund verwöhnte. Danach kniete sie sich gewöhnlich auf alle viere, damit er von hinten in ihre weibliche Öffnung eindringen konnte. Es machte ihm auch Spaß, wenn sie ihm gegenübersaß und sein Glied tief in sich hatte, während er ihren Mund und ihre Zunge küßte. Einmal saß sie mit dem Rücken zu ihm, und seine großen Hände spielten mit ihren Brüsten, während er in ihr war. Es gab so viele aufregende Variationen, und wenn es Zaynab nicht gegeben hätte, hätte er sie vielleicht sein ganzes Leben lang nicht kennengelernt. Seine frühere Unschuld war sein dunkelstes Geheimnis gewesen, von dem niemand etwas wußte.
    »Ihr werdet eines Tages einen feinen Ehemann abgeben«, sagte sie einmal, als sie zusammen beim Schachspiel saßen. Sie dachte einen Moment lang nach und setzte dann bedächtig ihre Spielfigur.
    »Ich möchte aber keine Frau«, sagte er, während er seine eigenen Figuren nachdenklich betrachtete.
    »Warum nicht?« wollte sie wissen.
    »Weil ich keine Zeit für eine Frau habe und für die Familie, die sich aus unserer Vereinigung ergeben würde«, sagte er, als er seinen Zug machte. »Du, meine Liebe, bist eine ent zückende Abwechslung für mich. Du hast meine Augen den Freuden des Körpers geöffnet, und du dienst mir gut, Zaynab. Aber wenn ich spät nach Hause komme, oder vielleicht einmal gar nicht auftauche, beschwerst du dich nicht, wenn du mich das nächste Mal siehst. Du jammerst nicht darüber, daß meine Verpflichtung gegenüber dem Kalifen, al-Andalus und der jüdischen Gemeinde vor allem anderen Vorrang haben, so daß ich gelegentlich sogar das Neujahrsfest, oder Hanukkah oder das Passahfest vergesse. Du belastest mich nicht mit Söhnen, für deren Erziehung ich mir Zeit nehmen muß, oder Töchter, für die ich gute Ehen arrangieren muß, damit ich vor meinen Leuten nicht das Gesicht verliere. Aus diesen Gründen will ich nicht heiraten. Das Judentum ist voll von Männern, die heiraten und Kinder bekommen. Ich bin etwas Besonderes, denn ich kann nicht nur Juden, sondern auch meinem Land sehr nützlich sein. Ich habe zwei jüngere Brüder, die den Familiennamen für unseren Vater weiterreichen werden. Leider verstehen mich meine Eltern nicht, aber weil sie so stolz auf meine Errungenschaften sind, konnten sie wenigstens meinen Entschluß in dieser Angelegenheit akzeptieren.«
    »Ich habe dem Kalifen ein Kind geboren«, sagte Zaynab ruhig. »Ich könnte auch eines für Euch bekommen, Hasdai.«
    »Ich weiß, daß du Mittel und Wege hast, eine Empfängnis zu verhüten, und ich hoffe, daß du sie verwendest, meine Liebe. Aber wenn du mein Kind bekämest, würde es mir nach jüdischem Gesetz gar nicht gehören. In meiner Welt gehören die Kinder ihren Müttern. Solch ein Kind könnte nicht meinen Namen tragen oder mich beerben. Als der Kalif dich mir schenkte, nahm er natürlich an, daß wir uns lieben würden, aber ich glaube, er hat nicht in Erwägung gezogen, daß du noch ein Kind bekommst. Solange dein einziges Kind von ihm ist, wird er dich nicht vergessen, und Moraima auch nicht. Wirst du aber die Mutter von mehreren Kindern eines anderen Mannes, so wirst du schnell sein Interesse verlieren. Er wird vielleicht sogar eure gemeinsame Tochter vergessen. Solange Moraima dein einziges Kind ist, hast du Abd-al Rahman in der Hand.«
     »Schachmatt!« sagte sie und machte dabei mit ihrem Springer einen Zug, den er nicht erwartet hatte.
    Sie lächelte ihn schelmisch an. »Ihr braucht keine Angst zu haben, daß ich ein Kind bekomme, Hasdai.
    Ich will kein weiteres Kind. Ich wollte Moraima, weil ich Abd-al Rahman mochte und wußte, daß es mir helfen würde, seine Zuneigung zu sichern. Jedenfalls hat man mir das gesagt. Die Wahnvorstellungen Zahras konnte ich ja nicht voraussehen.«
    »Liebst du mich eigentlich?« fragte er sich laut. Er war neugierig, was sie für ihn empfand. Sie war gewöhnlich so vorsichtig, was sie über sich selbst preisgab, daß er sich dies fragen mußte.
    »Liebt ihr mich?« entgegnete

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